News

Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
Anregungen und Kommentare können Sie jederzeit per E-Mail an newsletter@fama.de schicken. Mitglieder sollten sich außerdem hier - falls noch nicht geschehen - zum FAMA-Newsletter anmelden, der derzeit acht Mal jährlich erscheint und der auch spezifischere Informationen und Anregungen enthält.

Montag, 11. Juli 2022

Staffelstab wechselt: Neue FAMA Vorstandsmitglieder


Auf der zurückliegenden Mitgliederversammlung in Hamburg wurden drei Vorstandsmitglieder neu gewählt. Mit Carola Schwennsen und Hans-Joachim Erbel verlassen zugleich zwei verdiente Persönlichkeiten das Führungsgremium unseres Verbands (Bilder: Nico Herzog).

20 Jahre stand Carola Schwennsen ehrenamtlich in Diensten des FAMA und hat diesen maßgeblich mitgeprägt. Ihr fröhliches und ausgleichendes Wesen hat die Verbandsarbeit bereichert. Als Dank für ihre langjährigen Verdienste wurde sie von der Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenvorstandsmitglied gewählt. Hans-Joachim Erbel, der dem Vorstand zuletzt ebenfalls in dieser Funktion angehörte, legte sein Amt auf eigenen Wunsch nieder. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den beiden für ihren engagierten Einsatz.


Astrid Jaeger,  Geschäftsführerin der spring Messe Management GmbH, zieht neu in den FAMA Vorstand ein. Die Ökonomin mit Aufbaustudium im Tourismusmanagement hat für ICEF und ICWE im Bildungssektor Business Development betrieben. Seit 2017 ist sie Geschäftsführerin der OEB Learning Technologies und seit 2020 auch von spring (beide gehören zur CloserStillMedia Gruppe).

Im FAMA Vorstand möchte sie helfen, die Bedeutung von Messen und Veranstaltungen zu stärken und diese zukunftsfähig zu gestalten. Das Thema Nachwuchs spielt für sie dabei eine entscheidende Rolle. 


Michael Köhler, Chief Sales Officer bei Reed Exhibitions ATD, wurde ebenfalls neu in das FAMA Führungsgremium gewählt. Er ist seit 2006 in der Messebranche tätig – zunächst in Chemnitz und im operativen Geschäft von Reed. Nach einem Intermezzo bei der Handelsblatt Media Group übernahm er die Sales-Gesamtverantwortung bei Reed in Düsseldorf und rückte 2020 in die Geschäftsführung für AT und DE auf.

Im FAMA möchte er die internationale Perspektive zu Themen und Entwicklungen der Branche aus Sicht eines globalen privaten Veranstalters einnehmen und so die Führungsposition des Messestandorts Deutschland absichern. Als CSO liegen ihm Vertriebsthemen und die Blickwinkel und Bedürfnisse der Kunden besonders am Herzen.


Stefan Köster, Abteilungsleiter Special Events und Venue Booking bei der Deutschen Messe AG, ist der dritte im Bunde der neuen Vorstandmitglieder. Begonnen hat er seine Messelaufbahn bei der Messe Berlin, wo er zuletzt für die ILA verantwortlich war. Nach sieben Jahren als selbstständiger Messe-Experte stieß er 2005 zu den Hannoveraner Kolleg*innen.

Im FAMA legt er seinen Schwerpunkt auf die Stärkung und Entwicklung des Messestandorts Deutschland und auf die Schaffung von transparenten, fairen und planungssicheren Rahmenbedingungen für Messeveranstalter.

Ausgezeichnet: Forum Veranstaltungswirtschaft erhält Award


Der Deutsche Live Entertainment-Preis würdigt seit 2006 herausragende Leistungen der Show- und Veranstaltungsbranche im deutschsprachigen Raum. Er hat sich mit seinen jährlich bis zu 15 Kategorien zu einer der bedeutendsten Kulturauszeichnungen entwickelt. Die einmalige Kategorie „Branchenallianz des Jahres 2020/2021“ prämiert nun den unermüdlichen Brancheneinsatz von Foren und Verbänden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gemeinsam mit dem Forum Veranstaltungswirtschaft zählen das Forum Musikwirtschaft, die Interessengemeinschaft Österreichischer Veranstaltungswirtschaft und die Swiss Music Promoters Association (SMPA) zu den Preisträgern dieser Kategorie (Bild: VPLT). 

Stellvertretend für die sechs Verbände des Bündnisses nahmen während der Gala Prof. Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), Timo Feuerbach, Geschäftsführer des Europäischen Verbandes der Veranstaltungs-Centren (EVVC), Michael Kynast, Vorstandsmitglied des Fachverbandes Messen und Ausstellungen (FAMA), Marcus Pohl, Erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft (isdv), Axel Ballreich, Erster Vorsitzender der LiveMusikKommission (LiveKomm) und Linda Residovic, Geschäftsführerin des Verbandes für Medien- und Veranstaltungstechnik (VPLT), die Auszeichnung entgegen. „Ganz besonders haben wir uns darüber gefreut, dass uns der Preis durch den Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß übergeben wurde“, sagt Linda Residovic (VPLT). „Herr Bareiß war in der letzten Legislaturperiode Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und während dieser Zeit ständiger Ansprechpartner für unsere Verbände. Wir würden uns sehr wünschen, dass die jetzige Regierung endlich ebenfalls einen zentralen Ansprechpartner für unseren Wirtschaftszweig benennt.“ 

"Ich habe die Arbeit des Forums Veranstaltungswirtschaft in den letzten Jahren intensiv verfolgt“, sagt Dieter Weidenfeld, Präsident des Live Entertainment Award Committee e.V. und Mitglied des Bundesverbandes der Veranstaltungswirtschaft (BDKV). „Diese Verbände-Allianz hat mit ihrem Einsatz für unseren Wirtschaftszweig einen entscheidenden Anteil daran, dass unsere Branche die letzten zwei Jahre wirtschaftlich überlebt hat. Den Award haben sich die Verbandsvertreter*innen wirklich verdient.“ 

Nachhaltiger Horizont: Feine Messefachtagung im Hamburg


Zwei Tage im Zeichen der Nachhaltigkeit brachte die Messefachtagung des FAMA. Nach zwei Verschiebungen durften wir endlich die Einladung der Hamburg Messe und Congress annehmen. Rund 140 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ließen sich inspirieren, debattierten und tauschten sich aus. (Bilder: Nico Herzog). 


Den Anfang der Vision-Notes machte  Randell Greenlee  mit seinem Vortrag zum European Green Deal.  Udo Traeger schloss mit seinem Bericht über nachhaltige Konzepte für Messen an und Dr. Christoph Soukup informierte sehr eindrücklich über die Vorteile und Umstände einer Kreislaufwirtschaft. Die Impulsvorträge sorgten für breite Erkenntnisse und Diskussionsbedarf, der danach in sehr lebendigen Podien ausgelebt wurde.


Unter der Moderation von Dr. Mike Seidensticker (mit den Gästen Dr. Christoph Soukup, Juliane Jähnke, Stefan Lohmann und Sven Bonifer), Lars Pennigsdorf (mit den Gästen Udo Traeger, Sabine Tichy-Treimel, Alexander Ostermaier und Henning Könicke) und Oliver Schmitt (mit den Gästen Randell Greenlee, Bernd Aufderheide, Jörn Holtmeier, Stefan Trieb und Mike Keller) konnten die Themen der Vision-Notes vertieft werden. Nach einem Impuls zur Vergänglichkeit der Zukunft durch Prof. Dr. Holger Rust sorgte die FAMA Night auf dem Feuerschiff im Hamburger Hafen für ausgiebige Feierstimmung.


Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Networking, traditionell beginnend mit Einblicken in die aktuelle Rechtsprechung durch Martin Glöckner. Die anschließenden Best-Case-Circles von Maik Heißer und Melanie Seger (B2C-Messen), Barbara Niemeier (B2B-Messen), Stefan Köster und Michael Kynast (Geländeeigner), sowie Juliane Jähnke (Kulturwandel/ Diversity) boten Gelegenheit zum fachlichen Austausch. Einen ermutigenden Abschluss bildete Dennis Lück mit seinem Impuls „Kreativität schafft alles“.


Hervorzuheben ist auch der breite Dialog unter den Verbänden der Messe- und Veranstaltungswirtschaft, der durch die Teilnahme und den kollegialen Austausch von  Kai Hattendorf  (UFI), Jörn Holtmeier (AUMA), Christoph Kamber (Expo Event Schweiz), Christian Mayerhofer (Messen Austria), Randell Greenlee (VPLT/Forum Veranstaltungswirtschaft), Alexander Ostermaier (fwd) und Timo Feuerbach (EVVC) dokumentiert wird.


Ein besonderer Dank gilt unserem Gastgeber, Bernd Aufderheide, und seinem Team der Hamburg Messe und Congress GmbH für die herzliche Gastfreundschaft und die professionelle Organisation. Und natürlich den vielen helfenden Händen rund um unsere Geschäftsstellenleiterin Juliane Heißer. Die nächste Messefachtagung findet auf Einladung von Michael Kynast vom 28. und  29. November 2022 in Erfurt statt. 

Freitag, 10. Juni 2022

Der Blick nach vorn: Der (Um-) Weg ist das Ziel?


In der öffentlichen Rechtfertigungsdebatte von Messeinvestitionen ist die Umwegrentabilität legendär. In immer neuen Studien wurde und wird nachgewiesen, dass für jeden Euro Messeumsatz, je nach Berechnungsmethode, zwischen fünf und zehn Euro in die Kassen von Hotellerie, Gastronomie, Dienstleistern und natürlich auch in die Staatskasse gespült würden. Auch jetzt liest man wieder vermehrt von diesen Sekundär- und Tertiäreffekten der Messewirtschaft. Doch welche Bedeutung hat dies in Zeiten, da sich Messen im Wettbewerb um neu und anders fokussierte Marketingbudgets ihrer Kunden befinden (Bild: Shonda Ranson/Pixabay)?

Kolumne von Oliver Schmitt

Die Messe Stuttgart hat jüngst in einem Linkedin-Post eine beeindruckende Zahl veröffentlicht: Allein während der 2018er Ausgabe der R+T verbuchte die Stuttgarter Hotellerie durch die Messe induzierte 230.000 Übernachtungen – und das in nur fünf Tagen. Das ist ein wahrhaft Respekt einflößender Wert. Und an die Politik gerichtet, möge diese Zahl ihre Wirkung hoffentlich nicht verfehlen. Denn der nächste Herbst kommt bestimmt. AUMA Vorsitzender Philip Harting tut gut daran zu fordern, dass die Messewirtschaft in Deutschland keine weitere Eiszeit mehr fürchten muss. 

Und doch bleibt bei näherer Betrachtung ein schaler Beigeschmack. Als kundenzentrierte Dienstleister sind Messeveranstalter angehalten, sich auf den Nutzen für ihre Kunden zu fokussieren: Mehrwert statt Umwegrentabilität, heißt da die Devise. Und das in einem sich stetig verschärfenden Wettbewerb um die Marketingbudgets der Aussteller und die Aufmerksamkeit der Besucher. Denn für den potenziellen Teilnehmerkreis einer Messe sind volkswirtschaftliche Wachstumsimpulse durch ausgebuchte Hotels und Restaurants im besten Fall „nice to have“. Im ungünstigeren Fall sind sie Grund, sich über hohe Preise und schlechte Verfügbarkeit zu ärgern. 

Was also tun? Mich beschleicht ein zweischneidiges Gefühl, wenn ich den aktuellen Jubel über endlich wieder stattfindende Messen beobachte. Da ist viel von „endlich wieder“, von „Gänsehautmomenten“ und von der „persönlichen Begegnung“ die Rede. Ganz gewiss sind das überzeugende Assets von Messen. Andererseits nehme ich wahr, dass viele Messeveranstalter noch immer in ihrer Rolle als teilnehmende Beobachter aufgehen, die perfekt organisierte Face-2-face-Plattformen für ihre Kunden auf die Beine stellen und sich nach getaner Arbeit in alter Väter Sitte und zufrieden zurücklehnen. 

Wenn es aber darauf ankommt, in digital dominierten Wertschöpfungsketten des Marketings zu bestehen, dann braucht es die viel beschworene Anschlussfähigkeit eben daran. Und das heißt konkret: Sich schnell und tief in Märkte einarbeiten, auf Augenhöhe und ganz direkt mit den Stakeholdern arbeiten. Neue, maßgeschneiderte Formate mit neuen Touchpoints entwickeln. Verständliche und überzeugende Geschäftsmodelle gestalten. Und, last but not least, echten Mehrwert schaffen, der über das Altbekannte hinausgeht. Dann können wir die Umwegrentabilität der Politik vor die Nase halten und uns währenddessen darauf konzentrieren, unsere Kunden erfolgreich zu machen. Und dann kommt unser Erfolg ganz ohne Umwege. 

Buchtipp: Stefan Luppold/Patrick Haag • Kommunikations-Booster


Der aktuelle und sechste Band in der Studienreihe „Messe-, Kongress- und Eventmanagement“, herausgegeben von Prof. Stefan Luppold und von Patrick Haag, stellt fünf herausragende Abschlussarbeiten vor. Sie beschäftigen sich mit Hybridität, Digitalisierung und interkultureller Kompetenz für die Veranstaltungswirtschaft. Prof. Luppold ist Studiengangsleiter BWL-Messe-, Kongress- und Eventmanagement an der DHBW Ravensburg, Patrick Haag ist dort neben seiner Tätigkeit im Bereich Event als Dozent tätig. In der aktuellen Ausgabe stammen vier der fünf Beiträge von Absolventinnen der DHBW Ravensburg.

Vielfach liest man in der Veranstaltungsbranche von einem „New Normal“ – damit soll ausgedrückt werden, dass es nach der Pandemie zu einem anderen Zustand kommt. Falsch ist in diesem Zusammenhang die Annahme, dass dieser Zustand fix sei, eben anders, aber festgeschrieben. Das war er vor Corona vielleicht nur deshalb, weil längst überfällige Veränderungen ausblieben. Beweglichkeit war schon immer notwendig. Und die fünf jungen Autor*innen, deren Arbeiten in dem gerade erschienenen Band vorgestellt werden, bieten die Chance, rasch und dennoch qualifiziert etwas über mögliche Veränderungen zu erfahren. 

„Kommunikations-Booster durch hybride, interkulturelle und digitale Konzepte“ (308 Seiten) ist im Mai 2022 im WFA Medien Verlag (Wimsheim) erschienen. Als gebundenes Buch kostet es 39,90 EUR, als Taschenbuch 34,90 EUR. 

Newsticker smartville.digital: Quatsch • Moment • Zeitenwende


Smartville bezeichnet sich als unabhängige journalistische Stimme zur Messe- und Eventwirtschaft in den deutschsprachigen Ländern. Es ist ein Newsroom für Marketing- und Kommunikationsleader, die neue Wege in der Marketingkommunikation suchen. Der Fokus liegt auf „digital first“. Herausgeber ist Dr. Urs Seiler. Drei aktuelle Meldungen haben wir für diese Ausgabe ausgewählt (Foto: Smartville).

Sind Messe-Auftritte veraltet: „Nein, das ist Quatsch in meinen Augen“ 

Physisch? Digital? Hybrid? Messe-Alternative? Weder noch! Wichtig für Markenerlebnisse der Zukunft ist RELEVANZ! Am Habegger-Webinar zum Thema «Messe-Erlebnis von morgen». Boy – das hatte Hand und Fuß. Jetzt auf SMARTCAST das Webinar online verfolgen. 

„Der Moment, auf den wir so lange gewartet haben!“ 

Dass James Murdoch die Art Basel vom Rhein nach London bringen will, ist ein Gerücht ohne Fundament, sagt die MCH Group. CEO Beat Zwahlen gibt im ersten smartville.digital Podcast eine neue Sicht auf die MCH Group.

Expo Event: Live Kommunikation in der Zeitenwende 

Umsatzeinbrüche, Fachkräftemangel und digitale Transformation verändern die Livekommunikation radikal. Die Expo Event-Studie, die beste bisher, gibt ein Stimmungsbild im Frühjahr 2022.

Neumitglieder stellen sich vor: Stephan Drescher • RVG


Die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft ist hervorgegangen aus der ehemals städtischen Tochter „live.in Ravensburg“. In deren Nachfolge veranstaltet sie die Oberschwabenschau, die Baumessen hausplus und bauplus, die Genussmesse gusto!, die Hochzeitsmesse Ewig Dein und die ü60. Das neueste Mitglied der RVG Messefamilie ist die Branchenfachmesse agraria Oberschwaben, die 2020 erstmals stattfand und ab 2022 jährlich im Rahmen der Oberschwabenschau veranstaltet wird (Foto: RVG).

Sie haben das Messe-Portfolio der Stadt Ravensburg übernommen. Jetzt halten Sie zusätzlich noch die Zügel des ebenfalls noch jungen Veranstalters K&K Messen und Veranstaltungen in der Hand. Was sind die Herausforderungen, ein so breites Programm wirtschaftlich erfolgreich zu betreiben?

Die größte Herausforderung ist derzeit, den Kopf oben zu behalten. Sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen von den Krisen dieser Welt. Optimistisch und zuversichtlich zu sein, ohne dabei die Risiken aus dem Blick zu verlieren. Das sagt sich so leicht dahin, aber nach zwei Jahren Absagen und Verschiebungen und einer unklaren Perspektive für den Herbst 22, ist die Stimmung bei vielen Branchenkolleg*innen am Boden. Deswegen brauchen wir jetzt ein bisschen mehr „Auf geht ́s!“ und wesentlich weniger „Ojeh Ojeh“.

Die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft hat sich auf Publikums- und Special-Interest-Messen im ländlichen Raum spezialisiert. Was ist das Besondere an diesen Formaten und worauf legen Sie dabei gesteigerten Wert?

Regionalmessen, vor allem diejenigen im ländlichen Raum, sind ziemlich schwerfällige Tanker. Zuverlässige Steuerung ist nur durch behutsame und vorausschauende Navigation möglich. Das Steuerrad hektisch hin und her zu reißen, führt nur dazu, dass man vom Kurs abkommt. Dazu schauen wir uns unsere Veranstaltungen sehr genau an. Region, Jahreszeit, Historie, Pfründe und Anspruchsgruppen, öffentliche Wahrnehmung, und so weiter. Das Ziel ist jedes Mal, nichts von der Stange zu bieten.

Welche Rolle könnten digitale Elemente bei Marketing, Inszenierung und Reichweite von Regionalmessen Ihrer Ansicht nach zukünftig spielen?

Wir sehen das ganz pragmatisch: Social Media, Vernetzung, Einbinden der Anspruchsgruppen, Legendenbildung, dafür nutzen wir digitale Kanäle sehr intensiv. Was Publikumsmessen angeht, da halte ich von rein digitalen Formaten nicht viel.

Wie hat sich das Verhältnis von Ausstellern und Besuchern zu Regionalmessen mit und unmittelbar nach der Pandemie verändert und wie gehen Sie damit um?

Keine große Weisheit: Die Verunsicherung ist allgemein noch groß – viele haben in der ersten Welle Geld verloren, Das Vorgehen in der Branche war sehr unterschiedlich: Stornokosten zwischen 25 und 100% versus volle Rückerstattung. Dazu kamen Insolvenzen von Veranstaltern. Da sind viel Vertrauen und wichtige Automatismen verloren gegangen. Entsprechend groß ist jetzt derzeit der Akquiseaufwand. Viele warten ab. Denen rufen wir zu: Auf was wartet Ihr?

Sie haben sich inmitten der Corona-Pandemie entschlossen, Mitglied im FAMA zu werden. Was waren die Beweggründe dafür und was erwarten Sie sich zukünftig von ihrer Mitgliedschaft?

Im Angesicht der Krisen rückt die Branche zusammen. Alte Konventionen und Grabendenken lösen sich langsam auf. Echte Partnerschaften und neue Kooperationen können entstehen. Die FAMA Familie pflegt einen offenen Umgang miteinander. Das gefällt mir.

Der Nächste bitte: FAMA launcht Videosprechstunde


Der FAMA greift seine ergänzenden Angebote für Mitglieder sukzessive wieder auf. Den Anfang macht eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „FAMA Sprechstunde“. In diesem digitalen Format bieten Fachleute inspirierende Impulse zu den Themen Recht, Marketing, Ticketing und Konzeptberatung, mit einer anschließenden Frage- und Diskussionsrunde (Bild: Unsplash).

Als Experten konnten die Kanzlei Glöckner Keller Rechtsanwälte von FAMA Justiziar Martin Glöckner (Recht), die Fachagentur für Messe- und Marken-Kommunikation Die Roten Reiter (Marketing) (angefragt), das Beratungsunternehmen für digitale Transformation Adventics (Ticketing) und die Strategieberatung agendum (Konzeptberatung) gewonnen werden.

In diesem Jahr wird es zunächst je zwei digitale Termine je Schwerpunktthema geben, in denen Expert*innen einen 30minütigen Fachimpuls geben, der von einer 60minütigen Frage- und Diskussionsrunde gefolgt wird. Die Sprechstunde wird exklusiv für Mitgliedsunternehmen des FAMA angeboten und ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine detaillierte Ausschreibung folgt auf den Kanälen des FAMA.