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Donnerstag, 14. Dezember 2023

Der Blick nach vorn: Machen wir es wie die Chamäleons!


Gemeinhin lernen wir ja, dass Chamäleons ihre Hautfarbe wechseln, um sich besser tarnen zu können. In einem Social-Media-Video habe ich jedoch unlängst gelernt, dass dies nur teilweise stimmt. In erster Linie sei die Hautfarbe der Echsen ein Spiegel ihrer Emotionalität. Mensch, das wäre doch auch was für Messen, habe ich mir gedacht (Bild: Pixabay/Marcel Langthim).

Kolumne von Oliver Schmitt

Auf dem zurückliegenden B2C-FachForum von FAMA und AUMA in München kam es wieder zur Sprache: Emotionalisierung, Festivalisierung, Inszenierung - sie seien Schlüssel für erfolgreiche Formate. Alles Disziplinen, in denen das Chamäleon es zu einer gewissen Meisterschaft gebracht zu haben scheint. Forscher der Universität Genf haben herausgefunden, dass in der obersten Hautschicht der Chamäleons Nanokristalle in Form eines Gitters angeordnet sind.

In entspanntem Zustand liegen diese Kristalle eng beieinander und reflektieren überwiegend blaues Licht. Zusammen mit den gelben Hautpigmenten ergibt das die altbekannte grüne Farbe. Im emotionalen Ausnahmezustand entfernen sich die Kristalle voneinander und reflektieren rotes Licht, was zu einem orangen Erscheinungsbild führt. Rivalisieren also zwei Männchen um ein Weibchen, entsteht ein farbenprächtiges Lichtspiel. Auch weibliche Tiere, deren oberste Hautschicht über weniger Kristalle verfügt, nutzen den Farbwandel, um Männchen zu beeindrucken.

Es ist also etwas ganz Natürliches, wenn wir unsere Messen emotional in Schale werfen, damit unsere Besuchenden schon von weitem erkennen: Da geht was! In meiner Erinnerung habe ich ein paar Messen auf dem Schirm, die hier konsequent vorangehen. Die Gustav aus Dornbirn etwa, als Salon für Konsumkultur, hat diese piefigen Rollups kurzerhand verboten, setzt auf Massivholzakzente und vor allem auf bewusste Lichtinszenierung. Letzteres habe ich jüngst auch auf der Plaza Culinaria in Freiburg fein umgesetzt erlebt.

Und, schwupps, fühlt man sich als Mensch gleich ganz anders angesprochen. Man macht sich locker, schaltet in den Genießermodus und der Geldbeutel sitzt lockerer. Doch auch im B2B-Umfeld gibt es beeindruckende Beispiele. Die Architect@Work etwa schafft eine fast schon mystische Atmosphäre mit viel Schwarz und gekonnt eingesetzten Lichtakzenten. Auch so manches Außengelände oder so mancher Innenhof eines Messegeländes haben großes Potenzial, die Atmosphäre unserer Messen aufzuladen und aufzuwerten.

Also, Leute: Bringt eure Nanokristalle in Reihe, macht euch bunt, zeigt Emotionen. Denn damit zeigen wir, dass wir uns für die Menschen, die unsere Messen besuchen, interessieren, dass sie uns wichtig sind. So verstandene Inszenierung ist zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung. In diesem Sinne wünsche ich frohe Festtage, einen guten Rutsch und viele fröhliche Inszenierungsideen im neuen Jahr!