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Montag, 20. Dezember 2021

Forum Veranstaltungswirtschaft: Minister Habeck in der Pflicht


Die Veranstaltungswirtschaft ist der von den COVID-19-Infektionsschutzmaßnahmen am härtesten getroffene Wirtschaftszweig Deutschlands. Wie das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in einer Pressemeldung vom 6. Dezember 2021 bekanntgab, ist der Geschäftsklimaindex der Branche von minus 2,2 Punkten im Oktober 2021 auf minus 26 Punkte im November gesunken. 
In dem November-Bericht des Instituts schreibt dessen stellvertretender Leiter, Dr. Klaus Wohlrabe, zum Geschäftsklima in der Veranstaltungswirtschaft: „Bis Oktober gab es noch Hoffnung auf Besserung. Diese ist im November verschwunden.” (Foto: Pixabay)

Mit einem Umsatz von etwa 81 Milliarden Euro und etwa 1,13 Millionen Erwerbstätigen ist die Veranstaltungswirtschaft die sechsgrößte Wirtschaftsbranche in Deutschland. Sie umfasst neben dem öffentlichkeitswirksamen Kulturveranstaltungsbereich auch die Veranstaltungsunternehmen der Messe-, Kongress- und Tagungswirtschaft, die Betreiber von Veranstaltungshäusern und Musikclubs, Agenturen und Künstlervermittler bis hin zum Schaustellergewerbe sowie rund 243.000 vor allem im Dienstleistungsbereich tätige Solo-Selbständige.

Ihre wirtschaftlichen Interessen werden durch sechs maßgebliche Branchenverbände repräsentiert, die seit Beginn der Pandemie in der Allianz „Forum Veranstaltungswirtschaft“ kooperieren und Netzwerke, Kompetenzen und Ressourcen bündeln, um damit und durch einen gemeinsamen Auftritt bei der politischen Lobbyarbeit noch schlagkräftiger zu sein.

Sie alle beklagen vor allem die Perspektivlosigkeit, unter der die Branche seit 22 Monaten leidet. „Letztlich befinden wir uns seit März 2021 in einem faktischen Lockdown. Auch wenn in dieser Zeit vereinzelt immer wieder kleinere Veranstaltungen durchgeführt wurden, waren diese nach einhelligem Urteil der Verbandsvertreter mit Kapazitätsbeschränkungen und erheblichem zusätzlichem Personalaufwand sowie auch aufgrund der vom Publikum erwarteten Infektionsschutzmaßnahmen wirtschaftlich bedeutungslos.“

Die Branche habe bis heute nur aufgrund der Corona-Fördermaßnahmen des Bundes überleben können. „Diese sind zwar beachtlich und in Europa sicher auch einmalig“, kommentiert Prof. Jens Michow, Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). „Wenn jedoch ein Wirtschaftszweig so herausragend von einer Wirtschaftskrise betroffen ist, bedarf es eines umfassenden, auf den konkreten Bedarf zugeschnittenen Sonderprogramms, um sein wirtschaftliches Überleben zu retten. Ein solches Programm muss dann jedenfalls eine Laufzeit bis Ende 2022 haben. Das Forum Veranstaltungswirtschaft hat der neuen Regierung dazu einen detaillierten Forderungskatalog vorgelegt.“ Nur mit dessen Umsetzung würde der Branche in für sie nach wie vor ungewisser Zukunft zumindest die Chance eines Neustarts gegeben.

Um wieder in einen zielführenden Dialog zu kommen und Lösungen für die Branche im Detail zu diskutieren, fordern die Vertreter des Forums Veranstaltungswirtschaft einen ständigen Ansprechpartner:in für die Veranstaltungswirtschaft im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. „Vor über einem Jahr hat der jetzige Bundesminister Habeck einen »10 Punkte-Plan zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft« vorgelegt. Nun ist er in der Position, den Plan in die Tat umzusetzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger erwarten wir nun von unserem neuen Wirtschaftsminister.“, so Feuerbach abschließend.