Auf mehr als sechs Jahrzehnte des aktiven Wirkens und Gestaltens in der Messewirtschaft blickt Heiko Könicke an seinem 80. Geburtstag zurück. 25 Jahre stand er dabei dem FAMA als geschäftsführender Vorsitzender vor und prägte diesen Verband wie kein anderer. Innerhalb des AUMA-Vorstandes hatte seine Stimme stets großes Gewicht, da seine Kompetenzen unumstritten waren und sein fachlicher Rat von vielen Kollegen gesucht wurde und bis heute gesucht wird. Er vereinte in seiner aktiven Zeit stets die Rolle des visionären Vordenkers mit der des zupackenden Vormachers. National und international beriet er in seiner ehrenamtlichen Funktion Messegesellschaften bei der Planung neuer Faszilitäten und bei der Realisierung erfolgversprechender Veranstaltungskonzepte. Besonders in der Zeit nach der Wiedervereinigung griffen zahlreiche Messeplätze, Ministerien und Verbände auf Erfahrung und Expertise des Messeunternehmers zurück. Im Vorstand der FKM (Gesellschaft zur freiwilligen Kontrolle von Messe- und Ausstellungszahlen) verhalf der Generalist den Prinzipien von Klarheit und Wahrheit zur Geltung. Er verstand dabei immer das große Ganze im Blick zu behalten und vermied kleinteilige, praxisferne Technokratie.
Auch die Wissensvermittlung sowie der Ausbildung des Berufsnachwuchses sind eng mit dem Namen Heiko Könicke verbunden. Als einer der ersten wurde er nach China eingeladen, um im Reich der Mitte die Grundzüge eines funktionsfähigen Messewesens zu vermitteln. Mit großem persönlichen Engagement half er zudem mit, die Messewirtschaft als Studienfach der Dualen Hochschule in Ravensburg zu etablieren. Er selbst spricht gerne von der ‚Kaderschmiede‘ der Messewirtschaft, wenn er sich heute mit jungen Menschen über dieses Hochschulkonzept austauscht.
Dass Heiko Könicke sich neben seiner Funktion als Geschäftsführer der AFAG Messen und Ausstellungen in dem hohen Maße ehrenamtlich um die Branche verdient machen konnte, ist der Konstellation gedankt, dass sein jüngerer Bruder Hermann das gemeinsame Unternehmen verlässlich managte, wenn der große Bruder in Sachen Ehrenamt unterwegs war. Umsichtiges und verantwortungsvolles Unternehmertum werden bei der AFAG mittlerweile von der dritten Generation, die nun von Henning und Thilo Könicke vertreten wird, konsequent weiterverfolgt. Auch wenn die AFAG unter der Ägide des Jubilars und seines Bruders an vielen Messeplätzen tätig waren, so sind es insbesondere Nürnberg und Augsburg, wo der Name Könicke eng mit einer nachhaltig erfolgreichen Entwicklung verbunden ist. Das Portfolio reicht von der klassischen B2C-Messe bis hin zur hochspezialisierten Fachmesse. Dabei agierte er stets als kommunikativer Netzwerker, lange bevor dieser Begriff erfunden war.
Zwar haben sich Heiko Könicke und sein Bruder Hermann zu Beginn letzten Jahres zeitgleich aus dem operativen Geschäft der AFAG zurückgezogen, aber sein Rat und sein Instinkt sind weiterhin in der Firma und der Messeszene darüber hinaus gefragt. Da der Messemensch Heiko Könicke überdies vielseitige Interessen hat, denen er nun mehr Zeit widmen kann, ist ihm Langeweile auch mit 80 Jahren ein Fremdwort. Ein besonderes Augenmerk genießt dabei seine Familie. Gemeinsame Reisen in die Berge der Steiermark oder an die Seen Oberitaliens gehören ebenso zum Programm wie regelmäßige Familientreffen in der fränkischen Heimat. Der Freundeskreis wird so oft es geht mit Kartenrunden oder kulinarischen Spritztouren in die Pfalz gepflegt. Sein Faible für Kunst und Kultur findet u.a. Ausdruck in seinem Engagement der Albrecht Dürer Haus Stiftung in Nürnberg.
Auch wenn Heiko Könicke zweifelsfrei eine dominante und streitbare Persönlichkeit ist, so nimmt er sich selbst häufig zurück und lässt gerne anderen den Glanz. Als er das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, machte ihn das fast verlegen. Für seine Überzeugungen hingegen zieht er seit jeher mit glühendem Herz ins Feld, ohne dabei gefällig sein zu wollen. Auf diese Weise ist er im Laufe der Zeit für viele im Messewesen zum Vorbild und Orientierungspunkt geworden.
Wer als Unternehmer, Branchenrepräsentant und Persönlichkeit so viel geschaffen und Spuren gezogen hat und auch mit 80 Jahren noch immer neugierig und aktiv ist, der macht sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. Dennoch gratuliert die Messe-Community des FAMA und weit darüber hinaus auf das Herzlichste zu seinem gestrigen Jubeltag! (ch)