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Mittwoch, 29. April 2020

Der Blick nach vorn: Die Macht der Gewohnheit


Die Befragung des Kollegen Forseilles von Easyfairs (siehe oben) zeigt, dass es naiv wäre zu glauben, dass wir nach einer Lockerung der Einschränkungen einfach so mit den gleichen Besucherzahlen rechnen könnten, wie vor dem Shutdown.

Was hat das mit der Macht der Gewohnheit zu tun?

Einerseits können wir darauf vertrauen, dass viele Menschen eine starke Sehnsucht nach persönlicher Begegnung verspüren. Sie haben eine hohe Affinität zu Messen – und Messen sind ein gelerntes Medium. Die Besucher können sich leicht orientieren, sie haben eine klare Vorstellung von dem, was sie erwartet. Insofern ist die Macht der Gewohnheit auf unserer Seite.

Andererseits schleichen sich mit der anhaltenden Krisensituation neue Gewohnheiten ein. Viele davon sind nicht nur wünschenswert, sondern elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewältigung der Krise: Die Einhaltung von Abstandsregeln, die Beherzigung der Nies- und Hust-Etikette, die sorgfältige Händehygiene, die Befolgung der Maskenpflicht. An manche dieser Maßnahmen gewöhnen wir uns leicht und schnell, andere verlangen uns einiges ab.


Andere Gewohnheiten sind aus Sicht eines Messeveranstalters möglicherweise weniger willkommen: Skepsis gegenüber Live-Events, Sorge um die eigene Gesundheit, Angst vor unübersichtlichen Situationen. Noch sind wir alle im Krisen-Modus und damit beschäftigt, die täglich auf uns einwirkenden Informationen zu verarbeiten und einzuordnen. Noch sind Angst und Besorgnis keine verankerten Rituale, keine Gewohnheiten.

Und doch müssen wir uns damit auseinandersetzen, wie wir unseren Ausstellern und Besuchern ihre womöglich vorhandenen Ängste und Sorgen nehmen können. Damit sie eben nicht zur Gewohnheit werden und sich nicht dauerhaft als Hürde für Besuche von Messen und Ausstellungen etablieren.

Das beste Mittel gegen (unbegründete oder übertriebene) Ängste und Sorgen ist: Kommunikation. Es liegt an uns, dass wir unsere Kunden mit besonnener, fachlich fundierter und regelmäßiger Kommunikation bei der Stange halten. Dazu bedarf es einer guten Portion Fingerspitzengefühl, will man nicht in der Schublade der „Corona-Leugner“ landen. Die ersten Schritte sind gemacht. Unser Maßnahmenkatalog ist in den Lobbying-Prozess unter Federführung des AUMA eingeflossen.

Als Nächstes werden wir uns um ein wohl abgewogenes Argumentarium kümmern, mit dem wir alle unsere Kunden auf die schmerzlich vermissten Vorzüge von Messen und Ausstellungen aufmerksam machen können. Dabei geht es nicht darum, deren Ängste und Sorgen mit blumigen Versprechungen zu zerstreuen. Wir werden darauf achten, die Menschen und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und ihnen ein klares, nachvollziehbares Sicherheitsversprechen zu geben. Dass die Messewirtschaft das kann, hat sie bereits in unterschiedlichsten Krisensituationen unter Beweis gestellt.