News

Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
Anregungen und Kommentare können Sie jederzeit per E-Mail an newsletter@fama.de schicken. Mitglieder sollten sich außerdem hier - falls noch nicht geschehen - zum FAMA-Newsletter anmelden, der derzeit acht Mal jährlich erscheint und der auch spezifischere Informationen und Anregungen enthält.

Mittwoch, 26. Januar 2022

Neumitglieder stellen sich vor: Dirk Saager von Liveline Connect


Die Liveline Connect GmbH aus Karlsruhe zählt zu den jüngsten Neuaufnahmen in den Kreis der FAMA Mitglieder. Wir haben mit Dirk Saager, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, über digitale Formate, drei Säulen und Daten als das neue Gold gesprochen (Foto: LLC).

Digitale Formate waren in den vergangenen Monaten oft die einzige Alternative, Austausch und Begegnung innerhalb von Branchen oder Communities zu ermöglichen. Wie haben sich digitale Veranstaltungsformate im Vergleich zu den ersten Gehversuchen zu Beginn der Pandemie zwischenzeitlich weiterentwickelt?

Einigen wird bewusst, dass der Einsatz und eine enge Verzahnung mit moderner, digitaler Technik nicht mehr wegzudenken sind. Trotzdem ist dies nach meiner persönlichen Erfahrung aus Projekten noch nicht überall angekommen und wird nicht immer konsequent eingesetzt.

Es hat jedoch sichtbar ein Wandel stattgefunden und tendenziell ist zu erkennen, dass nicht mehr die Meinung vorherrscht, man müsse eine Veranstaltung 1:1 in der digitalen Welt abbilden. Dennoch sehe ich einen Mangel an Verständnis dafür, wie sich digitale Komponenten, auch monetär, gewinnbringend einsetzen lassen.

Viele Menschen haben große Sehnsucht danach, sich wieder unbeschwert von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Was können digitale Begegnungsformen so gut, dass sie such nach dem Wegfall von Kontaktbeschränkungen fester Bestandteil von Unternehmenskommunikation bleiben?

Es ist wohl unbestritten, dass sich begegnen, sich austauschen, gemeinsames Erleben ein Grundbedürfnis des Menschen darstellt. Im Umkehrschluss bedeutet das für mich: analoge Messen muss und wird es auch in Zukunft geben. Doch die Formate befinden sich in einem Wandel. Digitale Begegnungsformen sind wichtige Werkzeuge, um Kommunikation effektiv zu gestalten und 365 Tage im Jahr aufrecht zu erhalten.

Unter diesem Gesichtspunkt können wir uns fragen: Wo beginnt nun eigentlich die Customer Journey? Erst auf dem analogen Event? Oder schon viel früher? Digitale Begegnungsformen, haben ein großes Potenzial, Dramaturgie, Inszenierung und Networking auf ein neues Level zu führen.

Irgendwann werden wir es als selbstverständlich ansehen und uns eher wundern, sollten diese Werkzeuge keinen Einsatz finden. Oder denken Sie heute noch über den Einsatz von Messenger Diensten nach? Nein, sie nutzen sie einfach.

An digitalen Event-Tools herrscht kein Mangel. Bei Liveline Connect ist von einem Drei-Säulen-Modell die Rede und Sie legen großen Wert auf Service und Inszenierung. Was unterscheidet Ihre Lösung von anderen?

Wir verstehen uns als Partner und Berater für unsere Kunden. Es ist in unserem Verständnis verankert, nicht ausschließlich ein Lieferant von Software zu sein. Digitale Lösungen sind Werkzeuge und Mittel zum Zweck.

Diese Sichtweise wird meinem Empfinden nach oft vernachlässigt. Stattdessen fokussiert man sich auf einzelne Funktionen und macht den Erfolg seiner Veranstaltung davon abhängig. Meines Erachtens, eine Entschuldigung für mangelnde Klarheit, wie man seine Veranstaltung konsequent mit dem zielorientierten Einsatz aller Mittel zum Erfolg führt. Man konstruiert bereits die Entschuldigung für einen möglichen Misserfolg und macht eine fehlende Funktion dafür verantwortlich.

Als Partner unserer Kunden, setzen wir uns auch mit den Zielgruppen des Kunden auseinander, um zielgruppenspezifische Lösungen anbieten zu können.

Daten seien das neue Gold, heißt es allenthalben. Gilt das auch für die Messe- und Veranstaltungswirtschaft und wie schätzen Sie die Potenziale ein?

Mein Eindruck ist, dass wir in der Messe- und Veranstaltungsbranche Gold in Form von Daten zwar geschürft haben, nun allerdings auch konsequent lernen müssen, dieses Gold zu veredeln.

Potenziale sind vorhanden, technische Lösungen sind vorhanden. Es ist notwendig, Potenziale außerhalb der Live-Veranstaltungen auszuschöpfen, auf Basis der vorhandenen Daten. Denn der Wert der Daten hängt in hohem Maße von ihrer Nutzung ab.

Sie haben sich inmitten der Corona-Pandemie entschlossen, Mitglied im FAMA zu werden. Was waren die Beweggründe dafür und was erwarten Sie sich zukünftig davon?

Die Pandemie war und ist eine Herausforderung für uns alle. Doch Herausforderungen beinhalten auch immer Chancen. Unsere Branche befindet sich weiterhin in einer Findungs- und Gestaltungsphase. Der FAMA mit seinen Mitgliedern hat ein hohes Potenzial, Gestalter zu sein und trägt damit auch eine gewisse Verantwortung. Wir wollen als einer der Akteure, als Mitgestalter auftreten und unseren Beitrag dazu leisten.