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Dienstag, 28. Mai 2024

Der Blick nach vorn: Auf Messen kann man sich nicht verstecken


Laut einer aktuellen Studie der Otto-Brenner-Stiftung bewirbt fast ein Drittel aller TV-Werbespots klimaschädliche Produkte. Rund 3.000 von 10.000 untersuchten Spots bewarben Angebote mit schädlichen Umweltauswirkungen, etwa Autos, Drogerieprodukte oder Süßigkeiten. Auffallend fanden die Wissenschaftler die Tendenz zum Greenwashing, mit dem versucht werde, Verbraucher mit einer in Wirklichkeit kaum vorhandenen Umweltfreundlichkeit hinters Licht zu führen (Bild: Gerd Altmann / Pixabay).

Darauf gebracht hat mich Jürgen May mit einem Linkedin-Post, in dem er den FAMA getaggt hat. Darin konstatiert er, dass auch Messen, Events und andere große Veranstaltungen eine Plattform für klimaschädliche Produkte sein können – und dass auch dort häufig Greenwashing betrieben werde. Zum Schluss stellt er die Frage, ob „Aufträge für Messeauftritte, Events und Roadshows für Marken, die klimaschädlich sind, nicht umgesetzt werden“ sollen. 

Als Messeveranstalter ist für mich der Fall klar: Wir betreiben tatsächlich Plattformen, auf denen sich alle möglichen Arten von Produkten einer breiten (Fach-) Öffentlichkeit präsentieren. Deshalb sind wir angehalten, diese Plattformen allen Marktbeteiligten anzubieten – jedenfalls solange diese sich auf dem Boden der Legalität bewegen. Allerdings können wir selbst dann nicht so tun, als würde uns alles andere nichts angehen. 

Der große Vorteil von Messen ist, dass sie Märkte unerreicht transparent abbilden. Messen sind die wirksamste marktdemokratische Plattform, die ich kenne. Zwar sind auch Messen nicht davor gefeit, dass Aussteller den Besuchern ein X für ein U vorzumachen versuchen. Aber dadurch, dass wache und findige Marktteilnehmer miteinander in Kontakt kommen, können Scharlatane unfassbar schnell überführt werden. Wir kennen das von den dreisten Plagiatoren, die auf Messen versuchen, billige Nachahmer von hochwertigen Markenprodukte an den Markt zu bringen. Damit kommen die in aller Regel nicht durch.

Dass wir als Plattformbetreiber selbst besonders gute Rahmenbedingungen für Anbieter ausweislich klima-, nutzer-, gesellschafts-, oder ressourcenfreundlicher Produkte und Lösungen schaffen, steht auf einem anderen Blatt und sollte selbstverständlich sein. Auf Messen kann man sich nicht verstecken und wir sollten das Rampenlicht auf die nachahmenswerten Best-Practices richten . Dieser Kontrast sollte dann für Greenwasher wohl zunehmend unerträglich sein.