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Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
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Mittwoch, 2. Dezember 2020

Messegipfel am Bodensee: Messen sind bedeutende Wirtschaftsmotoren


Acht Messevertreterinnen und -vertreter aus Liechtenstein, der Ostschweiz und Vorarlberg trafen sich zum ersten Messegipfel. Sie tauschten sich aus über ihre Erfahrungen in einem schwierigen Jahr und über mögliche Zukunftsszenarien. Für sie ist klar: Messen sind für unsere Region sowohl gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich von großer Wichtigkeit.

Die regionalen Messen in der Ostschweiz bewegten jährlich über eineinhalb Millionen Menschen, also ein Sechstel der Schweizer Bevölkerung. Sie haben damit eine wichtige wirtschaftliche Funktion als Wirtschaftsförderer und Impulsgeber für Handel, Handwerk und Gewerbe. Die Wertschöpfung, die durch die Messen von Chur bis Winterthur und von Altstätten bis Weinfelden ausgelöst wird, liegt bei rund 360 Millionen Franken. Doch jetzt sind diese Marktplätze jäh gestoppt worden. Die Rheintaler Rhema gab Mitte November bekannt, dass sie 2021 ihre Tore nicht öffnen wird, die Liechtensteiner Lihga letzte Woche. Trotzdem gibt es Lichtblicke. Es wird an den Strategien weitergearbeitet. „Wir werden wieder Messen organisieren und müssen bereit sein, wenn es wieder los geht“, sind die Messemacher überzeugt von der Zukunft. 

Messen im kleineren Rahmen

Die Olma Messen erfanden die »Pätch – es bitzli Olma«. „Wir wollten an etwas arbeiten und Neues ausprobieren; das Team war sehr motiviert. Auch wenn der Besucheransturm etwas unter den Erwartungen lag: Wir sind sehr zufrieden, denn wir haben viel gelernt“, erzählt Direktorin Christine Bolt. Viele regionale Messen wurden abgesagt, wenigstens die Berufs- und Bildungsmesse »next-step« in Liechtenstein, und die Berufsmesse Thurgau konnten durchgeführt werden. Die Herbstmesse Dornbirn war die erste Publikumsmesse in dieser Größe, die österreichweit nach dem 1. September stattfinden konnte. Das oberste Ziel war, eine sichere Messe durchzuführen, und für alle Mitwirkenden – Aussteller wie Besucher – absoluten Schutz und Sicherheit zu gewähren. „Mit der Erlaubnis seitens der Bundesregierung, ab 1. September wieder Messen österreichweit veranstalten zu dürfen, war die Motivation im Messeteam besonders groß. Alle haben mitgearbeitet und waren happy über ein gemeinsames Projekt und Ziel, so hat uns die COVID-Zeit noch mehr zusammengeschweißt“, so Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel.

Dienstag, 1. Dezember 2020

Neue Digitalveranstaltung »safe event«: Kostenlose Teilnahme für FAMA Mitglieder


Messen, Kongresse, Corporate Events, Konzerte, Festivals, Sportveranstaltungen und viele andere mehr aus der Veranstaltungswirtschaft wurden und werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch die Corona-Pandemie in ihren Grundfesten erschüttert. Auch nach acht Monaten der Pandemie ist die Perspektive und damit die wirtschaftliche Existenz von unzähligen Menschen und Unternehmen in hohem Maße ungewiss. 

Die Digitalveranstaltung Safe Event hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl innerhalb der Veranstaltungswirtschaft die vielfach entwickelten Hygienekonzepte und innovative technische Lösungen zu präsentieren und diskutieren. Voneinander lernen und gemeinsam neue Wege zu beschreiten, um schnellstmöglich wieder eine nachhaltige Rückkehr zu Präsenz-Veranstaltungen zu ermöglichen. Aber es soll auch ein klares Signal in Richtung Politik und Öffentlichkeit gesendet werden: Veranstaltungen sind aufgrund wirksamer Konzepte, innovativer Technologien, leistungsfähiger Locations und kompetenter Veranstalter auch unter Pandemiebedingungen sicher und verantwortbar durchzuführen.

Mit dem Code »visit-safe-event« können sich FAMA Mitglieder hier gratis registrieren.

Quo vadis, Messewirtschaft? Whitepaper zu Standortbestimmung und Aussichten


Insgesamt 55 Stakeholder aus dem Umfeld der deutschsprachigen Messewirtschaft hat die Messe-Strategieberatung agendum zwischen Mai und September 2020 im Rahmen einer zweistufigen Delphi-Studie befragt. Herausgekommen ist ein umfassendes Werk zu Standortbestimmung und Perspektiven des durch die Corona-Pandemie gebeutelten Konjunkturmotors Messe.

Neun von zehn Befragten der Studie sind Entscheider (60% C-Level), etwas mehr als die Hälfte sind Messegesellschaften und -veranstalter, knapp ein Fünftel sind Aussteller und nicht ganz ein Drittel sind Dienstleistern und Verbänden zuzuordnen. Sie haben in einer ersten Befragungsrunde ihre Einschätzung zu insgesamt 27 Fragen und Thesen abgegeben. Dem Prinzip der Delphi-Studie folgend, haben dieselben Befragten in einer zweiten Runde die Fragen erneut beantwortet - diesmal mit Zugriff auf eine Zusammenfassung der Einschätzungen aus der ersten Runde.

Die von agendum als Whitepaper vorgelegte Auswertung gliedert sich in sechs Kapitel: »Experteneinschätzungen«, »Messekommunikation im Wandel«, »Auflösung von Silos im Marketing«, »Hybride Formate und Preisakzeptanz«, »Strategische Unternehmensführung«, sowie »Ausblick und Chancen«. Auf insgesamt 60 Seiten bietet das Whitepaper einen tiefen Einblick in den Status-quo und die Entwicklungsperspektiven einer Branche, die ihre schmerzlich vermissten Konjunkturimpulse für die Export- und Regionalwirtschaft derzeit aufgrund der Corona-Pandemie nur sehr eingeschränkt liefern kann.

„Die Zweistufigkeit der Delphi-Studie hat in diesem Fall zu erstaunlichen Korrekturen in den Einschätzungen der Befragten geführt“, so Juliane Jähnke, Leiterin des Studienprojekts. Unter anderem habe sich die Einschätzung der erforderlichen Innovationsgeschwindigkeit innerhalb des Messewesens deutlich verändert. Auch die Wahrscheinlichkeit des Markteintritts neuer Player in den Messemarkt hätten die Befragten in einer zweiten Runde als deutlich wahrscheinlicher bewertet, so Jähnke weiter.

Das umfangreichste Kapitel des Whitepapers widmet sich dem Ausblick und den Chancen für die Messewirtschaft - auch bezogen auf neue, digitale Geschäftsmodelle. Gestützt durch Erkenntnisse anderer Studien und Befragungen, sowie durch eigene Impulse aus der mittlerweile über 20jährigen Tätigkeit als Strategieberater für die Messewirtschaft, geht Jähnke davon aus, dass es sich um die umfassendste und breit angelegteste Untersuchung handelt, die derzeit für den deutschsprachigen Raum verfügbar ist.

Interessierte finden hier weitere Details zum Whitepaper und Bezugsmöglichkeiten. Mitglieder des FAMA erhalten einen Vorzugspreis (179,00 EUR netto statt 390,00 EUR).


Jugend forscht: Messe-Impuls-Preis verliehen

Ann-Kathrin Wenzel

Apps in Kommunikation und Arbeitsprozessen nutzen • Bachelorarbeit zeigt Potenziale für die Eventbranche auf

“Online ist mobile und mobile ist App.“ Das Verdikt von Gerrit Heinemann, Wirtschaftswissenschaftler an der Hochschule Niederrhein und prononcierter Kenner von E-Commerce und Online-Handel, bildet die Basis der Bachelorarbeit von Ann-Kathrin Wenzel. Für ihre Abschlussarbeit an der DHBW Ravensburg erhielt die Absolventin jetzt den FAMA Impulspreis. 

Anders als Heinemann, der sich mit dem Einsatz von Apps im Handel auseinandersetzt, geht es Wenzel um die Optimierung der Kommunikation und der Arbeitsprozesse im Workflow von Eventagentur und Industriekunde. Unter der Prämisse „Mobile First“ steckt sie den Rahmen ab, in dem Apps und Smartphone-basierte Arbeitsabläufe in der Außenkommunikation, der Organisation und der internen Arbeitsteilung eine zentrale Rolle spielen. Angewandte Forschung und Praxisnähe stehen dabei im Vordergrund. Sehr detailliert und faktenreich beschreibt sie die Phasen der App-Entwicklung und Implementierung unter den Gesichtspunkten der Prozessoptimierung und User Experience. 

„Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum Thema App-basierte Prozesssteuerung anhand eines sehr konkreten Use Case auf. Das macht die Arbeit ebenso spannend wie wertvoll“, begründet FAMA-Vorstandsmitglied Carola Schwennsen die Entscheidung der Jury.

Der mit 1.000 Euro dotierte FAMA Messe-Impuls-Preis wird jährlich im Rahmen der FAMA-Herbsttagung verliehen und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs für Forschungen zum Thema Messen und Ausstellungen. Der Jury gehören neben Carola Schwennsen, Henning Könicke, Sebastian Kreuser und Prof. Dr. Sven Prüser an.

 

Hamburg bleibt Gastgeber: FAMA Messefachtagung im Sommer


Wegen der aktuell Pandemie-bedingten Einschränkungen konnte die Messefachtagung nicht wie geplant in Hamburg stattfinden. Die von der Hamburg Messe und Congress GmbH ausgesprochene Einladung bleibt aber erfreulicherweise bestehen. Somit werden wir vom 28. bis 29. Juni 2021 hoffentlich zahlreich nach Hamburg pilgern, um dort «Know how • Inspiration • Networking« zu pflegen, wie wir das in diesen Zeiten alle so schmerzlich vermissen. Bernd Aufderheide und sein Team freuen sich, uns im kommenden Sommer in ihrer tollen Stadt und auf ihrem modernen Gelände begrüßen zu dürfen.

FAMA Messefachtagung digital: The New Normal


Zum ersten Mal fand eine Messefachtagung des FAMA als reine Online-Veranstaltung statt. Die wesentlichen Inhalte wurden live auf einer großzügigen Bühne in den Räumen des »Crystal Ballroom« in Karlsruhe produziert. Zu Beginn begrüßten Moderator Mike Seidensticker, Hans-Joachim Erbel und – aus Hamburg zugeschaltet – der ursprünglich vorgesehene Gastgeber Bernd Aufderheide den Teilnehmerkreis.

Lebendiger Schlagabtausch

Den programmatischen Auftakt machte ein dynamischer Schlagabtausch zwischen Hans-Joachim Erbel und Christoph Hinte. In einer lebendigen Inszenierung vertraten die beiden pointierte Positionen zur Standortbestimmung und den Zukunftsaussichten der Messewirtschaft. Während Erbel die Pandemie mit einem außergewöhnlichen Klimaereignis verglich, sprach Hinte von einem Meteoriteneinschlag.

FAMA New Business: Messe • Menschen • Macher


Neben den Mitgliedskategorien „ordentlich“ (mit vollem Stimmrecht) und „außerordentlich“ (mit eingeschränktem Stimmrecht) legt der FAMA erstmalig in 2021 ein neues Angebot für Menschen aus der Messewirtschaft auf. Unter dem Titel »Messe • Menschen • Macher« öffnet sich der FAMA neu für Einzelpersonen, deren Unternehmen vorerst nicht FAMA Mitglied werden wollen oder können. Hierbei handelt es sich nicht um eine Verbandsmitgliedschaft, sondern um einen persönlichen Zugang zum Netzwerk und den Angeboten des FAMA.

In Form eines Jahresabos erhalten »Messe • Menschen • Macher« Zugang zu den Angeboten des FAMA, zu denen ab kommendem Jahr auch ein regelmäßiger Jour-fixe (digital und bald auch wieder in Präsenzform) für den praxisbezogenen Austausch unter Messemachern, sowie ein umfangreiches Archiv/Brainpool und perspektivisch auch ein Weiterbildungsprogramm zählen sollen. Auch die im letzten Jahr eingeführten Sonderformate (»Hinter den Kulissen«, »Neue Horizonte«, etc.) stehen den Menschen im erweiterten FAMA Netzwerk offen.

»Messe • Menschen • Macher« ist als Jahresabo für 29,00 EUR (netto) pro Monat geplant und soll neben dem Zugang zu den oben skizzierten Leistungen auch einen großzügigen Rabatt auf die Tagungsteilnahme beinhalten. Unternehmen, die mehreren Mitarbeitern den Zugang zum FAMA Netzwerk ermöglichen wollen, erhalten Sonderkonditionen für 3er-, 5er- und 10er-Pakete.

Details zu »Messe • Menschen • Macher« folgen zu Jahresbeginn auf den Kanälen des FAMA.


FAMA Mitgliederversammlung: Führungswechsel, Perspektiven und Personalien

Henning Könicke, Johann Fuchsgruber, Hans-Joachim Erbel (v.l.r.)

Henning Könicke übernimmt Vorstandvorsitz • Hans-Joachim Erbel wird Ehrenvorstand • Sebastian Kreuser scheidet aus • Johann Fuchsgruber und Ursula E. Soukal verabschiedet • Aufnahme von Neumitgliedern

Anlässlich der digitalen Messefachtagung fand erstmals auch die Mitgliederversammlung in rein digitaler Form statt. Nachdem das Jahr 2019 das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des FAMA war, plant der FAMA für 2021 sehr vorsichtig. Mit Hilfe einer New-Business-Initiative soll die wirtschaftliche Basis stabilisiert werden.

Vorstandswahlen

Hans-Joachim Erbel scheidet als Vorsitzender aus, wird jedoch einstimmig als Ehrenvorstand gewählt und setzt seine Tätigkeit für den FAMA als Vorstandmitglied fort. Als sein Nachfolger und neu geschäftsführender Vorstandsvorsitzender wird Henning Könicke gewählt. Sebastian Kreuser, bislang Schatzmeister, scheidet – verbunden mit großem Dank für sein Engagement – aus dem Vorstand aus. Seine Funktion übernimmt Michael Kynast. Neu setzt sich somit der Vorstand wie folgt zusammen: Henning Könicke (geschäftsführender Vorsitzender), Constanze Kreuser (1. Stellvertretende Vorsitzende), Christoph Hinte (2. Stellvertretender Vorsitzender), Michael Kynast (Schatzmeister), Carola Schwennsen (Vorstand), Hans-Joachim Erbel (Vorstand).

Geschäftsstelle

Zum Jahresende scheidet Johann Fuchsgruber planmäßig als hauptamtlicher Geschäftsführer aus. Auch Ursula E. Soukal wird somit nicht mehr für die Geschäftsstelle des FAMA tätig sein. Der FAMA bedankt sich für die erfolgreiche und engagierte Arbeit. Die Geschäftsstelle des FAMA wird zukünftig beim geschäftsführenden Vorsitzenden in Nürnberg angesiedelt.

Neue Mitglieder

Aufgrund der Aufgabe der Geschäftstätigkeit ist das bisherige Mitglied live-in-Ravensburg GmbH aus dem FAMA ausgetreten. Es konnten jedoch drei neue ordentliche und ein außerordentliches Mitglied gewonnen werden: Die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft mbH (mit dem bekannten Geschäftsführer Stephan Drescher), die KUTENO GmbH & Co. KG aus Bielefeld (mit dem Geschäftsführer Horst Rudolph) und die K&K Messen und Veranstaltungen GmbH aus Nürnberg (mit den Geschäftsführern Henning und Thilo Könicke) sind die ordentlichen Neumitglieder. Die DHBW Ravensburg – Fachrichtung Messe-, Kongress- und Eventmanagement (mit den Vertretern Stefan Luppold und Thomas Bauer) ist das außerordentliche Neumitglied.


Messen sind systemrelevant für den Wirtschaftsstandort

FAMA Vorsitzender Henning Könicke

Dem Mutterland der Messewirtschaft drohen Verluste in Milliardenhöhe. Allein für die 15 größten Messeplätze in Deutschland rechnet der Fachverband Messen und Ausstellungen FAMA bis zum Jahresende mit einem Fehlbetrag von gut einer Milliarde Euro. Hinzu kommen weitere mehrere Hundert Millionen, die bei den inhabergeführten, privaten und verbandseigenen Messeunternehmen auflaufen.

„Einigen droht das Aus“, so der in Karlsruhe neu gewählte FAMA-Vorstandsvorsitzende Henning Könicke. Denn im Unterschied zu den öffentlich-rechtlich organisierten Messegesellschaften, die Liquiditätshilfen aus Landes- und Kommunalmitteln zum Verlustausgleich erhalten, stehen inhabergeführten und privaten Messeunternehmen diese Mittel bisher nicht zur Verfügung. Bundesweit machen sie fast ein Viertel des Messeprogramms in Deutschland aus.

„Die bisher verfügbaren Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Länder reichen für private Messeveranstalter nicht aus, um den Fortbestand zu sichern“, so Könicke. Das gelte auch für die so genannte November-Hilfe, deren Fördermittel dem turnusbedingt stark differierenden Geschäftsverlauf von Messeveranstaltungen nicht gerecht werden. Durch den neuerlichen Lockdown und der fehlenden Planungssicherheit für das Wiederanfahren der Veranstaltungen im 1. Quartal 2021 hat sich die Lage für die Messewirtschaft weiter verschärft. Mehr als 1.000 Messen wurden allein im laufenden Geschäftsjahr in Deutschland abgesagt, weltweit sind es inzwischen mehr als 5.000.