News

Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
Anregungen und Kommentare können Sie jederzeit per E-Mail an newsletter@fama.de schicken. Mitglieder sollten sich außerdem hier - falls noch nicht geschehen - zum FAMA-Newsletter anmelden, der derzeit acht Mal jährlich erscheint und der auch spezifischere Informationen und Anregungen enthält.

Mittwoch, 7. April 2021

Messestandort Deutschland: Jetzt Chancengleichheit schaffen


Unseren Recherchen zufolge haben die ersten Messeplätze mittlerweile Gelder aus dem 642 Mio. EUR schweren Rettungsschirm der Bundesregierung, den die EU für die deutsche Messe- und Kongressbranche genehmigt hat, beantragt.

Wie bereits berichtet, steht dieser Fonds jedoch nur den Eigentümern von Messe- und Kongressinfrastruktur oder zwischengeschalteten Unternehmen, die Messe- und Kongressinfrastruktur vom Eigentümer an Dritte vermieten, zur Verfügung. Die Mehrzahl unserer Mitglieder kann demnach von diesen Geldern nicht profitieren. Auch verfügen Private nicht über die erheblichen Mittelzuflüsse in Form von Verlustausgleich, Kapitalerhöhungen, Krediten, Bürgschaften und sonstigen direkten und indirekten Stützungsmaßnahmen wie die öffentlich-rechtlichen Messeplätze.

Stattdessen beobachten wir, wie staatliche Messegesellschaften nicht nur Veranstaltungen von anderen Messeplätzen übernehmen und dort durchführen, sondern auch mit neuen Formaten in bereits etablierten und besetzten Themenfeldern aktiv werden. Vor dem Hintergrund, dass europäisches Recht vorsieht, dass Unternehmen in Staatseigentum nicht verzerrend in den Wettbewerb freier Märkte eingreifen sollen, hält der FAMA diese Entwicklung für äußerst bedenklich.

Wir fordern daher von den Regierungen in Bund und Ländern Gleichbehandlung, nötigenfalls durch die Auflage ergänzender spezifischer Förderprogramme, von denen auch private Messeveranstalter profitieren.

Denn die privaten Messeveranstalter stecken mitten im Überlebenskampf und sind in ihrer Investitionsfähigkeit angesichts des Eigenkapital-verzehrenden Geschäftsverlaufs der zurückliegenden zwölf Monate stark eingeschränkt. Eine Verstaatlichung des Messewesens in Deutschland ist nach Ansicht des FAMA – auch durch die Hintertür – keinesfalls hinzunehmen.