News

Informationsquelle FAMA-Blog

Hier bloggt der FAMA! Positionen, Kommentare, Meldungen zum Vereinsgeschehen und zur Messewirtschaft mit umfassendem Archiv.
Anregungen und Kommentare können Sie jederzeit per E-Mail an newsletter@fama.de schicken. Mitglieder sollten sich außerdem hier - falls noch nicht geschehen - zum FAMA-Newsletter anmelden, der derzeit acht Mal jährlich erscheint und der auch spezifischere Informationen und Anregungen enthält.

Mittwoch, 3. Juni 2020

Mediensplitter: Die Sitten werden (vereinzelt) rauer


Manche Journalisten nehmen es mit Sorgfalt und Ausgewogenheit ihrer Berichterstattung nicht mehr ganz so genau. Ein Beispiel dieser mangelnden Sorgfalt hat jetzt die Messe München mit ihrer Expo Real getroffen.

Das renommierte Newsportal Haufe hat - mit seiner erheblichen Reichweite (u.a. auch auf Linkedin, wo unsere Redaktion darauf gestoßen ist) - einen Bericht über die Münchner Immobilien- und Investitions-Fachmesse veröffentlicht.

Darin werden ausschließlich Absagen namhafter Aussteller verkündet. Keine einzige neutrale oder positive Aussteller-Stimme wird angeführt. Stattdessen äußern sich nacheinander vier Haufe-Fachredakteure aus dem Immobilien-Ressort mit sehr kritischen Beiträgen zu Wort. Einer davon gipfelt in der Überschrift »Ischgl Real? Eher nicht.« Dort wird in geradezu populistischer Vereinfachung eine unausweichliche Parallele zwischen dem fatalen Après-Ski-Geschehen des Tiroler Partynests und der nun wirklich hochseriösen Fachmesse Expo Real gezogen.

Der Gipfel ist aber eine abschließende Leserumfrage, in der man auf die Frage „Eine Expo Real unter Coronaschutzbedingungen: Taugt das was?“ die Wahl hat zwischen „Unverantwortlich – die Risiken sind zu groß“, „Nutzlos – die besten Deals und Gespräche kommen auf den Standpartys & Co. zustande“, „Besser als nichts – wenigstens ein Live-Branchenevent in diesem Jahr, um ein größeres Publikum zu erreichen“, „Unrentabel – man erreicht zu wenig Besucher bzw. sieht zu wenig Aussteller“ oder „Gar nicht nötig – Online-Lösungen funktionieren doch auch“.

Das Haufe-Beispiel zeigt eine journalistische Verantwortungslosigkeit mit derartig tendenziöser Berichterstattung, dass einem fast die Spucke wegbleibt. Niemand hat etwas gegen kritische Berichterstattung einzuwenden. Wenn sich aber der Eindruck aufdrängt, dass hier vorgefasste Meinungen in den Leserkreis „hineinberichtet“ werden sollen, dann sind ganz klar die Grenzen von unseriösem Journalismus überschritten.

Sind Ihnen vergleichbare Beispiele aufgefallen? Dann schicken Sie bitte einen Link und eine kurze Erläuterung an corona@fama.de.