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Montag, 2. Mai 2022

Jugend fehlt: Nachwuchssorgen in der Messewirtschaft?


Zwei Jahre Verunsicherung durch die Corona-Pandemie machen sich auch auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar. Es steht zu befürchten, dass sich junge Menschen von den unklaren Perspektiven von und für Messen beeindrucken lassen und sich einstweilen anderweitig orientieren. Derzeit entsteht der Eindruck, dass die Ausbildungszahlen zuletzt abgenommen haben (Bild: Nassom Azevedo/Pixabay).

Manche mussten ihre Ausbildung abbrechen oder sich kurzerhand neue Ausbildungsbetriebe suchen. Vor diesem Hintergrund rufen wir unsere Mitglieder und Follower formlos zu Feedback auf:

·      Wie haben sich die Ausbildungszahlen in Ihrem Unternehmen zuletzt entwickelt?

·      Mussten Sie Ausbildungen abbrechen oder verschieben?

·      Erwarten Sie Schwierigkeiten in der Besetzung von Ausbildungsplätzen?

·      Was planen Sie in Sachen Ausbildung in den kommenden Monaten?

Schreiben Sie uns ihre Kommentare an newsletter@fama.de, so dass wir der Situation auf den Grund gehen können. Gut ausgebildete Nachwuchskräfte sind der Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg und die Transformation der Messewirtschaft.

Prof. Stefan Luppold, Studiengangsleiter an der DHBW Ravensburg, schätzt die derzeitige Lage folgendermaßen ein:

„In den vergangenen Jahren – ich selbst bin sei 2011 Studiengangsleiter »BWL – Messe-, Kongress- und Eventmanagement« an der DHBW Ravensburg – hat sich der Zahl unserer Studentinnen und Studenten stetig erhöht“, meint Luppold. Er meint weiter, dass das in erster Linie daran lag, dass neue Unternehmen als duale Partner hinzukamen und Studienplätze belegten. Die Unternehmen wählten Kandidatinnen und Kandidaten aus, mit denen sie dann einen Studienvertrag schließen; sie sind also für die DHBW die Quelle für neue Erstsemester und bestimmen auch die Qualität derjenigen, die dort ihr Studium aufnehmen.

Die Entwicklung während Corona beschreibt Luppold so: Von rund 120 Studienanfängerinnen und Studienanfängern im Jahr 2019 brach diese Zahl – pandemiebedingt – in den Jahren 2020 und 2021 ein: jetzt begannen im Oktober nur noch 75. Verständlich, da das duale Prinzip des Studiums aus Sicht der Partnerunternehmen nur dann sinnvoll ist, wenn es zum Theorie- auch einen Praxisteil gibt. Ohne Messen, Kongresse und Events auch kein Erkenntnisgewinn für zukünftige Akademikerinnen und Akademiker der Branche.

„Dies wird sich wohl in diesem Jahr wieder ändern“, ist sich Luppold sicher. Momentan verzeichnet die DHBW einen Höchststand an Studienplatz-Reservierungen. Aber eine andere Frage besorgt die Verantwortlichen: Werden alle dualen Partner ihre gemeldeten Plätze auch besetzten können, und wird es genügend Bewerberinnen und Bewerber bei den Unternehmen geben?

Bei ihren Informationsveranstaltungen stellt die DHBW nach wie vor großes Interesse fest. Gleichzeitig erfährt sie aber aus der Branche, dass das Feld möglicher Studentinnen und Studenten nicht ohne zusätzliche Aktivitäten ausreichend groß ist. Zeit, um sich beispielsweise mit Informationskampagnen an die regionalen Gymnasien zu wenden – und mit eher mittelfristigen Effekten wieder Praktika, Ferienjobs und BOGY-Plätze (Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien) anzubieten.