In einem beispiellosen Kraftakt hat der Deutsche Bundestag in seiner alten Zusammensetzung der kommenden Bundesregierung einen nie dagewesenen finanziellen Handlungsspielraum verschafft. Jetzt gilt es, die begonnenen Koalitionsverhandlungen rasch zu einem Abschluss zu bringen und ins Handeln zu kommen. Die Wirtschaft benötigt jetzt Klarheit und günstige Rahmenbedingungen (Bild: WolfBlur / Pixabay).
Der FAMA hat einen Katalog aus fünf konkreten Forderungen formuliert:
- Der FAMA e.V. fordert eine Flexibilisierung der Arbeitszeit nach dem österreichischen Modell, um die Anforderungen der Messe- und Veranstaltungsbranche besser zu erfüllen. Dies umfasst eine Erhöhung der täglichen Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden und eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von bis zu 60 Stunden bei gleichzeitiger Einhaltung eines Durchschnitts von 48 Stunden über 17 Wochen. Durch Zeitausgleich und branchenspezifische Regelungen soll die Flexibilität erhöht und der Schutz der Arbeitnehmer gewährleistet werden.
- Der FAMA e.V. fordert die Bundesregierung auf, ein Förderinstrument zu schaffen, das inländischen Unternehmen eine finanzielle Unterstützung für die Teilnahme an nationalen Messen ermöglicht – auch für solche, die nicht in der AUMA-Klassifikation als “international” gelistet sind. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und ihnen Zugang zu wichtigen Plattformen für Geschäftsanbahnung und Innovation zu bieten. Dies soll insbesondere kleineren und mittelständischen Unternehmen (KMU) zugutekommen, die oft von bestehenden Förderprogrammen ausgeschlossen sind.
- Der FAMA e.V. fordert die Bundesregierung auf, einen festen Ansprechpartner für die Veranstaltungswirtschaft zu benennen, der die Bedeutung der Branche als sechstgrößter Wirtschaftszweig Deutschlands angemessen vertritt. Dieser Ansprechpartner soll sich regelmäßig mit den spezifischen Herausforderungen der Branche befassen und Maßnahmen zur Förderung, Resilienz und Weiterentwicklung koordinieren. Ziel ist es, die Veranstaltungswirtschaft als zentralen Faktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland strategisch zu stärken und ihre Interessen gebündelt zu vertreten.
- Der FAMA e.V. fordert eine Neuausrichtung der Bürokratie in der Veranstaltungswirtschaft, um Planungssicherheit zu schaffen, Innovationskraft zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche nachhaltig zu stärken. Dies erfordert einen Paradigmenwechsel hin zu einer Verwaltung, die auf Vertrauen statt Kontrolle basiert. Unternehmerinnen und Unternehmer sollten grundsätzlich als mündige und redliche Akteure betrachtet werden, um unnötige Nachweispflichten und Kontrollmechanismen abzubauen. Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht und durch digitale Lösungen beschleunigt werden, während überflüssige Formalitäten wie wiederkehrende Führungszeugnisse entfallen. Ein solcher Vertrauensvorschuss setzt Ressourcen frei, reduziert Bürokratiekosten und ermöglicht es der Veranstaltungswirtschaft, sich auf ihre Geschäftsmodelle zu konzentrieren.
- Der FAMA e.V. fordert eine gezielte Energiepolitik, die kurzfristige Entlastung und langfristige Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Neben der Senkung von Energiesteuern zur Abmilderung der akuten Belastungen müssen öffentliche Mittel prioritär in die Modernisierung kommunaler und landeseigener Veranstaltungsstätten fließen. Durch energieeffiziente Sanierungen und den Einsatz moderner Technologien können Betriebskosten dauerhaft gesenkt, Wettbewerbsfähigkeit gesteigert und ein nachhaltiger Beitrag zur Klimaneutralität geleistet werden. Nur durch diese Doppelstrategie aus Entlastung und Investition wird die Veranstaltungswirtschaft zukunftsfähig bleiben.