Die Corona-Pandemie hat uns weiterhin fest im Griff und es ist noch immer nicht absehbar, wann wir wieder einigermaßen uneingeschränkt Präsenzveranstaltungen durchführen können. Die dafür notwendigen Impfungen laufen nur äußerst schleppend an. Für staatliche Hilfsmaßnahmen wurden zwar Vereinfachungen und Verbesserungen angekündigt, aber es gibt noch immer zahlreiche Betroffene, die viel zu lange auf wirksame Leistungen warten müssen. Allerorten werden daher Durchhalteparolen laut. Das Durchhalten wird uns allerdings wenig helfen, denn wenn es dereinst wieder mit Messen losgeht, wird vieles nicht mehr so sein, wie gewohnt. Wer immer dazu in der Lage ist, sollte daher die verbliebenen Mittel und die Zeit nutzen, mit einer konsequenten Neu-ausrichtung durchzustarten, auch wenn es schwerfällt. Aber wie soll das gehen?
Erstens: Neue Kooperationen im Ecosystem Messe
Neue, auch ungewöhnliche Kooperationsansätze können ein Schlüssel zur Bewältigung außer-ordentlicher Herausforderungen sein. Drei Beispiele hierzu:
Coopetition – wenn sich Wettbewerber zusammenschließen, um gemeinsam etwas Größeres zu erreichen. Beispiel? Schon vor Corona haben sich die Agrarmessen von Luzern (Suisse Tier), St.Gallen (Tier & Technik) und Friedrichshafen (Fruchtwelt Bodensee) zusammengetan und ihren gemeinsamen digitalen Treffpunkt »farming.plus« lanciert. Dieser verzeichnet mittlerweile fast 11.000 registrierte Nutzer.
Kooperativen – wenn Umbrüche vielen das Äußerste abverlangen, kann man sich in einer Ge-nossenschaft zusammentun. Beispiel? Die Spielwarenmesse agiert seit ihrer Gründung in dieser Organisationsform. Heute bezeichnen sich die rund 150 Genossen als eine Wertegemeinschaft aus Zusammenhalt, Partnerschaftlichkeit, Vertrauen, Fairness und Verantwortung.
ThinkTanks – wenn Experten zusammenfinden, um gemeinsam punktuell und zielstrebig an konkreten Problemlösungen zu arbeiten. Beispiel? Matthias Baur von MBB hat zu Beginn der Pandemie den »Exhibition Think Tank Club« initiiert, in dem Messe-Menschen aus der ganzen Welt in mehreren Sprints pragmatische Lösungsansätze erarbeitet haben.
Wer Interesse an mehr Anregungen zum Durchstarten hat, findet unter den nachstehenden Links eine Fortsetzung mit folgenden Themen:
• Zweitens: Neue Verortung von Messen im hybriden Raum
• Drittens: Höhere Geschwindigkeit für Innovationen
• Viertens: Neue Parameter für Erfolgskontrolle
• Fünftens: Neue Kompetenzen und mehr Diversität
Nicht den Kopf in den Sand stecken, heißt die Devise, sondern mit Beweglichkeit, Kreativität und zielstrebiger Energie die Renaissance von Messen in einem neuen Kontext vorbereiten. Die geplante Initiative des FAMA mit dem Titel »Messe • Menschen • Macher« wird so eine Platt-form, auf der wir uns gegenseitig mit Inspirationen, Ideen und Erfahrungsaustausch unterstüt-zen können – näheres dazu folgt im nächsten Newsletter.