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Mittwoch, 6. Mai 2020

Komplett "Covid-safe": Messegelände Brüssel erklärt sich für sicher



Peter Jones, Chief Executive der Nineteen Group, hat mit dem CEO von Brussels Expo, Denis Delforge über deren Hygiene-Ansatz mittels UV-C-Technologie (Luftbehandlung mittels UV-Desinfektionslicht mit Ozonanreicherung) gesprochen. Seine Gesprächszusammenfassung wurde uns in englischer Sprache freundlicherweise von Simon Damböck zugänglich gemacht.

Ist das ein Scherz?
Ganz sicher nicht. Brussels Expo gehört der Stadt Brüssel. Diese setzt das System bereits erfolgreich in ihrer Gesundheitsinfrastruktur (etwa in Krankenhäusern oder Arztpraxen) ein.

Ist das DIE Antwort?
Nicht für sich alleine betrachtet. Denis legte Wert auf die Feststellung, dass es nur ein Teil eines komplexeren Lösungspakets sei, wie es in Teilen der Messewirtschaft ohnehin bereits diskutiert wird (Wärmebildkameras am Eingang, Quarantäne-Stationen, gestaffelter Zugang, Einsatz von Tracking-Technologie, Vollregistrierung, limitierte Personenanzahl in Hallen und auf Ständen, breitere Gänge, Abstand bei der Bestuhlung, Desinfektionsstationen, verkürzte Reinigungszyklen oder Zwangsführung von Besuchern).


Ist UV-C ein Trick?
Nein. Diese Technologie ist bereits in Krankenhäusern, Arztpraxen, Ambulanzen oder im Transportsektor im Einsatz. Aber nicht nur der Gesundheitssektor setzt auf diese Technologie. Auch Banken haben die Methode adaptiert, um Viren und Bakterien zu bekämpfen und um mehr Produktivität und weniger Fehlzeiten zu erreichen.

Funktioniert das und ist es gefährlich?
Ja, es funktioniert. Und nein, es ist nicht gefährlich. Immerhin hat es eine EU-Zulassung. Ein Luftreiniger (UV-Lampe) wird in einem Zylinder platziert, der sich in einer lichtundurchlässigen Box befindet. Die Umgebungsluft wird angesaugt, mit UV und Ozon behandelt, um in an der Decke montierten Auslassöffnungen wieder der Raumluft zugeführt zu werden. Diese gereinigte Luft sinkt dann von der Decke zurück in die Halle.

Es wirkt aber nur auf die Luft, nicht auf Kontaktflächen, oder?
Es macht beides. Deshalb wird es auch in Wartezimmern verwendet. Die behandelte Luft trägt desinfizierende Tröpfchen in sich, die sich auf Oberflächen legen und dort Viren bekämpfen.

Was kostet das?
Für unser Messegelände in Brüssel mit 120.000 qm Hallenfläche sind rund 1,5 Mio. EUR angefallen. Hinzu kommt noch etwa ein Fünftel dieser Summe für die jährliche Wartung. Das ist erstaunlich erschwinglich. Wir sehen das mittlerweile als normalen Bestandteil unserer laufenden Kosten, wie etwa Klimatisierung oder WiFi.

Und wer zahlt das?
Der Betreiber.

Warum teilt Brussels Expo dieses Wissen auch mit ihren Mitbewerbern?
Weil alle in einem Boot sitzen und gemeinsam nach Wegen aus der Krise suchen müssen.

Die Brüsseler Stadtregierung hat Großveranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern bis Ende August verboten. Selbst wenn wir irgendwann wieder grünes Licht bekommen, wird es immer noch darauf ankommen, unseren Ausstellern und Besuchern ein gutes Gefühl des Vertrauens zu geben. Indem wir den Beweis antreten, dass wir verantwortungsbewusst handeln und unsere Hallen sicher sind.

Messen sind ein starker Hebel, um der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Diese Rolle wollen wir spielen. Unsere Veranstalterkunden, deren Vertrieb seit März stockt, beginnen diese Lösung in ihre Kommunikation einzubauen, um Vertrauen unter ihren Kunden zu gewinnen und ihre Messen wieder in die Spur zu bringen.

Weitere Infos zu Brussels Expo finden Sie unter diesem Link.