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Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
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Dienstag, 12. März 2024

Wirtschaft braucht Messen • Messen brauchen die Bahn


Der Tarifkonflikt zwischen GDL und Deutscher Bahn wird nicht mehr mit verhältnismäßigen Mitteln ausgetragen, sondern zum wiederholten Mal auf dem Rücken von Pendlern, Geschäftsreisenden und Messebesuchenden.

Henning Könicke, Vorstand des Fachverbands Messen und Ausstellungen FAMA, dazu: "Messen trifft es besonders hart, denn in der Messewirtschaft werden nicht einfach nur ein paar Lieferungen gestört. Eine Messe wird von allen Beteiligten über viele Monate vorbereitet und lässt sich nicht einfach um ein paar Tage verschieben. In bewegten Zeiten gibt es in unserem Land Herausforderungen genug, so dass wir alles, was an Erschwernissen vermeidbar ist, auch nach Kräften vermeiden sollten."

Vor allem die Führung der Lokführer-Gewerkschaft sucht stattdessen die Eskalation und drückt sich vor Verhandlungen und Kompromissen. Deutschland droht seinen guten Ruf als führender Messestandort wegen des Egoismus einer Nischengewerkschaft zu verlieren. Der entstandene Schaden ist schon jetzt beträchtlich und wächst mit jedem Streiktag. Hinzu kommt, dass die GDL die Bahn als umweltfreundliches und zuverlässiges Verkehrsmittel mutwillig diskreditiert. Unsere Nachhaltigkeitsbemühungen als wesentlicher Wirtschaftssektor werden dadurch auf einem entscheidenden Feld regelrecht sabotiert.

Deshalb fordern wir eine unverzügliche Beendigung der Streiks und eine langfristig tragbare Einigung unter den Tarifparteien.

Montag, 4. März 2024

Der Blick nach vorn: Ist »Alles oder Nichts« zuviel verlangt?


Vor kurzem machte eine Meldung über die Atlantische Umwälzzirkulation AMOC (der Golfstrom ist ein Teil davon) erstaunlich wenig Schlagzeilen. Eine neue Studie von Wissenschaftlern um René van Westen, Meeresforscher an der Universität Utrecht, warnt davor, dass ein unumkehrbarer Kipppunkt mit fatalen Folgen für das Weltklima erreicht wird. Die Frage scheint nicht mehr, ob dieser Punkt erreicht wird, sondern nur noch wann (Bild: PIRO4D / Pixabay).

Gleichwohl sind Warnungen vor den Folgen des Klimawandels derzeit nicht sehr wohl gelitten. Wann immer es bei Maßnahmen zur Verringerung oder Vermeidung von CO2-Ausstoß konkret wird, heulen die Betroffenen auf. Entweder sie treiben die Überbringer der unangenehmen Botschaft vor sich her, oder aber sie leugnen die Gefahr gleich ganz. Was aber, wenn die Bedrohung real ist? Was, wenn die Atlantische Umwälzströmung, wie in der Studie ermittelt, bereits jetzt gemäß konkret messbarer Parameter auf einen Kipppunkt zusteuert?

Die Studie, basierend auf dem komplexesten Modell mit dem je gerechnet wurde, prognostiziert unangenehme Szenarien: Zum einen genügten geringe Mengen an eingetragenem Süßwasser (Schmelzwasser der Polkappen etwa), um den Kipppunkt zu überschreiten. Zum anderen lesen sich die prognostizierten Folgen wie der Plot eines Katastrophenfilms: Erwärmung der südlichen Hemisphäre um einige Grad Celsius, Abkühlung der nördlichen Hemisphäre um ebenfalls einige Grad Celsius, und das in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit von drei Grad Celsius pro Jahrzehnt. Anpassungen an solch rasche Temperaturänderungen seien nicht mehr möglich, warnen van Westen und seine Kollegen.

Aber die Wirtschaft, aber der Wohlstand, aber der soziale Frieden! So oder ähnlich tönt es aus allerlei Richtungen, wenn schnell wirksame, tiefgreifende Maßnahmen gefordert werden, um diesen Kipppunkt wirksam zu vermeiden. Der Kapitalismus sei an allem schuld, wir müssten Verzicht üben und uns nur noch einmal die Woche mit kalten Lappen waschen, schallt es von woanders. Fakt ist: Wenn der Kipppunkt überschritten ist, dann geht es schnell, dann erwischt es eine unvorbereitete Wirtschaft knüppeldick. Der Wohlstand wird unter unseren Fingern zerrinnen. Verteilungskämpfe und ungekannte Wanderungsbewegungen werden einsetzen.

Ich frage mich: Warum nehmen wir als Gesellschaft diese Szenarien, so bedrohlich sie auch erscheinen, nicht als ermutigende Motivation für den Einfallsreichtum und die Konsequenz, die uns seit jeher auszeichnen? Schließlich geht es um unsere Zukunft. Stattdessen lavieren wir herum, um nur ja niemandem zu viel zuzumuten, verstecken uns hinter Technologieoffenheit und Taxonomien. Wer die Dinge beim Namen nennt, droht diffamiert, bedroht und diskreditiert zu werden.

Wenn wir tatsächlich bereits heute auf diesen Kipppunkt zusteuern, dann tun wir definitiv zu wenig dagegen. Auch wir als Messewirtschaft sind derzeit insgesamt noch zu sehr in der Ankündigungsphase und suchen nach Ausflüchten dafür, die Dinge behutsam anzugehen. Zaghaftigkeit und vor allem die Kakofonie der Partikularinteressen scheinen aber so ziemlich das Gegenteil von dem zu sein, worauf es jetzt ankommt: Gemeinsam ein kreativ-konstruktives Alles-oder-Nichts angehen. Sich auf die Straße kleben hilft da genauso wenig wie sie mit Misthaufen und brennenden Reifen zu blockieren. Lasst uns ein klimafreundliches Wirtschaftswunder nicht mit rosaroter Ideologiebrille philosophisch diskutieren, sondern mit hochgekrempelten Ärmeln konkret angehen.

Ich bin dabei, wer noch?

Buchtipp: Echt • Der Wert der Einzigartigkeit in einer Welt der Kopien


Nichts bedroht unseren Wohlstand so sehr wie die Fälschung. Wir entfernen uns immer weiter von dem Wert und Wesen des Echten, des Originals, des Unverwechselbaren – sowohl in der Kultur als auch in Gesellschaft und Wirtschaft. Das Echte ist bereits so exklusiv geworden, dass es als Luxus gilt. Wie konnte es dazu kommen, dass das Einzigartige, Echte, Unverfälschte, das jahrtausendelang als Ideal galt, zu einer Nebensache wurde und die Rip-off-Kultur in allen Bereichen des Lebens fröhliche Urständ feiert? (Bild: Ullstein Buchverlag).

Wo Ideen, Produkte und Methoden geklaut werden und dafür auch kein Unrechtsbewusstsein besteht, wird dieser zentrale Wert der Wissensgesellschaft sabotiert - oft von den gleichen Leuten, die deren Verlust beklagen. Aber gerade für uns gilt: Das Original ist unsere Chance. Das Echte ist unser Kapital. Der Kampf um das Echte keineswegs sinnlos ist, er muss nur immer wieder neu geführt werden müssen. Wolf Lotter zeigt, wo wir ansetzen müssen und warum wir alle vom Wert des Echten profitieren.

Wolf Lotter, »Echt • Der Wert der Einzigartigkeit in einer Welt der Kopien«, 224 Seiten, erscheint am 14. März 2024 im Verlag Econ (Berlin). Als gebundenes Buch kostet es 22,99 EUR. 

Erfolgreiche Neugestaltung: mac überarbeitet Halle 12.2 der Spielwarenmesse


mac brand spaces, die Spezialisten für Live-Kommunikation, haben erfolgreich die Neugestaltung von Halle 12.2 für die Spielwarenmesse eG abgeschlossen. "Das Erscheinungsbild der Halle wurde auf ein neues, modernes Level gehoben", sagt Alexander Ody, Director Business Development bei Mac. "Es war ein spannendes und besonderes Projekt." Die Umsetzung wurde planmäßig im vergangenen Jahr durchgeführt. Zur Eröffnung der Spielwarenmesse in Nürnberg, die vom 30.1. bis 3.2. stattfand, waren die Arbeiten termingerecht und erfolgreich abgeschlossen (Bild: mac brand spaces).

Die Halle 12.2 des Nürnberger Messezentrums beherbergt auf einer Fläche von fast 14.000 Quadratmetern seit zwei Jahrzehnten die Dauermieter der Spielwarenmesse. Ab sofort präsentiert sich die Halle in einem frischen und modernen Look. Die Verkehrsflächen wurden von überarbeitet, das Foyer und der Eingangsbereich umgebaut und ein durchgängiges Gestaltungskonzept mit einer einheitlichen Formensprache umgesetzt.

Die vollständige Pressemitteilung findet sich hier.

Tourplan steht: »Games for Families« zurück auf Mannheimer Maimarkt


Nach einer erfolgreichen Herbstsaison 2023 (inklusive Umsatzrekord) verkündet die Spiele-Roadshow »Games for Families« den Tourplan für 2024 und erwartet 369.000 Besucher. Los geht es bereits im Frühjahr mit dem Comeback auf dem Mannheimer Maimarkt (Bild: Planetlan).

Wie schon mit der Karlsruher »offerta« im letzten Jahr feiert mit dem Mannheimer Maimarkt ein weiterer Standort sein »Games for Families«-Comeback nach der Pandemie. Die prestigeträchtige Verbrauchermesse begrüßte im letzten Jahr 261.000 Besuchende an insgesamt 11 Messetagen. Im späten Frühjahr geht es dort schon los. Vom 27. April bis zum 7. Mai haben die Tore der sechstgrößten Messe in Deutschland geöffnet.

Die vollständige Pressemitteilung findet sich hier.

Stark vereint: Aditus und Info Salons Middle East kooperieren


In einem strategischen Schritt zur Verbesserung der Messeindustrie kündigt Aditus eine Partnerschaft mit Info Salons Middle East an. Die Zusammenarbeit ziele darauf ab, Wachstum und Innovation im Messesektor in der gesamten EMEA-Region zu fördern. Der Schwerpunkt liege auf den Märkten in Deutschland, dem restlichen Europa und der MENA-Region (Bild: Aditus).

Im Rahmen dieser neuen Kooperation wird Info Salons Middle East der exklusive Vertreter von Aditus-Produkten in der MENA-Region und die fortschrittlichen Software- und Hardware-Lösungen in diesen dynamischen Märkten anbieten. Eine Zusammenführung von Fach-wissen und Ressourcen, die dazu bestimmt sei, die Ausstellungserfahrungen in den Schlüsselbereichen zu verbessern. Der Zeitpunkt dieser Partnerschaft passe zum Wachstumsschub in der Messeindustrie: So werde sie zu einer strategischen und zeitgemäßen Initiative.

Die vollständige Pressemitteilung findet sich hier.

Newsticker smartville.digital: Beyond local • Startschuss • Wallis/Schwyz


Smartville bezeichnet sich als unabhängige journalistische Stimme zur Messewirtschaft in den deutschsprachigen Ländern. Es ist ein Newsroom für Marketing- und Kommunikationsleader, die neue Wege in der Marketingkommunikation suchen. Der Fokus liegt auf „digital first“. Herausgeber ist Urs Seiler. Drei aktuelle Meldungen haben wir diesmal ausgewählt (Foto: Smartville).

All Business is beyond local an der Fachmesse Gastia

Die Gastia, im 2023 wie ein Phoenix aus der Covid-Asche entstanden, ist der Neid der Messeschweiz. Weil das Messegeschäft diabolisch schwierig sein kann, aber die Gastia im 2023 einen kaum für möglich gehaltenen Auftakterfolg lancierte.

Startschuss für die Einreichungsphase zum Xaver-Award 2024

Rund sieben Monate dauert es noch, bis am 10. September 2024 in Zürich wieder die begehrten Xaver-Awards verliehen werden. Ab dem 1. Februar startete die Einreichungsphase des wichtigsten Preises der Schweizer LiveCom-Branche – mit einem Early-Bird- Sonderrabatt.

Gastkantone der Olma für 2025 und 2026 stehen fest

Für das Wallis ist 2025 Gelegenheit, die eigene Vielseitigkeit und kulturelle Diversität zu präsentieren und auch außerhalb der Kantonsgrenzen unters Volk zu bringen. Der Schwyzer Regierungsrat hat die Einladung für 2026 dankend angenommen. Auf über 500 Quadratmetern wird sich der Kanton Schwyz in einer Sonderausstellung präsentieren.

Neuer Namensgeber: FACC AG und Messe Ried gehen Partnerschaft ein


Luftfahrt verbindet – Lösungen der FACC AG tragen dazu bei, dass sich Menschen über Kontinente und Grenzen hinweg austauschen und vernetzen. Auch die Messe Ried ist als Veranstalterin Bühne und Impulsgeber für Innovationen. Mit ihrer neuen Partnerschaft unterstreichen die beiden diese Gemeinsamkeiten. Die FACC wird Namensgeberin der futuristischen, rund 3.000 qm großen glasüberdachten Multifunktionsarena der Messe Ried, dem FACC Sky Dome (Bild: Messe Ried).

„Mit der Messe Ried verbindet uns bereits eine langjährige Partnerschaft, da wir hier eine perfekte Location für Events vorfinden,“ hebt Robert Machtlinger hervor: „Mit der Partnerschaft für den FACC Sky Dome möchten wir aber auch unsere Verbundenheit mit der Region zum Ausdruck bringen: Seit unserer Gründung vor über 34 Jahren sind wir von einem kleinen Startup zum internationalen Konzern gewachsen – unsere Heimat und unsere Wurzeln sind allerdings hier im Innviertel.“

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit einem weltweiten bekannten und erfolgreich agierenden Unternehmen wie der FACC. Beide Unternehmen stehen für Qualität, Kompetenz und Innovation. Wir sind in der Region tief verwurzelt und haben andererseits auch breite Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus,“ so Messedirektor Helmut Slezak.

Die vollständige Pressemitteilung findet sich hier.

Fünf Fragen an: René Tumler • EVVC


Mit den „Fünf Fragen …“ an Persönlichkeiten mit Messebezug sollen deren Haltungen und Einstellungen sichtbar gemacht und Impulse für persönliche Begegnungen gefördert werden. Diesmal steht René Tumler, frischgebackener Geschäftsführer des EVVC, Rede und Antwort. Der EVVC repräsentiert rund 600 Veranstaltungs-Centren, Kongresshäuser, Arenen und Special-Event-Locations in Europa und kooperiert mit dem FAMA im Forum Veranstaltungswirtschaft (Bild: EVVC).

Unter welchen Umständen vergessen Sie die Zeit?

Die Zeit vergessen kann ich bei guten Gesprächen, gerne in entspannter Atmosphäre und geselliger Runde.

Wie hat sich Ihre Meinung zu einem Thema zuletzt geändert?

Die Erkenntnisse und der Kontakt zu Personen aus der Veranstaltungsbranche, welche ich in meiner neuen Position erfahren durfte, haben mir ein neues, viel breiteres und differenzierteres Bild dieses Wirtschaftszweiges gezeigt.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Die Möglichkeit den EVVC weiterzuentwickeln und den Mitgliedern einen Mehrwert zu bieten.

Wer darf Ihnen sagen, dass Sie falsch liegen?

Jeder der einen Fehler sieht. Gerne kann man dann das Für und Wider zu bestimmten Situationen abwägen.

Eine Woche ohne Smartphone: Was hieße das für Sie?

Die ersten Stunden eine deutliche Umstellung zu meinem gegenwärtigen Alltagsleben, danach Entspannung und eine Auszeit.

Februar blüht auf: Erfolgreiche Messen im Spätwinter


Während der Winter weiterhin schwächelt, strotzten Messen und Ausstellungen auch im Februar vor Kraft. Das zeigt sich auch bei den Veranstaltungen unserer Mitglieder, aus deren Terminkalender diesmal wieder spannende Messen dabei sind, von denen Sie sich hinter den nachstehenden Links einen eigenen Eindruck verschaffen können (Bild: Freizeit Messe/AFAG_Timm Schamberger).

Neumitglieder stellen sich vor: Roland Brand • Easyfairs


In München hat die Mitgliederversammlung die Easyfairs Deutschland GmbH offiziell als Mitglied aufgenommen. Die Easyfairs-Gruppe hat ihre Zentrale in Belgien und ist mit 20 Standorten in 11 Ländern vertreten. Sie zählte zuletzt zu den 20 größten Messeveranstaltern der Welt und betreibt in drei Ländern acht Messegelände mit insgesamt 185.000 qm Fläche. Roland Brand, als Geschäftsführer verantwortlich für den DACH-Raum, beantwortet uns heute einige Fragen (Bild: Easyfairs).

Easyfairs organisiert 200 Messen in 14 Ländern und feiert in diesem Jahr 25jähriges Bestehen. 700 Mitarbeitende tragen zu eurem Erfolg bei. 2023 wurdet ihr von Deloitte zum fünften Mal in Folge als „Best Managed Company“ ausgezeichnet. Was sind drei Faktoren, die Euch so erfolgreich machen?

Erstens bemühen wir uns, unseren Talenten einen großartigen Arbeitsplatz zu bieten, indem wir großartige Einstiegsmöglichkeiten, Lernmöglichkeiten und klare Karrierewege, objektive und geschlechtsneutrale Entlohnung sowie ein sicheres und integratives Umfeld bieten.

Zweitens tun wir unser Bestes, um unseren Zielgruppen hochgradig kundenorientierte, auf Brancheninnovationen ausgerichtete Veranstaltungen zu bieten, die unbedingt besucht werden müssen, und um den Weg zum Kunden so einfach, reibungslos, bequem und angenehm wie möglich zu gestalten.

Drittens setzen wir Technologie als Hilfsmittel ein und sind Vorreiter bei der Big-Data-/AI-Wertschöpfung, um einen reibungslosen Ablauf und ein hervorragendes Erlebnis für Aussteller und Besucher zu gewährleisten.

Die großen internationalen Player im Messewesen machen in der Regel einen großen Bogen um das Venuemanagement. Easyfairs hingegen betreibt in Belgien, den Niederlanden und in Schweden derzeit acht eigene Messegelände. Welche strategischen Ziele verfolgt Ihr mit diesem Geschäftsfeld?

Obwohl unsere DNA in der Organisation von Veranstaltungen liegt, betreiben wir auch einige Veranstaltungsorte in ausgewählten Märkten, die unsere Spitzenposition in diesen Märkten (BE, NL, SE) unterstützen. Der Veranstaltungsort ist ein Instrument, um unsere eigenen Veranstaltungen zu organisieren. Und in den meisten Fällen wurden die Veranstaltungsorte übernommen, um das Veranstaltungsportfolio zu erwerben, das zu diesem Zeitpunkt von diesen Veranstaltungsorten betrieben wurde. Das war der Fall bei der Flanders Expo, der Antwerp Expo, den beiden Veranstaltungsorten in den Niederlanden oder der Kistamässan in Stockholm.

Der Betrieb von Veranstaltungsorten bietet viele Vorteile, z. B. die Sicherung der besten Slots für unsere eigenen Veranstaltungen, die Nutzung unserer Veranstaltungsorte für die Einführung neuer Veranstaltungen mit geringem Risiko, aber auch die effizientere Kontrolle unseres CO2-Fußabdrucks.

Ihr seid mit euren Messen auch jenseits der großen Messeplätze präsent und scheut Euch auch nicht, klein anzufangen. Und Easyfairs zählt zu den 20 größten und besten Messeveranstaltern weltweit. Was zeichnet euer Messeportfolio aus und in welche Richtung wollt Ihr es weiterentwickeln?

Die Besonderheit und der Erfolg unserer Veranstaltungen liegen darin, dass sie sehr zielgerichtet sind. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass hochspezialisierte oder stark regionalisierte Veranstaltungen die Bedürfnisse unserer Kunden besser erfüllen. Deshalb konzentrieren wir uns jedes Mal auf eine bestimmte Nische, Branche oder einen vertikalen Markt.

Das Ergebnis? Gezieltere Einblicke, optimale Networking-Möglichkeiten und spezialisierte Inhalte, die für jeden Teilnehmer relevant sind. Wir sind in 12 verschiedenen Branchen aktiv: von der Fertigungsindustrie über die Verpackungs-, Schönheits- und Pflegebranche bis hin zum Transportwesen, Bauwesen oder Lifestyle.

Nachhaltigkeit, und zwar ökologische, wirtschaftliche und soziale, zählen zu den Schlüsselherausforderungen unserer Zeit. Ihr habt Euch dem Net Zero Carbon Events Pledge angeschlossen und Euch verpflichtet, eure Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren und bis 2050 „Net Zero“ zu sein. Wie geht Ihr das an?

Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und bis 2050 ein Netto-Nullwachstum zu erzielen, sind Innovation und Handeln gefragt. Und genau das tun wir auch. Wir haben 2018-2019 eine Bewertung unseres CO2-Fußabdrucks (einschließlich aller Veranstaltungen, Veranstaltungsorte und Büros und der Bereiche 1, 2 und 3) abgeschlossen und dabei die strengen Standards des Greenhouse Gas Protocol zugrunde gelegt.

Die zweite Bewertung fand ‘22-‘23 statt und ergab, dass wir unsere gesamten CO2-Emissionen der Gruppe um 33% reduziert haben. Wir haben auch unsere energiebezogenen CO2-Emissionen in unseren Veranstaltungsorten um 37% und die abfallbezogenen CO2-Emissionen um 39% gesenkt. Wir sind entschlossen, diesen Weg weiterzugehen.

Als Veranstalter haben wir nicht nur die Pflicht, unseren eigenen Fußabdruck zu verringern. Wir wollen auch andere auf ihrem Weg der Dekarbonisierung unterstützen. Aus diesem Grund unterstützen wir unsere Communities auf ihrem Weg zum Netto-Null-Effekt.

Im Jahr 2023 werden 70% unserer Veranstaltungen Nachhaltigkeitsinhalte in ihr Programm aufnehmen, und unsere Veranstaltungen werden insgesamt 1.200 Stunden an Bildungsinhalten zu nachhaltigen Themen während der Veranstaltungen bieten. Unser Geschäftsmodell selbst zeugt von einem Pioniergeist, der uns als eine der nachhaltigsten Möglichkeiten zur Durchführung von Ausstellungen positioniert.

Noch immer zählt die Digitalisierung zu den Themenfeldern, an denen sich die Geister scheiden. Ihr bietet mit EasyGo ein „umfassendes Servicepaket, das die neueste digitale Marketingtechnologie nutzt“. Was wollt Ihr für eure Kunden damit erreichen und welche weiteren Maßnahmen verfolgt Ihr in der digitalen Welt?

Wir investieren in Technologie, um unseren Ausstellern zu helfen, Kontakte zu knüpfen und ihre Online-Präsenz zu erhöhen. Dank seiner zahlreichen Funktionen und Produkte, einschließlich der Smart Badge-Technologie, ermöglicht EasyGo es Ausstellern, vor, während und nach einer Veranstaltung mit ihrer Community in Kontakt zu treten. Dies wiederum maximiert die Sichtbarkeit, steigert die Lead-Generierung und gewährleistet einen messbaren ROI. All dies führt dazu, dass unsere Aussteller immer wieder zurückkommen.

Als datengesteuertes Unternehmen bleiben wir führend, indem wir Big Data/AI-Wertschöpfung nutzen, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten und neue Produkte zu entwickeln. Dies hilft uns, den Erfolg unserer Aussteller zu sichern und ihnen ein hervorragendes Erlebnis zu bieten. Datenintelligenz. Künstliche Intelligenz. Menschliche Intelligenz. Wir setzen alles ein, um ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse unserer Besucher und Aussteller zu gewinnen - heute und morgen.

Technologie und Digitalisierung sind dazu da, das Leben unserer Kunden zu "erleichtern" und das Beste aus ihrer Teilnahme zu machen und vor allem ihren ROI und ROT (Return on time) sichtbar und messbar zu machen!

Wir bedanken uns für das Gespräch.

Gemeinsam aktiv: Quartalsbericht Q4/23 Forum Veranstaltungswirtschaft


Mit einem regelmäßigen Quartalsbericht dokumentiert das Forum Veranstaltungswirtschaft, erst kürzlich um den Verband der Veranstaltungsorganisatoren erweitert, transparent seine Tätigkeitsfelder für die Mitgliedsverbände und somit die gesamte Veranstaltungswirtschaft. Dies ist Ausdruck des offenen und kollaborativen Ansatzes zum Wohle und der besseren Sichtbarkeit eines für Deutschland wichtigen Wirtschaftszweigs (Bild: Forum Veranstaltungswirtschaft).

Im Fokus des Quartalsberichts für das 4. Quartal 2023 stehen Initiativen wie das Engagement an der Weltfunkkonferenz, die Agenda des Forums für 2024, der zweite Parlamentarische Abend, oder auch der Roundtable der DIHK, eine Stellungnahme zur Regelung des Sicherheitsgewerbes, eine Anpassung der Förderrichtlinie KsNi an die Veranstaltungswirtschaft, und vieles mehr.

Im Zuge der veränderten Vorstandszusammensetzung des FAMA hat Robert Ninnemann die Zuständigkeit für das Forum Veranstaltungswirtschaft von unserem Schatzmeister Michael Kynast übernommen. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für das ehrenamtliche Engagement unserer Vorstände und der vielen Mitwirkenden der anderen Verbände im Forum.

Außerdem hat das ifo-Institut die Konjunkturdaten der Veranstaltungsbranche für den Monat Januar veröffentlicht. Die Geschäftslage sank dabei erstmalig im Vorjahresverlauf auf einen negativen Wert. Details dazu finden sich hier. Der Quartalsbericht findet sich hier.

100 Jahre Koelnmesse: Am Anfang war die Kölner Frühlingsmesse


Ihr 100. Jubiläum feiert die Koelnmesse in diesem Jahr. Aus diesem Anlass hat das Unternehmen eine umfangreiche und informative Sektion auf seiner Website veröffentlicht. Dort ist unter anderem zu lesen, dass mit der Kölner Frühjahrsmesse 1924 ein Traum Konrad Adenauers in Erfüllung ging, der das Unternehmen auf einen historischen Weg geschickt hat, der sich wie kein anderer entwickelt habe (Bild: Koelnmesse).

In zehn Dekaden ist ein Feld auf der Website gegliedert: Von den Gründerjahren über die ideologisch von den Nationalsozialisten geprägte Kriegszeit, der Phase des Wiederaufbaus, der Entstehungszeit der Fachmessen, bis hin zu ausgedehnten Wachstumsphasen, oder dem Beginn der Internationalisierung, und natürlich der Gegenwart.

Auch auf einem Zeitstrahl wird die Unternehmensgeschichte dargestellt und gewährt reich bebilderte Einblicke in die Entwicklung der Koelnmesse. In einem Video kommt zudem Konrad Adenauer, Enkel des namensgleichen Gründers, zu Wort.

Wir senden auf diesem Weg herzliche Glückwünsche zum Jubiläum an die Kolleg*innen der Koelnmesse und wünschen für die Zukunft alles Gute.

Dass die Koelnmesse sich auch auf einer 100jährigen Geschichte keineswegs ausruht, dokumentiert zudem eine jüngst verkündete Energiepartnerschaft mit Eon und Rhein Energie. Mit Hilfe eines vernetzten Systems auf der Basis von Hochtemperatur-Wärmepumpen, strebt das Unternehmen an, bereits 2030 und somit ganze fünf Jahre früher als geplant, vollständig klimaneutral zu werden.

Der Jubiläumsbereich der Koelnmesse-Website findet sich hier. Nähere Informationen zur Wärmeversorgung finden sich hier.

Unverzichtbare Messen: AUMA-Aussteller-Ausblick 2024/2025 erschienen


Messen in Deutschland erleben nach dem Ende der Corona-Pandemie den zweiten Frühling: Während Besucherinnen und Besucher erst im vergangenen Jahr wieder in übergroßer Zahl auf den 70 deutschen Messeplätzen begrüßt werden konnten (2023: 11,5 Millionen, 2022: 7,6 Millionen), waren es die ausstellenden Unternehmen, die mit Ende aller Messeverbote im späten Frühjahr 2022 mehrheitlich sofort zurück waren auf ihren Branchentreffs (2022: 141.000, 2023: 180.000) (Bild: AUMA).

Der »AUMA-Aussteller-Ausblick 2024/2025« zeigt, dass größere Unternehmen ihre Marktpräsenz durch verstärkte Messebeteiligungen ausbauen wollen, während kleinere Unternehmen eine gezieltere Auswahl treffen. Außerdem hält der überwiegende Teil der Befragten (71 Prozent) an der Zahl der Messeauftritte fest. Das ist über alle Umsatzklassen hinweg konstant, mit Tendenz zu höherer Stabilität bei Unternehmen mit einem Umsatz von über 125 Millionen Euro. Die vollständige Pressemitteilung findet sich hier, weitere Informationen zu den Ergebnissen hier.

Kompetenzen verbinden: DACH-Messefachtagung lädt nach Dornbirn


Ins Vierländereck aus Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland lädt die Messe Dornbirn vom 24. bis 25. Juni 2024 als Gastgeberin der 2. DACH-Messefachtagung, die wir in Kooperation mit Messen Austria und Expo-Event Schweiz organisieren. Diesmal planen wir Impulse zu digitalem Marketing, zu Resilienz in Teams, sowie zu Inspiration und Innovation als Tandem (Bild: Messe Dornbirn).

Die Messewirtschaft steht an einem Punkt, wo sie es selbst in der Hand hat, wo die Reise langgeht. Die anhaltende digitale Transformation, sich laufend verändernde Rahmenbedingungen an den globalen Märkten und der noch immer wachsende Stellenwert von Faktoren wir Nachhaltigkeit und Resilienz prägen das Umfeld, in dem wir und unsere Kunden uns bewegen. Um sich gemeinsam für die anstehenden Herausforderungen zu wappnen, haben wir drei inspirierende Impulse für die DACH-Messefachtagung in Dornbirn vorbereitet:

Chancen von digitalem Marketing im KI-Zeitalter

Carolin Durst ist Professorin für Digital Marketing an der Hochschule Ansbach. In ihrer Vision-Note wird es um Chancen von digitalem Marketing und um die wesentlichen Aspekte der Kundenansprache im digitalen (KI-) Zeitalter. Warum müssen wir von einer Outbound- zu einer Inbound-Kommunikation wechseln? Welche Rolle spielt dabei qualitativ hochwertiger Content? Anhand spannender Praxisbeispiele geht Durst insbesondere auf die Erstellung zielgruppenspezifischer Inhalte bis zur strategischen Nutzung verschiedener digitaler Kommunikationskanäle und der Schaffung einer loyalen Community ein.

Resilienz für Führungskräfte und Teams

Antoinette Wenk vom Resilienz Zentrum Schweiz wird die Bedeutung von Resilienz für Führungskräfte und Teams in den Fokus rücken. In einer Zeit, in der der schnelle Wandel und Unsicherheiten zum Alltag gehören, ist die Fähigkeit, widerstandsfähig zu sein und sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen, entscheidender denn je. Wenk wird praktische Strategien und Methoden vorstellen, mit denen Führungskräfte und ihre Teams Resilienz aufbauen und somit die Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt meistern können.

Inspiration und Innovation im Fokus.

Die Keynote zum Abschluss des ersten Tages wird Wolf Lotter, deutsch-österreichischer Autor und Vordenker in den Bereichen Innovation und Wirtschaft, halten. Lotter wird die Bedeutung von Innovationen für die Messewirtschaft herausstellen und aufzeigen, wie kreative Ansätze und neue Denkweisen nicht nur die Branche, sondern auch die Gesellschaft positiv beeinflussen können. Seine Visionen bieten wertvolle Impulse, um den Herausforderungen der Zeit mit Mut und Innovationsgeist zu begegnen. Die DACH-Messefachtagung 2024 verspricht inspirierende Einblicke als auch praktische Lösungsansätze für die Branche.

Hotelkontingent und Organisatorisches

Informationen zu Anreise und Location finden Sie bereits jetzt auf der FAMA-Webseite. Gerne weisen wir bereits jetzt auf die Hotelkontingente zur DACH-Messefachtagung hin. Buchen Sie bereits jetzt Ihr Zimmer in Dornbirn (bitte beachten Sie, dass die Kontingenten nur bis zum 23. April zur Verfügung stehen).

Herzlichen Dank an unseren Tagungshost Messequartier Dornbirn

"Märkte Live! Erleben". Sie möchten mit Ihrer Veranstaltung ein unvergessliches Erlebnis kreiren? Sie suchen Multifunktionalität und eine imposante Architektur? Dann sind wir der richtige Partner für Sie! Wir bieten Ihnen für Ihr Event eine multifunktionale Location mit besonderen Vorteilen.

Weitere Informationen unter: www.messedornbirn.at