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Mittwoch, 26. Januar 2022

Sponsoring-Posse: Salzburg wehrt sich gegen fragwürdiges Geschenk


Der deutsche Unternehmer Max Aicher stößt mit seiner Idee, dem Sportclub Austria Salzburg auf dem Messegelände ein Stadion zu bauen und zu schenken, bei Stadt und Messezentrum auf wenig Gegenliebe. Für 482 Wohnungen und ein Mehrzweckstadion für 5.000 Zuschauer will der betuchte Sponsor 193 Mio. EUR investieren. Bürgermeister Harald Preuner und Messechef Alexander Kribus wehren sich dagegen (Foto: Austria Salzburg)

Bau-Unternehmer Max Aicher will von der Stadt Salzburg beim Messezentrum eine Fläche zum Bau einer Sportarena und von Wohnungen. Nach Fertigstellung möchte der Investor das Stadion der Stadt Salzburg schenken. Refinanzieren soll sich das Projekt durch den Verkauf der mitgebauten 482 Wohnungen. Drei Parteien aus den Stadtsenat von Salzburg haben einen Antrag zur Prüfung des Projekts eingebracht, weil sie eine politische Diskussion über das Projekt ermöglichen wollen.

In einer Pressemitteilung äußert sich das Messezentrum Salzburg wie folgt:

Das derzeit in den Medien sehr präsente Fußballstadion-Projekt am Messegelände wurde ebenfalls beleuchtet und aufgrund der vorliegenden Fakten bewertet. Nach Prüfung der vorliegenden betrieblichen Notwendigkeiten kam der Aufsichtsrat einstimmig zur Entscheidung, dieses Vorhaben nicht zu unterstützten. Zum einen befindet sich dieses Grundstück im Eigentum der GmbH, dessen Gesellschafter nur zum Teil Interesse an veränderter Nutzung hätten. Eine Veräußerung käme auch hier nur zu marktkonformen Preisen in Frage. Zum anderen gelten für den Veranstaltungsbetrieb Mindestvoraussetzungen an bereitzustellenden Parkflächen, welche durch den Neubau stark eingeschränkt werden und dadurch die behördlichen Auflagen nicht mehr erfüllt werden können. Zusätzlich würde der Betrieb aufgrund der fehlenden Verkehrsfläche sehr eingeschränkt werden und die Möglichkeiten für den P+R Betrieb für Busse und Privat-PKWs genommen.

Der Aufsichtsrat steht auch weiterhin geschlossen hinter den Aktivitäten der Messe Salzburg. Vor allem durch den Zusatznutzen als Test- und Impfstraße zeigt sich die vielseitige Nutzung auch in Krisenzeiten. Bürgermeister der Stadt Salzburg und Aufsichtsrats-Vorsitzender Dipl.- Ing. Preuner dazu: „Wir sind mit den Geschäften und den Anwendungen der Messe den Umständen entsprechend zufrieden. Klar ist, dass der weitere wirtschaftliche Erfolg von der Entwicklung der Pandemie abhängt. Das Unternehmen hat aber auch schon in der Vergangenheit bewiesen, dass man sich rasch auf neue Rahmenbedingungen einstellen kann, so wird die Zukunft auch bestmöglich gemeistert werden.“ Vorsichtig optimistisch zeigt sich der Geschäftsführer Alexander Kribus: „Wir stehen mit vielen Themen und voller Energie bereit. Vor allem nach dieser Ausnahmesituation sind Wirtschaftstreibende und die Bevölkerung wieder hungrig auf Geschäfte und Live-Erlebnisse“.