Allerorten finden wieder Messen statt und zumindest formell gibt es keine pandemiebedingten Einschränkungen mehr. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um an alte Erfolge anknüpfen zu können. Die Frage ist nur: Wollen wir das wirklich? Ist die Rückkehr zum „business as usual“ erstrebenswert (Bild: Frank Winkler/Pixabay)?
Die Sehnsucht nach Normalität ist trügerisch, jedenfalls wenn wir die Zeitenwende nicht nur als dumpfes Ablenkungsmanöver verstehen. Kreislaufwirtschaft so rasch wie möglich, erneuerte Leistungsversprechen für die persönliche Begegnung, das sollte doch eher zu einem „business as useful“ führen, oder? Denn vor allem das Thema Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Anforderungen an Vermeidung von Emissionen, werden mehr und mehr zum Entscheidungskriterium, ob wir als Messen in Sachen Marketing noch zum Zuge kommen oder nicht.
Gerade weil wir so viele überzeugende Leistungsparameter (allen voran der emotionale Wert der persönlichen Begegnung) auf unserer Seite haben, stehen die Chancen für das Marketinginstrument Messe insgesamt nicht schlecht. Doch wir werden viel schneller, viel umfassender und viel klarer Antworten auf die Fragen unserer Stakeholder geben müssen. Mit Greenwashing oder Zögerlichkeit werden wir dabei nicht weit kommen, denn die Anforderungen werden strenger und sie werden vehementer vorgetragen. Also heißt es jetzt: Ärmel hochkrempeln und die reichlich vorhandenen Erkenntnisse beherzigen und Best Practices umsetzen. Das ist zwar anstrengend, aber es ist keine Raketenwissenschaft.