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Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
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Montag, 9. September 2024

Der Blick nach vorn: Vom Fressen und Trainieren


Heute möchte ich einen Gedanken aufgreifen, den Doug Emslie jüngst im Trade Show News Network TSNN thematisiert hat. Emslie war 25 Jahre lang CEO der Tarsus Group, bevor sie letztes Jahr an Informa verkauft wurde. Er konstatiert Bedenken, dass die Messewirtschaft sich entfremdet von ihren Innovationstreibern: Weg von Unternehmer*innen, die Messen erfinden, weiterentwickeln und groß machen, hin zu Kapitalgesellschaften, die nur noch anorganisches Wachstum durch Zukäufe im Sinn haben (Bild: Raman Spirydonau / Pixabay).

Nun ist, was den FAMA geprägt hat und bis heute prägt, nämlich die inhabergeführten Familienunternehmen, nicht repräsentativ für den Messestandort Deutschland. Hier geben staatsgetragene Unternehmen mit klaren Vorgaben für Standortmarketing und Wirtschaftsförderung den Ton an. Deren innovative Zeiten liegen nun auch schon eine ganze Weile zurück. Wie groß wohl heute der Anteil an Geschäft ist, der mit Produkten (ergo: Messen) erzielt wird, die jünger sind als zehn, fünf oder gar drei Jahre?

Emslie beschreibt in seinem Artikel auch veränderte Rahmenbedingungen in Sachen Neugeschäft in den letzten Jahren. Während neue Messen früher schlicht durch Anzahlungen der Aussteller finanziert wurden, sei dies heute praktisch nicht mehr möglich. Dies habe zur Folge, dass die Großen nur noch durch Zukäufe wachsen wollen und die Entrepreneure sich erstmal auf die Suche nach kapitalstarken Investoren machen müssen.

In Gesprächen erlebe ich immer häufiger, dass sich eine gewisse Innovationsmüdigkeit breit macht. Es sei schwierig genug, die bestehenden Produkte marktgerecht weiterzuentwickeln oder digital anzureichern. Zudem seien Strukturen und Prozesse mittlerweile so behäbig geworden, dass beherzte Innovation fast unmöglich sei. Hinzu kommt, dass staatliche Gesellschafter weder das Geschäft verstehen noch Risiken einzugehen bereit sind.

Was heißt das für unser Geschäft? Emslie mahnt ein „supportive environment“ für Enterpreneure an, für Macher also. Bei uns im FAMA gibt es davon noch einige, auch darüber hinaus natürlich. Es geht um unsere Zukunft und um die unseres Geschäfts. Ob wir, wie von Emslie befürchtet, dabei tatsächlich unsere Seele zu verlieren drohen? Ich hoffe und bin mir ziemlich sicher, dass nicht. Lasst uns stattdessen diskutieren, wie dieses fördernde Umfeld aussehen muss, damit wir in Zukunft wieder mehr Messe-Innovation erleben und nicht nur vom Fressen, sondern mehr vom Trainieren zunehmen.

Buchtipp: Stefan Luppold (Hrsg.) • Erfolgsfaktoren für Events


Events werden in kreativen Prozessen entworfen – oftmals aber einfach von Termin zu Termin fortgeschrieben. Budget und Zeitdruck stehen im Vordergrund, sodass dabei eine klare Definition von Zielen und Zielgruppen sowie die Überprüfung des Ergebnisses zu kurz kommen. Dieses Buch beleuchtet Faktoren, die für den Erfolg von Events entscheidend sind (Bild: Duncker & Humblot).

Elf Autorinnen und Autoren mit fundierter Erfahrung im Management von Veranstaltungen erläutern, wie die Wahl der richtigen Location, der verantwortungsvolle Umgang mit protokollarischen Aufgaben, der Einsatz von Technik oder ein ernsthafter Perspektivenwechsel wirken und was dabei zu beachten ist. Erfolgreiches Eventmanagement führt nicht nur zu zufriedenen Teilnehmern und motivierten Teams, sondern auch zu gesteigerter Markenbekanntheit und einem verbesserten Image des Unternehmens.

„Erfolgsfaktoren für Events - Von Interaktion und Neugier bis Matchmaking und Moderation“ (166 Seiten) ist 2024 im Verlag Duncker & Humblot (Berlin) erschienen. Als gedrucktes Buch (Broschur) kostet es 49,90 EUR, im ePub-Format 44,99 EUR.

Newsticker smartville.digital: Kreislauf • Zirkus • Treffpunkt


Smartville bezeichnet sich als unabhängige journalistische Stimme zur Messewirtschaft in den deutschsprachigen Ländern. Es ist ein Newsroom für Marketing- und Kommunikationsleader, die neue Wege in der Marketingkommunikation suchen. Der Fokus liegt auf „digital first“. Herausgeber ist Urs Seiler. Drei aktuelle Meldungen haben wir für diese Ausgabe ausgewählt (Foto: Expo Event).

Auf in die Kreislaufwirtschaft: Fusion von Top Events Schweiz und Rent Group Swiss

Die im Mietgeschäft von Eventinfrastrukturen tätigen Top Events Schweiz AG und Rent Group Swiss gehen seit dem 1. August 2024 zusammen: Die Top Events Schweiz AG mit den Inhabern Célia de Castro und Thomas Eberle haben an die Rent Group Swiss übergeben.

Der grosse Zirkus der Illusionen: And the Xaver-Award Winner is …

Save the Date: Wenn es den Xaver-Award für die herausragendsten Live-Kommunikationsprojekte nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Er verspricht am 10. September eine rauschende Ballnacht voller Emotionen, Illusionen und großen Gewinnern.

Ineltec 2024 – der führende Treffpunkt der Schweizer Elektrobranche ist zurück

Am 11. und 12. September 2024 versammelt die neulancierte Ineltec die Schweizer Elektrobranche in der Messe Zürich. Die Ineltec reloaded versteht sich als Plattform für Inspiration, Austausch und Wissensvermittlung.

Neuer Treffpunkt: Olma Plaza schafft Raum für Genuss und Unterhaltung


An der diesjährigen Olma wird das Eventkonzept »Olma Plaza« lanciert und damit ein neuer, ganztägiger Treffpunkt für das Olma-Publikum geschaffen. Das neue Angebot direkt neben dem Haupteingang bietet mit Plaza Restaurant und Plaza Club während elf Tagen Kulinarik und Unterhaltung für Messe- und Jahrmarktsbesuchende. Veranstaltet wird das Olma Plaza von der Olma Messen St.Gallen AG, der Vadian Event AG und der Gesamtwerk Agentur GmbH (Bild: Olma).

Die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung (Olma) ist ein fester Bestandteil des Ostschweizer Jahreskalenders und wichtigster Anlass der Olma Messen St.Gallen AG. Jeden Herbst zieht die Olma über 350.000 Gäste von nah und fern nach St.Gallen. Die Verantwortlichen der Olma Messen entwickeln die größte und beliebteste Publikumsmesse der Schweiz laufend weiter.

In diesem Jahr ist der Olma Plaza eine Neuheit. „Mit dem Olma Plaza wollen wir das Besuchserlebnis auf ein neues Level bringen. Es ist ein einladender Treffpunkt, der mit seinem gemütlichen Ambiente ganztags zum Verweilen einlädt“, erklärt Katrin Meyerhans, Leiterin Produkte der Olma Messen St.Gallen AG. Nach dem letztjährigen Standortwechsel der Sonderschau »Erlebnis Nahrig« in die St.Galler Kantonalbank Halle, wird der freigewordene Platz F6 neben dem Haupteingang künftig mit dem Olma Plaza optimal genutzt.

Weitere Informationen finden sich hier.

Starke Sonderschau: Bregenzerwälder bereichern Dornbirner Herbstmesse


Vom 4. bis 8. September 2024 wird das Messequartier Dornbirn erneut zum größten Treffpunkt der Region für die ganze Familie. In diesem Jahr steht die Herbstmesse ganz im Zeichen von Tradition und Handwerk. Im Rahmen der Sonderschau der Bregenzerwälder Handwerksausstellung, lädt die Messe zu einem 4.500 m² großen Erlebnisraum ein, der die Vielfalt des regionalen Schaffens und des gesellschaftlichen Miteinanders präsentiert (Bild: Messe Dornbirn).

Erstmals findet die Bregenzerwälder Handwerksausstellung im Messequartier Dornbirn statt und erstreckt sich über eine beachtliche Fläche von rund 4.500 m². Über 100 Betriebe und Institutionen aus dem Bregenzerwald präsentieren die hohe Qualität und Nachhaltigkeit ihrer Produkte. Handwerksbetriebe, die Wälder Zünfte, die Regio Bregenzerwald mit ihren 24 Gemeinden sowie Organisationen wie „Ich kauf im Wald“, die KäseStraße Bregenzerwald, der Werkraum Bregenzerwald und der Bregenzerwald Tourismus bieten Einblicke in das Handwerk, den Lebensraum und die Wirtschaft ihrer Region.

Besucher*innen können kulinarische Spezialitäten des Wälder Lebensmittelhandwerks und der GASCHT genießen, während das „Wälderkinder-Portal“ die jungen Gäste begeistert. Johannes Batlogg, Obmann der Bregenzerwälder Handwerksausstellung, betont: „Die Ausstellung vereint Tradition, Gegenwart und Zukunft an einem Ort und macht die Region des Bregenzerwaldes sichtbar, erlebbar und genießbar“.

Nähere Informationen finden sich hier.

Fünf Fragen an: Dr. Bernhard Erler • Messen Austria


Mit den „Fünf Fragen …“ an Persönlichkeiten mit Messebezug sollen deren Haltungen und Einstellungen sichtbar gemacht und Impulse für persönliche Begegnungen gefördert werden. Diesmal steht Dr. Bernhard Erler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Messen Austria und Geschäftsführer der Klagenfurter Messe GmbH, Rede und Antwort (Bild: Klagenfurter Messe).

Unter welchen Umständen vergessen Sie die Zeit?

Immer dann, wenn ich sehr fokussiert bin, mich auf eine Sache voll konzentriere und die Welt um mich nur mehr schemenhaft wahrnehme. Wenn ich etwa an einem neuen Konzept arbeite, aber auch beim Schreiben eines Textes und natürlich, wenn ich am Strand mit einem spannenden Buch liege.

Wie hat sich Ihre Meinung zu einem Thema zuletzt geändert?

Ich bemühe mich darum, mir eine Meinung zu einem Thema nach einem kritischen Faktencheck zu bilden. Insofern ändere ich auch meine Meinung, wenn sich die Sachlage verändert – sofern ich den Fakten vertraue.

Was ist das Beste an Ihrem Beruf?

Das Schönste in meinem Beruf ist, dass ich ständig mit unterschiedlichsten Menschen zu tun habe. Ich lasse mich gerne von Persönlichkeiten inspirieren und habe die Überzeugung, dass ich von jedem etwas lernen kann. Genauso schön ist es, dass ich Neues ausprobieren und kreativ gestalten kann.

Wer darf Ihnen sagen, dass Sie falsch liegen?

Im Prinzip jeder, der gute Argumente für mein Falschliegen hat. Mit Kritik komme ich prinzipiell sehr gut zurecht. Was ich nicht mag ist, wenn Kritik oberlehrerhaft oder ohne gute Begründungen daherkommt.

Eine Woche ohne Smartphone: Was hieße das für Sie?

Jetzt könnte ich den Intellektuellen spielen und sagen, dass ich das als große Befreiung sehen würde. In Wahrheit fühle ich mich bei diesem Gedanken unbehaglich – ich würde mich vom Informationsfluss abgetrennt fühlen, unerreichbar, isoliert. In meiner Freizeit nütze ich das Smartphone eingeschränkt und diszipliniert, damit fühle ich mich wohl.

Pro Care läuft: Neue Pflegefachmesse stößt auf positive Resonanz


Die Pflegebranche steht seit Jahren vor großen strukturellen Herausforderungen, die durch den erheblichen Mangel an qualifizierten Pflegekräften und die Alterung der Bevölkerung weiter verschärft werden. Diese Entwicklung erfordert dringend innovative Lösungen und einen intensiven Austausch der gesamten Pflegebranche. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Messe eine neue Fachmesse ins Leben gerufen, die sämtliche Bereiche der Pflege abdeckt: stationäre, intensiv-medizinische, ambulante und häusliche Pflege (Bild: Deutsche Messe).

Die Pro Care feiert am 11. und 12. Februar 2025 ihre Premiere auf dem Messegelände in Hannover und stößt in der Pflegebranche auf positive Resonanz. „Ein etablierter Standort in Norddeutschland, ein bekannter Veranstalter und viel Potenzial – natürlich gestaltet opta data als Vorreiter diese Messe mit“, sagt Tony Altimari, Head of Sales & Service, Geschäftsbereich Pflege von opta data. Neben opta data haben bereits über 40 angemeldete ausstellende Unternehmen ihre Teilnahme zugesagt. Darunter verdi, Nutrio und biozoon.

„Der Pflegemarkt steht vor großen Herausforderungen und Chancen. Mit der Alterung der Bevölkerung steigt der Bedarf an qualitativ hochwertiger Pflege. Als Deutschlands führender Hersteller von Ernährungslösungen im Bereich von Kau- und Schluckstörungen bietet uns die Pro Care die Möglichkeit unsere neuesten Produktinnovationen einem interessierten Fachpublikum zu präsentieren. Wir erwarten, neue Partnerschaften zu knüpfen und freuen uns auf interessante Vorträge und den Austausch mit einem interessierten Fachpublikum“, so Matthias Kück, Geschäftsführer von biozoon.

Die vollständige Pressemitteilung findet sich hier.

Hannover Lounge: "Bauen & Wohnen" beherbergt Fachforum der Infa


Vom 12. bis 20. Oktober ist auf dem Messegelände in Hannover wieder Infa-Zeit - mit zahlreichen Ausstellern in sechs abwechslungs-reichen Themenwelten. Eine davon: Bauen & Wohnen in den Hallen 20 und 22. Aufgeteilt in die namensgebenden Bereiche, bietet die Messe eine einzigartige Gelegenheit für all diejenigen, die sich für den Kauf, Renovierung, Neubau und Einrichten interessieren.  (Bild: Deutsche Messe).

Zum bereits dritten Mal wird Bauen & Wohnen auch in diesem Jahr wieder Schauplatz der Hannover Lounge sein. In dem von Radio Hannover, der Fachzeitschrift BWI und der Deutschen Messe AG bespielten Forum, stehen tägliche Talks und Vorträge rund um aktuelle Themen in der Bau- und Immobilienbranche auf dem Programm. Außerdem gibt’s musikalische Unterhaltung, Glücksrad-Gewinnspiele und vieles mehr.

Mehr Informationen zur Hannover Lounge finden sich hier.

Neumitglieder stellen sich vor: World Money Fair aus Berlin


In Dornbirn hat die Mitgliederversammlung die World Money Fair aus Berlin offiziell als Mitglied aufgenommen. Sie ist weltweit die größte Münzenmesse und zudem in ihrer Art einzigartig, denn auf keiner anderen Messe treffen Besucher*innen die Vielfalt an Tischhändlern, Münzproduzenten, Prägestätten, Nationalbanken und Technikexperten. Sie gilt deshalb als internationale Leitmesse der Numismatik. Rund 300 Aussteller aus über 50 Nationen melden sich jährlich für die World Money Fair an und präsentieren auf der ca. 9.000 qm großen Ausstellungsfläche ihr numismatisches Sortiment. Heute beantwortet uns Geschäftsführer Goetz-Ulf Jungmichel einige Fragen (Bild: World Money Fair).

Die World Money Fair gilt als internationale Leitmesse der Numismatik. Was macht die Faszination dieser Messe aus und wie würden Sie wesentliche Erfolgsfaktoren beschreiben?

Ja, die World Money Fair ist eine internationale Leitmesse und in der Welt der Numismatik eine wichtige und zentrale Plattform. Sie ist zudem auch die weltweit größte Messe ihrer Art. Denn auf keiner anderen numismatischen Veranstaltung treffen sich Tischhändler, Münzproduzenten, Prägestätten, Nationalbanken und die Zulieferindustrie unter einem Dach.

Für Besucherinnen und Besucher bietet die World Money Fair oftmals ein unvergessliches Erlebnis, denn die Suche nach seltenen und begehrten Münzen kann eine Herausforderung sein, die oft Geduld und Fachwissen erfordert. Die Freude ist dann groß, wenn ein lang gesuchtes und begehrtes Stück in den Händen gehalten und in die eigene Sammlung eingegliedert wird.

Numismatik und das Sammeln von Münzen stellt man sich gerne als ein sehr traditionelles, historisches Feld vor. Welchen Stellenwert haben zeitgenössische Themen und wie stellen sich Innovationen in der Numismatik dar?

Die Sammelleidenschaft für Münzen ist ein faszinierendes und historisch bedeutsames Hobby, das Menschen weltweit begeistert. Diese Leidenschaft reicht weit in die Vergangenheit zurück und verbindet Sammlerinnen und Sammler durch die gemeinsame Faszination für Geschichte, Kultur und Kunst. Wir beobachten dabei drei Aspekte, die Sammlerinnen und Sammler bei ihrem Hobby verfolgen.

Zum einen gibt es das historische Interesse, denn jede Münze erzählt eine Geschichte. Münzen geben Einblicke in die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung verschiedener Epochen und Regionen und informieren über historische Ereignisse und Handelsbeziehungen. Zum anderen ist der kulturelle Wert interessant.

Münzen werden als Kunstwerke in Miniaturformat wahrgenommen und zeigen in künstlerischer Gestaltung zum Beispiel Porträts, Symbole und Inschriften, die kulturelle und religiöse Bedeutungen transportieren. Münzen werden aber zunehmend auch als Wertanlage betrachtet, weshalb sie als Wertsteigerung auch für Anleger und Investoren interessant sind: gerade seltene und gut erhaltene Exemplare gewinnen im Laufe der Zeit oft an Wert.

Welchen Stellenwert haben die drei Säulen der Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch, sozial) in der Numismatik allgemein und für Sie als Messeveranstalter?

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit spielen auch im Münzensammeln eine Rolle, obwohl dieses Hobby auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht wird. Jedoch können auch Münzsammlerinnen und Münzsammler durch bewusste Entscheidungen zur Erhaltung von Ressourcen, zur Unterstützung der Gemeinschaft und zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft beitragen.

Ökonomische Nachhaltigkeit im Münzensammeln bedeutet, dass Sammlerinnen und Sammler nicht nur den finanziellen Wert ihrer Sammlung im Blick haben, sondern auch verantwortungsbewusste finanzielle Entscheidungen treffen. Der Kauf von hochwertigen, gut erhaltenen Münzen kann langfristig zu einer Wertsteigerung führen. Dies erfordert allerdings eine gründliche Recherche und Wissen über den Markt, was wir Besucherinnen und Besuchern auf unserer World Money Fair bieten.

Auch die Säule der ökologischen Nachhaltigkeit haben wir als Messeveranstalter im Fokus. So haben wir 2023 viele Arbeitsprozesse digitalisiert, um beispielsweise Papier und andere Ressourcen zu schonen. Und auch unsere Aussteller reagieren auf die ökologische Nachhaltigkeit. Auf der World Money Fair präsentieren sich eine Reihe von Ausstellern, die sich dem Thema Aufbewahrung und Präsentation von Münzen widmen. Hier erkennen wir, dass neben der umweltfreundlichen Gestaltung, auch wiederverwendbare und recycelbare Materialien für Münzalben, -kästen und -rahmen angeboten werden.

Das Münzensammeln fördert zudem den Austausch und die Vernetzung unter Gleichgesinnten, wenn es um die soziale Nachhaltigkeit geht. So haben wir 2023 den World Money Fair Club ins Leben gerufen und bieten mit unserem Angebot eine Plattform für den Austausch und Aufbau von Gemeinschaften. Münzensammeln bedeutet aber auch soziale Verantwortung. Denn Sammlerinnen und Sammler sollten darauf achten, Münzen aus ethisch vertretbaren Quellen zu erwerben. Der Handel mit gestohlenen oder illegal ausgegrabenen Münzen muss strikt vermieden werden, um das kulturelle Erbe zu schützen. Auf der World Money Fair finden Besucherinnen und Besucher ein umfassendes Angebot an seriösen Tischhändlern und Münzproduzenten.

Wie nehmen Sie den FAMA als Fachverband wahr und was erwarten Sie sich von ihrer Mitgliedschaft?

Der FAMA spielt eine entscheidende Rolle in der Förderung von Fach-, Publikumsmessen und Ausstellungen. Sie sind unverzichtbare Akteure, die zur Stärkung der Messebranche, zur Förderung von Branchenwissen und zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Der FAMA vertritt die Anliegen von Veranstaltern, Ausstellern und Besuchern gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Durch Lobby- und Zusammenarbeit mit Regierungsstellen können rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Durchführung von Messen geschaffen werden.

Gerade der regelmäßige hochkarätige Austausch in Foren und Workshops auf den angebotenen FAMA-Tagungen, um Trends und Entwicklungen der Branche zu bewerten, trägt dazu bei, Messeformate weiterzuentwickeln und zu verbessern, den Anforderungen und Erwartungen der Aussteller und Besucher gerecht zu werden und die Wettbewerbsfähigkeit der Messen zu sichern. Für ein modernes und zeitgemäßes Messemanagement ist das aus unserer Sicht unverzichtbar.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

Rekordjahr 2024: Welt-Messeverband UFI sieht weltweit Topwerte


Die UFI, der Weltverband der Messewirtschaft, hat die 33. Ausgabe "Global Exhibition Barometer" veröffentlicht, der den Puls der Branche misst. Die Ergebnisse zeigen, dass die Messewirtschaft im Jahr 2024 weltweit Rekordumsätze erzielen wird und die bloße Erholung nach der Pandemie, die im Durchschnitt Ende 2023 erreicht wurde, hinter sich lässt. Für die Jahre 2023 und 2024 wird ein Umsatzwachstum von 20% bzw. 17% gegenüber dem Vorjahr erwartet (Grafik: UFI).

Weltweit geben 48% der befragten Unternehmen an, dass sie in den kommenden sechs Monaten ihre Belegschaft aufstocken wollen, während weitere 48% erklären, dass sie den derzeitigen Personalbestand beibehalten wollen. Die „Wirtschaftslage auf dem Heimatmarkt“ ist dabei das dringlichste Thema (22%), gefolgt von „globalen wirtschaftlichen Entwicklungen“ (15%). Es besteht ein allgemeiner Konsens darüber, dass KI die Branche beeinflussen wird.

„Diese Ausgabe des UFI-Barometers bestätigt unsere ersten Daten vom Januar, wonach 2024 weltweit ein Rekordjahr für den Branchenumsatz sein wird. Diese Ausgabe zeigt, wie sich dieses Wachstum in neuen Arbeitsplätzen in unserem Sektor niederschlägt sowie in den Expansionsplänen der Mehrheit der Unternehmen, die sowohl auf neue Geschäftsaktivitäten als auch auf neue Regionen abzielen. Vor einem komplexen globalen Hintergrund sind die kurz- und mittelfristigen Aussichten der globalen Messeindustrie optimistisch“, kommentiert Kai Hattendorf, Geschäftsführer des Verbands.

Die vollständige Pressemitteilung (in englischer Sprache) findet sich hier.