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Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
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Dienstag, 20. Dezember 2022

Der Blick nach vorn: Das Wasser wird nicht wärmer, je später man springt


Transformation ist eine anstrengende Sache und der Einstieg fällt vielen nicht leicht. Doch so, wie das Wasser nicht wärmer wird, nur weil man mit dem Hineinspringen wartet, so werden auch die Rahmenbedingungen nicht leichter, wenn wir notwendige Veränderungen vor uns herschieben. 
Aber wir können uns abhärten, gegen kaltes Wasser wie gegen das mulmige Gefühl vor der Transformation. Je öfter wir es tun, desto leichter fällt es uns. Und es wird einfacher, wenn man es nicht allein tun muss. (Bild: Stephanie Albert/Pixabay).

Die zurückliegende Messefachtagung in Erfurt hat gezeigt, dass doch ganz schön viel läuft in Sachen Transformation in der Messewirtschaft. Tom Winter musste gar im Schnelldurchlauf durch all die Vorhaben der Bernexpo sprinten, so viel haben die vor. Und in der anschließenden Podiumsdiskussion wurde das Thema Innovation sehr lebendig diskutiert. Einig waren sich alle, dass es auf die Menschen ankommt, die Transformation wollen und vorantreiben. Und dass es genauso auf die Details ankommt und wir auch mit kleinen Schritten größere Veränderungen anstoßen können.

Ermutigend fand ich auch, dass gerade die vermeintlich kleinen Organisationen mit knappen Ressourcen zu regelrechten Vorreitern werden können. Bestes Beispiel hierfür Natascha Hoffner, die mit der „Her Career“ blitzschnell auf Kundenanforderungen reagiert und mit dem Ohr am Markt zügig Lösungen, die einen Mehrwert für ihre Kunden schaffen, entwickelt und anbietet. Deshalb: Frisch ans Werk, die Ärmel hochgekrempelt und einfach machen. Denn es gibt nichts Gutes, außer man tut es, wusste schon Erich Kästner. Um im kollegialen Kreis des FAMA kann man sich ein ganzes Füllhorn an Anregungen holen, wie einem der Sprung ins kalte Wasser leichter fällt.

Vielfalt für Freizeit: „Caravan & Camping“ glänzt mit „Vanlife“


Der Trend zum mobilen Reisen ist ungebrochen. Schon 2020 überstieg die Zahl der Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen die 100.000er Marke, 2021 waren es genau 106.138 Neuzulassungen. Allein in den beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 sind laut einer Studie rund zwei Millionen Neueinsteiger dazugekommen. 
Das Wachstum der Camper-Community ist vor allem dem großen Angebot an schlankeren, kleineren Kastenwagen zu verdanken. Deshalb stellt sich die „Caravaning & Camping“ 2023 dem Sonderthema „Vanlife“ (Bild: Deutsche Messe).

Deshalb dreht sich bei „Caravaning & Camping“ im Rahmen der Freizeitmesse abf vom 1. bis 5. Februar in Hannover auch alles ums mobiles Reisen. Rund 100 Hersteller und Händler präsentieren zum Auftakt der Saison neueste Caravan- und Wohnmobilmodelle sowie Zelte, Technik und Zubehör. Ob Profi-Camper oder Einsteiger – bei „Caravaning & Camping“ ist für jeden Geschmack das Richtige dabei. Erstklassige Beratung für Erstcamper garantiert der Deutsche Camping Club DCC Landesverband Niedersachsen, außerdem stellen sich zahlreiche Camping-Plätze den Besuchern vor.

Wichtigster Branchentreff: Erfolgreiche Augsburger „Off Grid“


Die OFF-GRID Expo + Conference begeistert als internationale Konferenzmesse für autarke, netzferne und regenerative Energie- und Wasserversorgung in Augsburg. Positive Bilanz und wichtige Impulse: so schließt der wichtigste Branchentreff der internationalen Off-Grid-Industrie. 
An den zwei Messe- und Konferenztagen präsentierten über 60 Aussteller aus 12 Ländern. Rund 900 Teilnehmern aus 27 Ländern informierten sich zu Lösungen, Innovationen und Dienstleistungen für die Versorgung ohne Netzanschluss. (Bild: Messe Augsburg).

Vom 1. bis 2. Dezember wurde zum vierten Mal die Kongressmesse OFF-GRID Expo + Conference (OEC) in Augsburg durchgeführt – und begeisterte ein weiteres Mal mit stark besetzter Fachkonferenz und vielen Netzwerkmöglichkeiten. Traditionell begann die Veranstaltung am 30. November mit dem TechDay, der Anwendern in Serviceschulungen tiefergehende Einblicke zu innovativen Produkten bot. Wie schon im vergangenen Jahr wurde die OEC als hybrides Veranstaltungsformat durchgeführt. Ursprünglich aufgrund der Covid-Pandemie genutzt, hat sich dieses Format für die OEC hervorragend bewährt und bot den Teilnehmern hervorragende Bedingungen für Austausch und Vernetzung sowohl vor Ort als auch via digitaler Plattform.

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Neustart geglückt: „Heim+Handwerk“ begeistert München


Fünf Tage herrschte auf dem Messegelände München reges Treiben. 649 ausstellende Unternehmen, Handwerksbetriebe und Manufakturen aus 32 Ländern präsentierten und verkauften auf der Heim+Handwerk und Food & LifeProdukte zum Wohnen, Einrichten und Genießen. (Bild: GHM)
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„Der Neustart nach zweijähriger Coronapause ist mehr als geglückt“, freut sich Dieter Dohr, Geschäftsführer des Veranstalters GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH. „Wir haben sehr viel positives Feedback von Anbietern aus allen Themenbereichen bekommen, die das Messepublikum für ihre Produkte begeistern konnten, direkt vor Ort verkauft oder weiterführende Beratungstermine im eigenen Showroom vereinbart haben.“

Rund 70.500 Besucherinnen und Besucher erlebten auf der Heim+Handwerk und FOOD & LIFE eine bunte Produktvielfalt. Sie nutzten die Gelegenheit zum Anfassen, Fühlen, Probieren und persönlichen Gesprächen mit den Herstellern. „Es sind so viele Leute zufällig bei unserem Messestand vorbeigekommen und jeder hat die natürliche Baumkante unserer Tische angefasst.“ Joshua Hänn, einer der beiden Gründer von BEWUSST BESONDERS, einer Manufaktur für Holz und Metallbearbeitung, ist vom Messepublikum der Heim+Handwerk begeistert. „Das Herzblut, das wir in unsere Tische stecken, wird hier auf der Messe wahrgenommen und wertgeschätzt. Wir haben sehr viele individuelle Termine nach der Messe vereinbart, bei denen sich die Kunden dann ihre eigene Tischplatte aussuchen.“ Jeder Tisch ist ein Unikat – die Platten werden roh aus einem Baum gesägt, das Metallgestell mit einzigartigen Details gefertigt.

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Ausgezeichnet: HINTE-Gruppe gewinnt Familynet-Award


Grund zur Freude haben die Hinte Expo & Conference GmbH und die Hinte Marketing & Media GmbH. Die in Karlsruhe ansässigen Unternehmen wurden gemeinsam beim Wettbewerb "familyNET 4.0 - Unternehmenskultur in einer digitalen Arbeitswelt" ausgezeichnet, welcher durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg zusammen mit dem Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. zum vierten Mal ausgelobt wurde. Hinte gewann im Handlungsfeld 'Personal- und Organisationsentwicklung' (Bild: Hinte).

In der Begründung wurde u.a. die schnelle und erfolgreiche Anpassung auf Organisations- und Produktebene in einer durch die Corona-Pandemie besonders stark betroffenen Branche gewürdigt. Das in der dritten Generation geführte Familienunternehmen habe, so die Jury, alle Organigramme in schlankere, agile Teams überführt und durch entsprechende interne Kommunikationskultur, sowie verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung der Mitarbeitenden wirksam zu einer gesunden Basis für kontinuierliche Weiterentwicklung und nachhaltiges Wachstum beigetragen.

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Easyfairs übernimmt: „Kuteno“ unter neuer Leitung


Der international agierende Messeveranstalter Easyfairs übernimmt die Fachmesse „Kuteno“ und verstärkt damit sein Messeportfolio in der Kunststoffbranche. Die neue Partnerschaft mit Easyfairs sichert den weiteren Ausbau der Fachmesse unter Beibehaltung der gewohnten Qualität für die Zukunft ab. 
Die Kuteno ist eine Erfolgsgeschichte. „Mit der Erfahrung von Easyfairs, unserer technischen Ausstattung und der Synergien innerhalb des Easyfairs Portfolios schreiben wir diese weiter fort.“ betont Roland Brand, Geschäftsführer von Easyfairs D-A-CH Region (Bild: Easyfairs).

Vor einem Jahr übernahm der internationale Messeveranstalter bereits die KPA – Kunststoff Produkte Aktuell in Ulm.  Mit dem Erwerb der Kuteno wächst bei Easyfairs wieder zusammen, was zusammengehört: Kuteno in Rheda-Wiedenbrück und KPA – Kunststoff Produkte Aktuell in Ulm – zwei Fachmessen, die an unterschiedlichen Stellen in der Kunststoff-Wertschöpfungskette positioniert sind und eine ähnliches Messekonzept und überschneidende Aussteller und Partner teilen.

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FKM-Vorsitz: Jochen Köckler rückt an die Spitze


Neuer Vorsitzender der FKM – Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen wird Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Messe AG in Hannover. Der 53-Jährige wurde einstimmig auf der Gesellschafterversammlung der deutschen Zertifizierungsorganisation für Messezahlen am 7. Dezember 2022 in Karlsruhe gewählt. Köckler tritt sein Amt am 1. Januar 2023 an. Er ist für drei Jahre gewählt 
(Bild: FKM).

Britta Wirtz, 1. Stellvertretende FKM-Vorsitzende und Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH, hatte das Amt seit dem Ausscheiden von Klaus Dittrich im Mai 2022 übergangsweise übernommen. Sie wurde auf der Sitzung als 1. Stellvertretende Vorsitzende der FKM im Amt bestätigt. 2. Stellvertretende Vorsitzende bleibt Constanze Kreuser, Geschäftsführerin der RAM Regio Ausstellungs-GmbH Erfurt.

D•A•CH-Netzwerk: Internationale Sommertagung in Basel


Zusammen mit der Vereinigung „Messen Austria“ und dem Schweizer Verband „Expo Event“ richtet der FAMA zukünftig eine gemeinsame Messefachtagung im Sommer aus. Erster Standort ist vom 10. bis 11. Juli 2023 Basel, wo wir zu Gast bei der MCH Messe Schweiz sein werden 
(Bild: MCH).

In der Vereinigung „Messen Austria“ sind die elf führenden Messeplätze Österreichs (plus die Messe Bozen aus dem italienischen Südtirol) organisiert. Der Verband „Expo Event Swiss Live Com Association“ vertritt 180 Unternehmen der Schweizer Messe- und Eventbranche.

Die Tagung wird regelmäßig im Sommer stattfinden und wandert durch die Länder Schweiz, Österreich und Deutschland.

Neue Mitglieder: FAMA wächst weiter


Der FAMA wächst weiter und hat im Zuge der zurückliegenden Mitgliederversammlung zwei neue Mitglieder offiziell aufgenommen 
(Bild: Ostbayernschau).

Zum einen ist dies die Straubinger Ausstellungs- und Veranstaltungs-GmbH, die vor allem mit dem Gäuboden-Volksfest und der Ostbayernschau von sich reden macht. Zweites Neumitglied ist die Netcomm GmbH aus München, zu deren Portfolio die Sales Marketing Messe, die Sicherheits-Expo und die Personalmesse München gehören.

Wir heißen die Kolleg*innen herzlich im FAMA-Kreis willkommen.

Challenge gemeistert: Tolle Messefachtagung in Erfurt


Der Ort für die FAMA-Messefachtagung hätte nicht besser gewählt werden können. Erfurt wirkt wie ein Symbol für das, was die Branche seit Beginn der Pandemie durchgemacht hat: Im März 2020 hatte hier die bundesweit letzte Messe vor dem Lockdown stattgefunden. Es war das zwischenzeitliche Aus einer ganzen Branche. Und dann, wenige Wochen darauf, der Neuanfang, ebenfalls in Erfurt – mit ersten Gespräche zwischen Politik und Messe zur Existenzsicherung des Messebetriebs. Auch deshalb ließ es sich Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee nicht nehmen, zur Messefachtagung zu kommen, die am 28. und 29. November in der Messe Erfurt stattfand. Und er zeigte sich beeindruckt: „Die Messebranche hat die großen Herausforderungen angenommen und sich ihnen aktiv gestellt“, sagte Tiefensee anlässlich der Verleihung des Messe-Impuls-Preises im Rahmen der FAMA Night (Foto: FAMA/Nico Herzog).

Eine Einschätzung, die er mit den insgesamt 150 Tagungsteilnehmern teilte: „Die Normalität kehrt zunehmend zurück“, fasst Henning Könicke als Geschäftsführender Vorsitzender des FAMA das Stimmungsbild für 2022 zusammen. Ein „Ausnahmejahr“, das geprägt war vom Restart, einem heißen Messe-Sommer mit einer Ballung von Veranstaltungen und einer kontinuierlich ansteigenden Nachfrage. Für das Gesamtjahr bilanziert der Messeverband ein Niveau, das sich von anfangs 50 bis 60 Prozent auf inzwischen 70 Prozent des Vor-Corona-Levels bewegt.

„Das Vertrauen der Aussteller ist wieder da. Die über lange Zeit fehlende Planungssicherheit von Messen ist inzwischen wieder gegeben“, so Könicke. Für das kommende Jahr rechnet er mit einer weiteren Verstetigung dieser Entwicklung und geht von einem Niveau in der Größenordnung von durchschnittlich 80 bis 85 Prozent gegenüber 2019 aus. Ausschlaggebend dafür sei, dass sich die Planung von Budgets wieder an festen Eckpunkten orientieren kann und auch internationale Kunden wieder verstärkt an Messen in Deutschland teilnehmen. „Davon lebt der Messestandort Deutschland, speziell bei den großen internationalen Veranstaltungen im B-to-B-Bereich“, betont Könicke.

Freitag, 2. Dezember 2022

FAMA verleiht zum 10. Mal den Messe-Impuls-Preis


Nachhaltigkeit und Digitalisierung bestimmen die Agenda +++ Zwei Forschungsarbeiten werden vom FAMA präsentiert +++ Im Bild (v.l.n.r.): Minister Wolfgang Tiefensee, Gewinnerin Valerie Grimm, Prof. Stefan Luppold, Zweitplatzierte Kim Kreuser, Henning Könicke, Michael Kynast)

Messeforschung am Puls der Zeit. Dafür steht der Messe-Impuls-Preis, der vom FAMA seit 2013 jährlich verliehen wird. Mit ihm werden herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten auszeichnet. In Erfurt wurde der Preis für die Young Professionals zum zehnten Mal verliehen. Und auch zum 10. Jubiläum zeigte sich: Die Arbeiten, die hier vorgestellt und begutachtet werden, haben eine hohe Relevanz für die aktuellen Herausforderungen der Messewirtschaft.

Egal, ob künstliche Intelligenz, die Live-Integration von Mixed-Reality oder der Einsatz von Indoor-Analytics in der Navigation von Messen: Die Liste der Abschlussarbeiten, die in den zurückliegenden zehn Jahren mit dem Messe-Impuls-Preis ausgezeichnet wurden, liest sich wie die Agenda der Themen, die auf der Prioritätenskala der Messewirtschaft vielfach ganz oben stehen. Was die Arbeiten verbindet, ist die Perspektive, das Geschäftsmodell Messe in Teilen neu zu definieren, es zu transformieren oder zu erweitern. „Die Arbeiten, die hier vorgestellt werden, haben entweder auf dem Gebiet der Grundlagenforschung oder der angewandten Forschung einen hohen Erkenntniswert und Nutzen für die Praxis“, sagt Astrid Jaeger, deren Ressort im FAMA-Vorstand die Aus- und Weiterbildung sowie die Young Professionals sind.

Das gilt auch für die beiden diesjährigen Arbeiten, die von der Jury aus dem Kreis der Einreichungen ausgewählt wurden und zum akademischen Finale der beiden Besten nach Erfurt anreisten: Valerie I. Grimm, die im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der DHBW Ravensburg das Thema Nachhaltigkeit von Kongressen am Beispiel der Messe Frankfurt untersuchte; und Kim Kreuser, deren Arbeit – ebenfalls an der DHBW Ravensburg vorgelegt – die Usability von Smart Phone-Apps im Kontext der Digitalisierungsstrategie der „Agritechnica“ analysierte. Die Agritechnica wird von der DLG als Weltleitmesse der Landtechnik auf dem Messegelände Hannover veranstaltet.

Zwei Themen mit hoher Relevanz: Zum einen, weil sich die gesetzlichen Vorgaben zur Klimaneutralität auch im Veranstaltungsgeschäft zunehmend verschärfen und „Professional Congress Organizer“ diesbezüglich Transparenz erwarten; zum anderen – mit Blick auf die Digitalisierung –, weil sich der Erfolg einer Veranstaltung immer häufiger auch an der Zweckmäßigkeit und Usability der eingesetzten digitalen Tools in der Customer Journey bemisst.

Donnerstag, 17. November 2022

Jetzt anmelden: Top-Programm für Messeprofis in Erfurt


Mit einer Top-Besetzung an Vortragenden und den bewährten Programmpunkten für kollegiales Networking auf Augenhöhe überzeugt die Messefachtagung des FAMA vom 28. bis 29. November 2022 bei der Messe Erfurt. Wer sich noch nicht angemeldet hat, sollte dies rasch nachholen, denn es sind nur noch wenige Plätze verfügbar (Bild: FAMA).

Vision-Notes von Matthias Schulze (German Convention Bureau), Tom Winter (BERNEXPO) und dem Duo Katharina Wüllner und Juliane Jähnke (Zukunft Messewirtschaft) liefern inspirierende Impulse für Transformation, Zukunft und Praxis. Vertieft werden diese Inspirationen in Deep-Dive-Sessions mit ausgesuchten Expert*innen und mit allen Teilnehmenden.

Der Messe-Impuls-Preis zur Nachwuchsförderung wird wieder verliehen und Marko Sarstedt, Professor für Marketing an der LMU München, nimmt uns mit auf eine Reise durch die Galaxis des multisensorischen Marketings. Zum Ausklang trifft sich die FAMA-Community im zauberhaften Palmenhaus in Erfurt zur FAMA-Night.

Der zweite Tag steht ganz im Zeichen von Austausch und Networking und bietet mit den Best-Case-Circles Gelegenheit, sich einzubringen oder sich von den Erfahrungen und Lösungen anderer inspirieren zu lassen. Zum Schluss lüftet Antje-Britta Mörstedt, Professorin an der PFH Göttingen, den Schleier über die Generation Z, wie man sie findet und bindet.

Wer sich die Gelegenheit zum Know-how, Networking und Inspiration nicht entgehen lassen möchte, sollte sich jetzt rasch anmelden, da nur noch wenige Plätze frei sind. Weitere Informationen, auch zur umweltfreundlichen Anreise mit dem Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn, finden sich hier auf der Website des FAMA.

Gelebte Gastfreundschaft: "Alles für den Gast" mit fulminantem Erfolg


Die „Alles für den Gast“ 2022 hat gezeigt, wie die Zukunft in Tourismus, Gastronomie und Hotellerie aussehen kann. 629 Aussteller bewiesen, wie innovativ die Branche ist und wie groß der Zusammenhalt. 34.204 Besucher kamen zur „Alles für den Gast“ und machten sie damit erneut zum unangefochtenen Branchentreffpunkt des Jahres. „Das heurige Wachstum bei Ausstellern und Besuchern zeigt: die Messe ist zurück und unverzichtbarer Impulsgeber für die gesamte Gastronomie- und Hotelleriebranche im ganzen Donau-Alpen-Adria-Raum“, freut sich Benedikt Binder-Krieglstein, CEO bei RX Austria & Germany, über den großen Erfolg der „Alles für den Gast“ 2022. „Es war großartig zu sehen, mit welcher Zuversicht und welchem Mut die Unternehmen in die Zukunft blicken, investieren und Lösungen für die aktuellen Probleme finden.“ (Bild: RX Austria & Germany/Daniel Fabbro).

Nachwuchsförderung, Energieeffizienz und die zunehmende Nachfrage nach veganen und nachhaltigen Produkten waren allgegenwärtige Schlagworte. In all diesen Bereichen sei die „Alles für den Gast“ der „Seismograph des Tourismus“, so Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer in seiner Eröffnungsrede. „Wenn die Messe gut läuft, dann kann der Tourismus den nächsten Monaten mit Zuversicht entgegenblicken.“ Und die Zuversicht in der Branche ist groß: „Meine wichtigste Erkenntnis der letzten fünf Tage ist, dass alle Unternehmen hier viel Energie haben, dass sie dynamisch sind und Herausforderungen gemeinsam anpacken wollen“, so Jochen Kramer, Geschäftsführer von Salomon FoodWorld. 

Dynamik und Flexibilität sind für die Zukunft der Gastronomie und Hotellerie unumgänglich. Christiane Varga, Trend- und Zukunftsforscherin, richtete einen deutlichen Appell an alle Teilnehmer: „Veränderung findet statt. Wenn wir nicht mitmachen, dann eben ohne uns.“ Die Branche müsse aber nicht nur Anreize für ihre Gäste, sondern auch für die Menschen schaffen, die im Tourismus arbeiten, zeigte sich Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Martin Kocher bei der Eröffnung überzeugt. Reinhard Hanusch sieht die Veränderungen als Chance: „Wir müssen die Dinge nur neu denken und vor allem den Nachwuchs abholen”, ist der Geschäftsführer von Lohberger überzeugt.

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Genuss für viele: "Plaza Culinaria" lockt gutes Publikum


Mit rund 32.000 Besucherinnen und Besuchern schließt die Plaza Culinaria ein erfolgreiches Messewochenende im Zeichen des kulinarischen Genusses ab. Mit der Genussmesse, die vom 11. bis 13. November 2022 bereits zum 18. Mal in der Messe Freiburg stattfand, hat die FWTM wieder eine große Vielfalt an erlesenen Produkten von ausgesuchten Ausstellerinnen und Ausstellern rund um das Thema Kulinarik angeboten. Insgesamt 280 Austellende haben sich präsentiert, davon waren 91 zum ersten Mal vertreten (Bild: FWTM/Francesco Sabatino).

Das umfangreiche Rahmenprogramm bot zahlreiche Highlights wie die Charity Night, bei der ein Gesamtspendenerlös in Höhe von 20.000 Euro zugunsten des Vereins „Taube Kinder lernen hören e.V.“ gesammelt wurde, oder das beliebte Kochstudio. Im Rahmen der „Food Rockerz“ begeisterten 46 Start-ups mit ihren innovativen Produkten die Besucherinnen und Besucher. “Mit den innovativen Konzepten der Food Rockerz oder vertrauten Eckpfeilern wie dem Genussfestival, hat die Plaza Culinaria wieder den Geschmack der Gäste getroffen”, sagt FWTM-Geschäftsführer Daniel Strowitzki. „Die Messe hat sich stets weiterentwickelt und gewandelt. So konnten wir auch in diesem Jahr mit Neuheiten wie der Präsenz der JRE Origins oder dem Themenbereich Kulinarische Reisen aufwarten.“

Die nächste Plaza Culinaria findet vom 10. bis 12. November 2023 in der Messe Freiburg statt.

Zeit für Inspiration: "Food & Life" lobt Newcomer-Award aus


Geht Fertigpesto auch gesünder? Was essen Veganer zu ihrem Seitan-Braten? Und wie schafft es der Blutwurzlikör in die angesagten Bars? Die innovativsten und interessantesten Start-ups aus der Kulinarik treffen sich vom 30. November bis 4. Dezember 2022 auf der Food & Life in München und zeigen ihre neuesten Produkte (Bild: GHM).

Die Ansprüche an das, was vor uns auf dem Teller liegt, wachsen stetig: Es soll nicht nur schmecken und satt machen, es soll selbstverständlich auch gut für uns sein und am besten auch gut für die Umwelt. So viele kreative Start-ups denken die Ernährung neu, dass die Präsentationsfläche für sie auf der Food & Life dieses Jahr sogar vergrößert worden ist. Für die kleinen Unternehmen bedeutet der Stand in der „FOOD START.up Area“ nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch eine große Chance. Sie konkurrieren um den Newcomer-Award, der per Publikums-Voting vergeben wird. Der Gewinner bekommt ein Medienpaket von Ego-FM im Wert von 3.000 Euro und ein Produktentwicklungscoaching vom Food Startup Inkubator in Weihenstephan.

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Der Norden campt: "Caravan Bremen" sorgt für Zufriedenheit


Die Caravan Bremen, Norddeutschlands große Messe rund um die Themen Caravaning und Camping, ist am 6. November nach 3 Tagen erfolgreich zu Ende gegangen. Insgesamt kamen 38.129 Menschen aufs Messegelände an der Bremer Bürgerweide, um sich bei rund 80 Ausstellern über neueste Modelle und Campingtrends zu informieren. Zahlreiche bekannte Reisemobil- und Caravanmarken wie Carthago, Dethleffs, Hobby, Knaus, Tabbert und viele mehr präsentierten über ihre Fachhändler die Fahrzeuge für die kommende Saison (Bild: Deutsche Messe).

Vom offroadfähigen Minicamper bis hin zum perfekt ausgestatteten Luxusmobil stand ein breit gefächertes Angebot für die nächste Traumreise bereit. Klaudia Kohl, Abteilungsleiterin Verbrauchermessen bei der Deutschen Messe AG: „Die Stimmung bei den Ausstellern und die hohe Besucherzahl bestätigen, dass das Thema Caravaning nach wie vor hoch im Kurs ist. Viele Aussteller haben sich schon jetzt für eine Teilnahme 2023 ausgesprochen.“ Auch Florian Eiben, Projektleiter der Caravan Bremen, freut sich über den Erfolg: „Caravaning ist ein hoch emotionales Thema. Die Besucher möchten schauen, anfassen und sich persönlich beraten lassen. Diese Kriterien wurden absolut auf der Messe erfüllt.“ Parallel fanden die Messen „Reiselust“ und „Fisch & Feines“ auf dem Bremer Messegelände statt. 

Wenn Familien spielen: "Games for Families" in Dresden


Vom 5. bis zum 6. November 2022 kehrte Games for Families mit einem bunten Spieleparadies für alle Generationen in der Messe Dresden aus der Corona-Pause zurück und übertraf dabei die Erwartungen. Über 16.000 Besucher und Besucherinnen probierten an zwei Messetagen eine vielseitige Auswahl an digitalen und analogen Spielen für Körper und Geist nach Herzenslust aus – unter anderem sogar vor Veröffentlichung des Titels. Im Gemeinschaftsshop der Aussteller zeigten die Besuchermengen von Kaufzurückhaltung keine Spur und sorgten für Rekordumsätze, die selbst das starke Jahr 2019 um 64% übertrafen (Bild: Planetlan).

Messen und Events haben 84,48% der Besucherinnen und Besucher während der Pandemie gefehlt. Dabei wurde am meisten das Anfassen und Ausprobieren von Neuheiten (62,5%) sowie der Erlebnischarakter (47,3%) vermisst. Der persönliche Kontakt zu Ausstellern fehlte hingegen den Befragten kaum (12,5%). Für die meisten Besucher (70,7%) war die Spielraum mit Games for Families Anlass genug, ihr allererstes Messe-Event nach Ende der Pandemie zu besuchen. Corona und die Möglichkeit einer etwaigen Ansteckung mindern für 85,3% der Befragten das Besuchserlebnis gar nicht.

Donnerstag, 3. November 2022

Der Blick nach vorn: Zukunft kommt von Zuversicht


Wer im Jahr 2005 geboren wurde, kannte bis 2021 nur Angela Merkel als Bundeskanzlerin. Wer 2019 geboren wurde, für die oder den reiht sich Krise an Krise und es mag der Eindruck entstehen, dass zu den Kernaufgaben staatlichen Handelns die Bereitstellung von „Wummsen“ aller Art gehöre. Freilich, wer 2019 geboren wurde, feiert dieser Tage den gerade mal dritten Geburtstag und orientiert sich womöglich stärker am Jahreskreis im Kindergarten oder dem Vorleseprogramm der Eltern, als am politischen Handeln. Und, wer weiß, vielleicht sollten auch wir unsere Aufmerksamkeit neu justieren? (Bild: Silvia/Pixabay)

Kolumne von Oliver Schmitt

Reinhard Mey beschreibt in seinem Lied „Kleiner Kamerad“ eine ganze Reihe kindlicher Fähigkeiten, die uns allen in solch stürmischen Zeiten guttun würden. „Das kleinste Nichts versetzt dich in Entzücken, dafür lässt Weltbewegendes dich kalt“ ist so eine Tugend, die er besingt. Oder: „Ich mag sie gern, deine unzähl’gen Fragen, die Neugier und die Unbekümmertheit“. Das wünsche ich mir an so manchen Tagen für mich selbst. Stattdessen reibe ich mich auf an den vielen Unzulänglichkeiten, die ich rundum jeden Tag aufs Neue entdecke.

Würden wir in jungen Jahren schon so agieren, wie wir es mit mühsam erworbener Reife und Erfahrung tun, die Welt würde wohl im Staub der Stagnation und im Jammertal der Befürchtungen ersticken. Aber das tut sie nicht, denn es kommt immer und immer wieder eine junge Generation voller Zuversicht, voller Staunen und voller Neugierde nach. Von diesen Generationen lernen wir, wie man sich am und auf das Leben freut. Diese Generationen stecken uns an mit ihrer Zukunftsverliebtheit und ihrem Spieltrieb.

„Kein Mißerfolg hat dir den Mut genommen […] kein Zweifel kann dir die Zuversicht rauben, und beinah‘ fang‘ ich selbst nochmal mit dir zu glauben an“, so heißt es weiter in Meys Ode an die Kindheit. Zuversicht weist den besten Weg in die Zukunft und sie ermöglicht es uns, an Wunder zu glauben und diese selbst zu schaffen. Schritt für Schritt, im Kleinen angefangen. Auch wenn auf der anderen Schulter das kleine Realismus-Teufelchen sitzt und uns glauben machen will, dass das nicht geht.

Doch, es geht! Gerade aus unserer Branche haben das viele Menschen eindrucksvoll bewiesen. Sie sind noch und wieder da, sie haben Freude am Messemachen, am Weiterentwickeln, an der Transformation. Wer Zuversicht spüren und Zukunft erfahren möchte, der komme zu uns in die Messewirtschaft. Und, nebenbei bemerkt, am besten zur Messefachtagung nach Erfurt.

Buchtipp: Kai Matthiesen (et al.) • Die Humanisierung der Organisation


Zu den Missverständnissen, die das Dasein in Unternehmen, Universitäten, Behörden, NGOs, Theatern, Schulen und anderen Organisationen unnötig schwer machen, gehört die Annahme, Kern und Kernproblem einer Organisation seien die Menschen, die in ihr arbeiten. Diese Unterstellung macht den Einzelnen zum Puffer, der genötigt wird, jedes Organisationsversagen aufzufangen - eine Aufgabe, an der man nur scheitern kann (Bild: Vahlen).

Statt das Verhalten des Einzelnen heroisch zu glorifizieren oder therapeutisch zu problematisieren, interessieren uns die Verhältnisse, in denen sich dieses Verhalten abspielt. Die drei Autoren schlagen vor, den Blick stattdessen auf die Funktionslogiken der Organisation zu richten. Statt die Menschen mit Coachings und Identifikationsappellen zu bearbeiten, um sie an die Bedürfnisse der Organisation anzupassen, wäre es hilfreich, die Organisationsstrukturen an die Bedürfnisse ihrer Mitglieder und der Arbeitsabläufe anzupassen. Es geht also, mit den Worten des Soziologen Erving Goffman, "nicht um Menschen und ihre Situationen, sondern eher um Situationen und ihre Menschen". Die Autoren verwenden zahlreiche Fallbeispiele aus ihrer beruflichen Praxis. Als Analyseinstrumentarium nutzen sie vor allem Niklas Luhmanns Organisationssoziologie. 

Die Humanisierung der Organisation – Wie man dem Menschen gerecht wird, indem man den Großteil seines Wesens ignoriert (256 Seiten) ist 2022 im Verlag Franz Vahlen (München) erschienen. Als gebundenes Buch kostet es 24,90 EUR. 

Newsticker smartville.digital: Zeitenwende • Achterbahn • Geopolitik


Smartville bezeichnet sich als unabhängige journalistische Stimme zur Messe- und Eventwirtschaft in den deutschsprachigen Ländern. Es ist ein Newsroom für Marketing- und Kommunikationsleader, die neue Wege in der Marketingkommunikation suchen. Der Fokus liegt auf „digital first“. Herausgeber ist Dr. Urs Seiler. Drei aktuelle Meldungen haben wir für diese Ausgabe ausgewählt (Foto: Smartville).

Sport.Forum.Schweiz am Puls: Zeitenwende an der Netzwerkbühne für den Tourismus 

Für Tourismusdestinationen und Veranstaltungsplaner*innen setzt das Thema Ferienland Schweiz gleich zum Einstieg des Sport.Forum.Schweiz am 10. November einen Schwerpunkt. Die Anlässe des ESB-Netzwerks sind eine erstklassige Netzwerkbühne. Founder Hans-Willy Brockes über die Zeitenwende im Sport und was sie für unser Business bedeutet.

Messe Luzern: Eine Achterbahnfahrt – bitte keine Zusatzrunde 

Tempovariationen, Kurveneinlagen, Berg- und Talfahrten lösen unterschiedlichste Gefühlslagen aus – Euphorie, Furcht, Erlösung. Mit einer solchen Achterbahnfahrt und diesen Emotionen schaut die Messe Luzern, wieder mit einem ausgeglichenen Finanzergebnis, auf die vergangenen Monate und Jahre.

Unsere größte Sorge ist die geopolitische Situation

Messen sind zurück. Aber jetzt stehen wir vor der nächsten Herausforderung: Kohlenstoffneutrale Veranstaltungen. Arto Varanki, Repräsentant der Messe Frankfurt für Finnland und Inhaber der global tätigen Messebaufirma Messeforum, erklärt warum.

Fünf (plus 1) Fragen an: Martin Dechant • ikp Vorarlberg GmbH


Mit den „Fünf Fragen …“ an Persönlichkeiten mit Messebezug sollen deren Haltungen und Einstellungen sichtbar gemacht und Impulse für persönliche Begegnungen gefördert werden. Diesmal steht Martin Dechant, geschäftsführender Gesellschafter der PR-Agentur ikp Vorarlberg GmbH und frischgebackener Aufsichtsratsvorsitzender der Messe Dornbirn GmbH, Rede und Antwort. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen vor allem in den Bereichen Industriekommunikation, Content Marketing, Social Media Management, Wissensmanagement, Medienarbeit und Event Marketing (Bild: Nina Bröll).

Unter welchen Umständen vergessen Sie die Zeit?

Wenn ich in den Bergen unterwegs bin.

Wie hat sich Ihre Meinung zu einem Thema zuletzt geändert?

Kluge Menschen hören zu und wägen stetig ab, ob das gemachte eigene Bild oder die eigene Meinung auch objektiv und damit korrekt ist. Ich versuche das auch und gebe zu, dass sich dadurch oft meine Meinung ändert. Meist passiert das vor allem durch tieferes profundes Wissen. So haben sich zum Beispiel auch Ansichten und damit Meinungen von mir zur Messe Dornbirn zum Teil verstärkt, aber auch welche geändert. Kurz gesagt: Wissen und Objektivität schafft Klarheit, schafft Meinung.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Die Abwechslung. Ich liebe die unglaubliche Themenvielfalt meines Berufs. Wir dürfen von Sozialinstitutionen oder Interessenvertretungen, über Gesundheitseinrichtungen bis zu Wirtschaftsbetrieben die unterschiedlichsten Kunden in Sachen Kommunikation beraten. Das macht unglaublich viel Spaß.

Wer darf Ihnen sagen, dass Sie falsch liegen?

Alle und jeder, der das meint. Ich schätze einen guten Austausch oder auch Diskussion auf Augenhöhe. Dabei lasse ich mich auch gerne von anderen Argumenten überzeugen. Aber nicht immer ;-)

Eine Woche ohne Smartphone: Was hieße das für Sie?

Ich gebe zu - eine sehr schwere Vorstellung. Aber ich habe es diesen Sommer tatsächlich mal eine Woche versucht, sehr stark zur Seite zu legen. Eine spannende und entspannte Sache war das.

Ergänzungsfrage: Was hat Covid-19 in Ihrem Alltag verändert?

Die Planbarkeit von so vielen Dingen. Events, Urlaube oder einfach Termine - nichts scheint mehr fix. Das mag ich nicht.

Klarheit ist uns Recht: Kein Schadenersatz für Messeabsage


Das Oberlandesgericht Frankfurt hat mit Urteil vom 07.09.2022 den Anspruch einer Ausstellerin der Messe „Light + Building 2020“ auf Schadensersatz für Hotelreservierung, PR-Maßnahmen, Miete des Messestands, etc. zurückgewiesen. Dies ist die letzte in einer Reihe von Entscheidungen, welche eine Tendenz in der obergerichtlichen Rechtsprechung aufzeigt. Wie schon zuvor etwa das OLG Köln im Urteil vom 14.05.2021 oder das LG Köln im Urteil vom 29.04.2021 festgestellt haben, stellte die Corona-Pandemie bereits im Frühjahr 2020 ein Ereignis höherer Gewalt dar, welches adäquates Handeln rechtfertigte. Gerechtfertigtes und pflichtgemäßes Handeln kann andererseits auch keine Schadensersatzansprüche auslösen. FAMA-Justitiar Martin Glöckner hat das aktuelle Urteil des OLG Frankfurt analysiert und fasst nachstehend die wesentlichen Aussagen zusammen  (Bild: VBlock/Pixabay).

Die bisher veröffentlichten obergerichtlichen Entscheidungen betrafen insofern alle Messen, die von öffentlich-rechtlichen Veranstalterinnen durchgeführt wurden, denen die vertragliche Rückabwicklung leichter fiel als Gastveranstalterinnen und Gastveranstaltern.

Um nun zu einem Schadensersatzanspruch aus den vertraglichen Nebenrechten zu kommen, um die es vorliegend geht, muss eine Partei sich pflichtwidrig verhalten haben und so den Eintritt des Schadens herbeigeführt haben. Das Gericht musste daher prüfen, ob die zunächst vorgenommene Verschiebung der Messe Light + Building 2020 in den September 2020 pflichtwidrig war und/oder die später erfolgte endgültige Absage der Veranstaltung. Nur wenn dies der Fall wäre, könnten Schadenersatzansprüche für im Vertrauen auf die Durchführung der Messe getätigte Investitionen durchgreifen.

Das OLG Frankfurt hat in der Verschiebung eine gebotene Vertragsanpassung infolge der Störung der Geschäftsgrundlage (§ 313 Absatz 1 BGB) gesehen und dabei aber klargestellt, dass nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs eine Anpassung des Vertrages (in diesem Fall das Hinnehmen der terminlichen Verschiebung der Messe) nur insoweit verlangt werden kann, als einem Vertragspartner unter Berücksichtigung aller Umstände das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann. Dies ist hier jedoch, nach Auffassung des OLG Frankfurt, bereits im Frühjahr 2020 der Fall gewesen. Die Dynamik des Infektionsgeschehens und insbesondere die sich bereits in China und Norditalien abzeichnende katastrophale Lage zu diesem Zeitpunkt führte dazu, dass eine objektive Risikobewertung gegen den Durchführungstermin Anfang März sprechen musste.

Das OLG Frankfurt betont dabei, dass es insofern unerheblich ist, ob es zum Zeitpunkt der Verschiebung bereits ein behördlich angeordnetes Verbot der Veranstaltung gab. Die Geschäftsgrundlage ist erst nicht dann gestört, wenn das Verbot vorliegt, sondern wenn es hinreichend wahrscheinlich ist.

Auch die endgültige Absage der in dem September 2020 verschobenen Messe war zum Zeitpunkt des 05.05.2020 gerechtfertigt. Hier führt das OLG Frankfurt nochmal aus, dass die Störung der Geschäftsgrundlage nur ausnahmsweise zur völligen Beseitigung des Vertragsverhältnisses führen kann. Zum Zeitpunkt des 05.05.2020 war die Prognoselage für eine Veranstaltung im September 2020 ähnlich düster, wie im Frühjahr 2020. Es stellt sich aber nun weiterhin die Frage, ob dies eine Absage der Messe und somit eine Vertragsauflösung gerechtfertigt hat. Das Argument, mit dem das OLG Frankfurt dies bejaht, ist erstaunlich pragmatisch.

Die Messe findet im Turnus von zwei Jahren statt, so dass der nächste reguläre Termin ohnhin im März 2022 geplant war. Eine Verschiebung von September 2020 auf das Frühjahr 2021 war daher aus Sicht der Veranstalterin, aber auch aus Sicht der betroffenen Aussteller und Besucher nicht sinnvoll. Dies rechtfertigt, wie dargestellt, die endgültige Absage der Veranstaltung.

Als Fazit lässt sich sagen, dass das aktuelle Urteil des OLG Frankfurt nichts gravierend Neues bringt, jedoch aus Veranstaltersicht günstige Rechtspositionen argumentativ sauber bestätigt, was auch die argumentative Verhandlungsposition der Veranstalter stärkt.

Schutz geht vor: FAMA-Sprechstunde thematisiert Infektionsschutzgesetz


Am 5. Oktober war die Premiere unseres neuen Formats FAMA-Sprechstunde. Den Auftakt machte FAMA-Justitiar Martin Glöckner zur Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes ab dem 1. Oktober 2022. (Bild: Pixabay).

Alle, denen es nicht möglich war, an der Sprechstunde teilzunehmen, empfiehlt RA Glöckner einen Blick auf die zugehörige Informationsseite der Bundesregierung. Weitere FAMA-Sprechstunden zu den Themen Marketing, Ticketing und Konzeptberatung sind bereits in der Planung. Termine und Themen werden wir auf unseren Kanälen rechtzeitig veröffentlichen.

Im Nachwuchs liegt die Zukunft: Future Talents Day der Verbände


Die Verbände des Forum Veranstaltungswirtschaft laden am 24. November 2022 zum ersten „Future Talents Day powered by Prolight + Sound“ ins House of Creativity and Innovation (HOCI) in Frankfurt ein. Der Tag steht ganz im Zeichen der zukünftigen Fachkräfte der Branche und richtet sich an Studierende, Auszubildende und Praktikant:innen aus der Veranstaltungswirtschaft. Der diesjährige Aktionstag stellt den Auftakt des Formats dar, das während der nächsten Prolight + Sound im April 2023 weiter fortgeführt und ausgebaut wird (Bild: Bishnu Sarangi/Pixabay).

Den Future Talents gehört die Zukunft – denn ohne sie geht in der Veranstaltungswirtschaft nichts. Aus diesem Grund veranstalten die Verbände des Forum Veranstaltungswirtschaft am Donnerstag, den 24. November 2022 den ersten „Future Talents Day powered by Prolight + Sound“. Ziel des Tages ist, die zukünftigen Fachkräfte untereinander sowie mit den Unternehmen der Branche zu vernetzen und gemeinsame Zukunftsfragen und -themen zur Entwicklung der Branche zu diskutieren: Wie muss sich die Veranstaltungswirtschaft heute aufstellen, um auch für die Talente von morgen attraktiv zu bleiben? Was erwarten die Future Talents von ihrem zukünftigen Berufsfeld? Was macht ein Unternehmen attraktiv für junge Mitarbeitende? Diese und weitere Fragen sollen auf dem Future Talents Day diskutiert werden. So erhalten Auszubildende, Studierende und Praktikant*innen bereits vor Eintritt in ihr Berufsleben die Möglichkeit, ihre zukünftige Branche aktiv mitzugestalten. Dafür beteiligen sich Mitgliedsunternehmen der Verbände des Forum Veranstaltungswirtschaft am Aktionstag und decken so die verschiedenen Bereiche der Eventbranche ab. Weitere Informationen gibt es hier

Den Weg weisen: Parlamentarischer Abend der Veranstaltungswirtschaft


Mehr als 70 Abgeordnete und deren Mitarbeitende folgte der Einladung des Forums Veranstaltungswirtschaft zu einem parlamen-tarischen Abend am 20. Oktober 2022 in die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft in Berlin. Die Gäste ließen sich von den Vertreter*innen der sechs maßgeblichen Verbände der Veranstaltungswirtschaft über die aktuellen Herausforderungen der Branche informieren (Bild: Forum Veranstaltungswirtschaft / Felix Gunkel).

Schirmherrin des Abends war Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt von Bündnis90/Die Grünen. In ihrer Eingangsansprache stellte sie die wichtige Bedeutung der Veranstaltungswirtschaft für den Zusammenhalt der Gesellschaft heraus und skizzierte die dramatischen Auswirkungen der Energiepreisexplosion, der Inflation und der weiterhin andauernden Corona-Auswirkungen auf die Veranstaltungswirtschaft. 

Das Forum Veranstaltungswirtschaft hatte darüber hinaus drei Unternehmer*innen eingeladen, den Gästen des Abends die Situation des Wirtschaftszweigs und dessen Aussichten für die nähere Zukunft aus dem Blickwinkel der Praxis darzustellen. Im Anschluss gaben die Verbandsvertreter*innen in einer Talkrunde detailliert Auskunft und beantworteten Fragen der Gäste. Zur vollständigen Pressemitteilung geht es hier.


Mit Christian Ordon (LIVEKOMM), Stefan Köster (FAMA), Jens Michow (BDKV), Randell Greenlee (VPLT), Timo Feuerbach (EVVC) und Marcus Pohl (isdv) nutzen darüber hinaus sechs Verbandsvertreter die günstige Gelegenheit, sich in Berlin zu einem „Runden Tisch“ zusammenzufinden und sich über die Zusammenarbeit der Verbände im Forum Veranstaltungswirtschaft abzustimmen (Foto: VPLT).

Mittwoch, 2. November 2022

Das Programm für Erfurt steht: Messewirtschaft stellt sich Herausforderung


An Herausforderungen herrscht in der Messewirtschaft fürwahr kein Mangel. Damit es uns gelingt, die damit verbundenen Chancen bestmöglich zu nutzen, lautet das Motto der Herbst-Messefachtagung „Challenge accepted!“. Sie wartet mit einem hochkarätigen Programm und der beliebten Mischung aus Neuem und Bewährtem auf. Wer sich noch nicht für Erfurt angemeldet hat, kann und sollte dies hier rasch nachholen.

Mit drei Vision-Notes beginnt der Einstieg in die Welt der aktuellen Herausforderungen. Den Anfang macht Matthias Schultze (Geschäftsführer des GCB German Convention Bureau) mit seinen Trendszenarien und Zukunftspotenzialen zu „Business Events in der Transformation“. Daran schließt Tom Winter (CEO der BERNEXPO) mit seinem Erfahrungsbericht und Zukunftsausblick zum Berner Flaggschiff BEA mit dem Titel „Und sie bewegt sich doch: B2C-Messen zwischen Tradition und Zukunft“ an. Mit einer akuten Challenge beschäftigen sich Katharina Wüllner und Juliane Jähnke (beide Zukunft Messewirtschaft) der dritten und letzten Vision-Note mit dem Titel „Der Preis ist heiß: Preismanagement in Zeiten von Unsicherheit und Kostenexplosion“.

Die Erkenntnisse aus den Vision-Notes (nach den beliebten Elevator-Pitches unserer Partner und einer Erfrischungspause) werden anschließend in parallelen Deep Dive Sessions vertieft.


Die erste Session unter der Moderation von Oliver Schmitt (CDO von agendum Schmitt & Jähnke) trägt den Titel „Neue Chancen für Messen und Ausstellungen durch neue Ideen und Impulse“. Seine Podiumsgäste sind Vision-Note-Speaker Tom Winter, Natascha Hoffner (Gründerin, Inhaberin und Geschäftsführerin der messe.rocks/herCAREER), Jörg Zeissig (Geschäftsführer von Holtmann) und Kirstin Deutelmoser (Director Corporate Buisness Development der Messe Düsseldorf).


Die zweite Session wird von Aleksandar Medjedovic (Senior Expert der World Bank Group) unter dem Titel „Mehr hybride Events für mehr Face2Face?“ moderiert. Seine Gäste sind der Vision-Note-Speaker Matthias Schultze, Janine Rolfsmeyer (Vorständin Organisation des Deutschen Evangelischen Kirchentags), Markus Scheele (Vorstand der Event it) und Frank Röpke (Leiter Karriere-Campus Hannover der Swiss Life Deutschland Holding).


Ebenfalls parallel läuft die Session zum Messe-Impuls-Preis, in der Studierende ihre Arbeiten der Jury, die sich aus Henning Könicke (Geschäftsführender Vorstand FAMA und Geschäftsführer der AFAG GmbH), Stephan Drescher (Geschäftsführer der Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft), Sven Prüser (Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin) und Astrid Jaeger (Geschäftsführerin von spring Messe Management) zusammensetzt, präsentieren. Die Moderation obliegt Stefan Luppold (Studiengangsleiter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Ravensburg).

Bevor wir uns bei der FAMA-Night unter Glas im Palmenhaus ganz dem Grußwort von Wolfgang Tiefensee (Wirtschaftsminister von Thüringen) und anschließend dem Networking und Feiern widmen, wartet Marko Sarstedt (Professor am Institut für Marketing der Ludwig-Maximilians-Universität München) auf uns. Er wird den Teilnehmenden unter dem Titel „Per Anhalter durch die Galaxis des multisensorischen Marketings“ garantiert frische Inspirationen mit auf den Weg geben.

Der zweite Tag beginnt mit unserem legendären Wachmacher-Duo Martin Glöckner (Rechtsanwalt und Justitiar des FAMA) und Thilo Könicke (Geschäftsführer der AFAG), die unter der Rubrik „Recht aktuell und die betriebliche Praxis“ erneut aktuelle und hilfreiche Fragestellungen für uns beantworten werden.

Danach folgt der große Block der Best-Case-Circles. Zum Arbeitskreis „B2C-Messen“ laden Constanze Kreuser (RAM Regio), Maik Heißer (AFAG) und Melanie Seger (Messe Karlsruhe) ein. Zum Arbeitskreis „B2B-Messen“ empfängt Michael Köhler (RX Austria & Germany). Den Arbeitskreis „Veranstaltungsleitung und Organisation“ leiten Martin Glöckner und Thilo Könicke. Stefan Köster (Deutsche Messe) und Heike Schmid (Messe Augsburg) freuen sich auf Austausch im Arbeitskreis „Geländeeigner“. Mit „HR, Organisation, Kulturwandel und Diversity“ beschäftigt sich der Kreis von Juliane Jähnke (Women in Exhibitions).

In ihrem Abschlussvortrag schließlich wirft Antje-Britta Mörstedt (Professorin an der PFH Private Hochschule Göttingen) einen Blick auf die Generation Z. „Sie zu finden und zu binden – Herausforderungen für Unternehmen“ lautet der Titel ihres Vortrags, mit dem sie einen Einblick in eine spezielle Generation gewähren wird. Zum Abschluss der Tagung besteht für alle Teilnehmenden die Möglichkeit einer Geländeführung über die Messe Erfurt. Als zweitgrößter Messestandort in Ostdeutschland hat sie sich als Forum für Unternehmen, Wissenschaftler, Mediziner, Verbände, Kommunen und viele weitere Institutionen in der schnellen Mitte Deutschlands etabliert. Jährlich finden mehr als 250 Veranstaltungen, Kongresse und Tagungen, Messen und Ausstellungen, Firmenevents und Konzerte mit über 650.000 Besuchern auf mehr als 25.000 qm überdachter Ausstellungsfläche und 21.600 qm Freigelände in der Messe Erfurt statt. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich, dass wir diesmal in Erfurt zu Gast sein dürfen.

Wie immer empfehlen wir allen Teilnehmenden, umweltfreundlich mit dem Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn anzureisen (Buchung hier). Am Vorabend der Tagung wird wieder ein Welcome-Abend (Selbstzahler) ab 19 Uhr in der Gaststätte „Zum Goldenen Schwan“ (Michaelisstraße 9 in Erfurt) angeboten. Die Anmeldung zur Tagung (für FAMA-Mitglieder kostenlos, für Messeveranstalter, die nicht FAMA-Mitglied sind 399 Euro zzgl. ges. MwSt und für sonstige Teilnehmende 599 Euro zzgl. ges. MwSt) erfolgt über unseren Ticketshop, den Sie hier finden. 

Dienstag, 20. September 2022

Der Blick nach vorn: Erst sollen wir nicht, dann wollen wir nicht


15% Energieeinsparung erwartet die EU im Zeitraum zwischen 1. August 2022 und 31. März 2023 von der Wirtschaft, um die Nachfrage nach Gas spürbar zu senken. Für uns als Branche, die gerade mit größter Anstrengung versucht, sich von den schlimmsten Auswirkungen der Corona-Pandemie zu erholen, ist das keine Kleinigkeit. Zwar haben wir aus anderen Gründen gerade einen der messereichsten Sommer der Geschichte erlebt, aber der Nachholbedarf in der kalten Jahreszeit ist enorm und verlangt nach beheizten Messehallen.

Die Messewirtschaft im Vereinigten Königreich, die gerade erst vom oft clownesk auftretenden und skandalumwitterten Premierminister Johnson befreit wurde, erfährt derzeit noch ein ganz anderes Dilemma. Zwar hat die Regierung verkündet, dass während der Trauerzeit um die verstorbene Queen Elizabeth II keinesfalls Veranstaltungen abgesagt werden müssten. Aber sogar die erlösgetriebene Premier-League mit ihrem dichten Spielplan hat flugs den gesamten 7. Spieltag abgesetzt.

Was, so möchte man fragen, sollen wir denn noch alles aushalten? Tja, am besten, wir gewöhnen uns einen fundamental anderen Umgang mit Krisen an. Jörg Zeißig hat es im Interview mit smartville gerade erst treffend formuliert: „Ich schlafe gut, da wir in unserem Job jeden Tag mit Herausforderungen zu tun haben. Das ist «normal» in unserer Branche, so dass wir uns gegenwärtig aktiv den Herausforderungen der Situation am Beschaffungsmarkt und der generellen Ressourcenknappheit stellen, mit Respekt, jedoch ohne Angst.“ Kudos dafür.

Die im AUMA organisierten Verbände und Messegesellschaften haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 vollkommen klimaneutral zu werden. Schon 2023 soll Nachhaltigkeit Bestandteil aller Ausschreibungen werden und bis 2025 soll die Messewirtschaft komplett auf 100% Ökostrom setzen. AUMA-Vorsitzender Harting beschreibt es so: „Messen sind Teil der Lösung auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Messen sind die Treffpunkte, auf denen Branchenpartner als Problemlöser gemeinsam Wege in eine nachhaltige Zukunft bereiten.“ Recht hat er.

Denn wer, wenn nicht wir, soll Wegbereiter einer klimaneutralen Zukunft werden? Wir, die wir schon immer eine Plattform zur Findung und Präsentation neuer, besserer Lösungen gestaltet haben. Wir, die wir immer wieder aufs Neue die klügsten Köpfe in kreativer und zugleich gelöster Stimmung zusammenbringen. Und, mal ehrlich: Zurzeit sollen wir weniger fossile Energien und Ressourcen verbrauchen, spätestens ab 2040 wollen wir dann sogar selbst gar nichts mehr davon verbrauchen. Wenn das vielleicht sogar noch ein bisschen früher klappt, dann dürfen wir uns auch mal wieder auf die Schulter klopfen. Aber erst dann!

Buchtipp: Jakob Schnetz • Ort der Verheißung


Scheinwerfer funkeln wie der Sternenhimmel und verheißen noch bessere Produkte, effizientere Dienstleistungen und rentablere Investitionen. Messen – Ereignisse mit maximaler Konzentration von Angebot und Nachfrage auf kleinstmöglichem Raum und in minimaler Zeit – sind das Spiegelbild der globalen, wachstumsbasierten, leistungs- und konsumorientierten kapitalistischen Wirtschaftsform. 

Die scheinbare Parallelwelt der Messehallen beherbergt für das kurze Spektakel einer Messe jede erdenkliche Interessensgruppe und jede Branche der Gesellschaft: Haustiere, Waffen, Teppiche, Erotik, Kunst, Babys, Schmuck, Nutztiere, IT, Elektrotechnik, Landwirtschaft, Tourismus, Autos, etc. Der Ort der perfekten Vermarktung wird bestimmt von genormten Kulissen, Live-Shows und erbittertem Kampf um die Aufmerksamkeit der Kunden. Mit bis zu 10 Mio. Besuchern und mehr als 170 überregionalen Messen pro Jahr gilt Deutschland weltweit als wichtigster Messestandort. 

Jakob Schnetz, Jahrgang 1991, hat Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover studiert, mit analytischem Verstand recherchiert und mit einfühlsamem Blick diese ganz besondere Welt dokumentiert. 

„Ort der Verheißung“ (112 Seiten) ist im April 2019 in der Edition Lammerhuber (Baden, Österreich) erschienen. Als gebundenes Buch kostet es 39,90 EUR.

Newsticker smartville.digital: Blech • Zukunftsgemeinde • Ansätze


Smartville bezeichnet sich als unabhängige journalistische Stimme zur Messe- und Eventwirtschaft in den deutschsprachigen Ländern. Es ist ein Newsroom für Marketing- und Kommunikationsleader, die neue Wege in der Marketingkommunikation suchen. Der Fokus liegt auf „digital first“. Herausgeber ist Dr. Urs Seiler. Drei aktuelle Meldungen haben wir für diese Ausgabe ausgewählt (Foto: Smartville).

The Place To Be? Countdown zur Ble.ch-Messe in Bern 

Der Workshop zur Generation Z im Rahmen des neuen Spenglertages, Digitalisierung, der kostenlose Eintritt, der voraussichtliche Besucher*innenrekord, die Sonderzone Swiss Robotics - das sind die Gründe, weshalb ein Besuch der Ble.ch vom 20. – 22. September ein Muss für Angehörige der verarbeitenden Metallindustrie ist. 

LEWE-Event: Zukunft diskutieren – Zukunft gestalten 

René Ziswiler, früher Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Luzern, lanciert die Initiative «Zukunftsgemeinde». Sie ist sowohl Initiative für ein lebenswertes Leben (LEWE) als auch Forum für Zukunftsfragen. Am 17. September 2022 trafen sich die Macher*innen von Zukunftsgemeinden in Buttisholz. 

„Wir müssen Ansätze finden, mit Krisen offen umzugehen.“ 

Regionalisierung, Ressourcenknappheit, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und das Metaverse sind Fragen, die die Messewirtschaft umtreiben. Jörg Zeißig, CEO Holtmann+ findet im smartville.digital-Interview intelligente Antworten. Auch auf «the next big thing» in Live Kommunikation. 

Erfolgreich mit "Blackout": Herbstmesse Dornbirn war "grüscht"


Mehr denn je stellte die Herbstmesse durch das umfangreiche Programm einen Anziehungsort für die Besucher*innen dar. Neben altbewährten Klassikern erwartet sie ein spannendes Programm. Allen voran die Sonderschau „Zäm sicher! Blaulicht & Blackout“, die im Freigelände ein besonderes Erlebnis ermöglichte (Bild: Udo Mittelberger/Messe Dornbirn).

Die Herbstmesse ist gesellschaftlich aber auch wirtschaftlich wichtig. 61% der Ausstellenden sind aus Vorarlberg. „Diese Zahl unterstreichen die wirtschaftliche Bedeutung der Herbstmesse für die Region“, betont Sabine Tichy-Treimel, Geschäftsführerin der Messe Dornbirn. „Mir sind und waren grüscht - Es war endlich wieder eine Herbstmesse ganz ohne Einschränkungen, dafür mit viel Neuheiten und einem abwechslungsreichen Programm.“, so Tichy-Treimel weiter.

Mit fast 50.000 Besuchenden konnte die Herbstmesse das pandemiebedingt schwächere Vorjahresergebnis um 40% steigern. Wegen des Impf- und Testzentrums vom Land Vorarlberg in der größten Messehalle konnten war in diesem Jahr nur für 359 ausstellende Unternehmen Platz. Über 64% der Besuchenden reisten mit Bus, Bahn, Fahrrad oder zu Fuß an. Im nächsten Jahr feiert die Dornbirner Herbstmesse mit ihrer 75. Ausgabe Jubiläum.

Ausgebürstet: Messe Freiburg verabschiedet sich von der Interbrush


Die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) wird nach rund 45 Jahren die Fachmesse Interbrush in der Messe Freiburg nicht fortführen. Somit wird es bereits im Jahr 2024 keine Interbrush mehr in Freiburg geben. Trotz intensiven Dialogs mit den beteiligten Verbänden und führenden Ausstellern konnte keine gemeinsame Linie gefunden werden (Bild: Uwe Baumann/Pixabay).

In weiteren Gesprächen wurde von den Unternehmen sowie den beiden Verbänden ABMA und FEIBP ein rollierendes System mit wechselnden europäischen Standorten, beispielsweise in Italien und Benelux, gefordert, verbunden mit der Auflage, dass die Federführung zukünftig nicht mehr bei der FWTM/Messe Freiburg liegen solle.

Nach Abwägung aller diskutierten Punkte hat sich die FWTM dazu entschlossen, das Format in Zukunft nicht fortzuführen – ein Veranstaltungsort im nicht deutschsprachigen Ausland alle vier Jahre ist für die FWTM aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen weder zielführend noch realisierbar. Auch das Festhalten an der Interbrush 2024 ohne die Unterstützung der Verbände und führender Unternehmen ist aus Sicht der FWTM in dieser Branche für alle Beteiligten weder inhaltlich noch ökonomisch vertretbar.

„Wir bedauern diese Entwicklung und die Entscheidung der Verbände und einiger weniger, aber in der Außenwirkung sehr wichtigen Aussteller sehr. Unseres Erachtens wurden Werte und Kompetenzen wie Erfahrungen, Qualität, Branchenkenntnis und auch die über vier Jahrzehnte bestehende Partnerschaft nicht in die Bewertung und Ergebnisfindung mit einbezogen – die aber eine essenzielle Säule der Veranstaltung sind“, sagt FWTM-Geschäftsführer Daniel Strowitzki. „Wir wünschen der gesamten Branche, deren Teil wir für viele Jahre sein durften, für die Zukunft alles Gute und bedanken uns bei allen, die das Format Interbrush über viele Jahrzehnte begleitet haben.“