Scheinwerfer funkeln wie der Sternenhimmel und verheißen noch bessere Produkte, effizientere Dienstleistungen und rentablere Investitionen. Messen – Ereignisse mit maximaler Konzentration von Angebot und Nachfrage auf kleinstmöglichem Raum und in minimaler Zeit – sind das Spiegelbild der globalen, wachstumsbasierten, leistungs- und konsumorientierten kapitalistischen Wirtschaftsform.
Die scheinbare Parallelwelt der Messehallen beherbergt für das kurze Spektakel einer Messe jede erdenkliche Interessensgruppe und jede Branche der Gesellschaft: Haustiere, Waffen, Teppiche, Erotik, Kunst, Babys, Schmuck, Nutztiere, IT, Elektrotechnik, Landwirtschaft, Tourismus, Autos, etc. Der Ort der perfekten Vermarktung wird bestimmt von genormten Kulissen, Live-Shows und erbittertem Kampf um die Aufmerksamkeit der Kunden. Mit bis zu 10 Mio. Besuchern und mehr als 170 überregionalen Messen pro Jahr gilt Deutschland weltweit als wichtigster Messestandort.
Jakob Schnetz, Jahrgang 1991, hat Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover studiert, mit analytischem Verstand recherchiert und mit einfühlsamem Blick diese ganz besondere Welt dokumentiert.
„Ort der Verheißung“ (112 Seiten) ist im April 2019 in der Edition Lammerhuber (Baden, Österreich) erschienen. Als gebundenes Buch kostet es 39,90 EUR.