Vertreter*innen der Mitgliedsverbände des Forum Veranstaltungswirtschaft haben am 16.9. im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages über die drängendsten Herausforderungen der Branche diskutiert. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Rechtssicherheit bei der Beauftragung von Selbstständigen, die Anpassung des Arbeitszeitgesetzes sowie notwendige Reformen im Jugendarbeitsschutzgesetz (V.l.n.r.: R. Tumler, EVVC; R. Ninnemann, FAMA; J. Everke, BDKV; C. Ordon, LIVEKOMM; M. Pohl, ISDV; B. Sänger, VDVO; Bild: Forum Veranstaltungswirtschaft).
Die Veranstaltungswirtschaft ist mit rund einer Million Beschäftigten einer der größten Wirtschaftszweige Deutschlands. Ihre Arbeitsbedingungen sind durch unregelmäßige Arbeitszeiten, Wochenendarbeit und praxisnahe Ausbildung geprägt. Strenge gesetzliche Rahmenbedingungen führen jedoch in vielen Fällen zu Einschränkungen, die den Ausbildungs- und Berufserfolg behindern und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gefährden.
Besonders dringlich ist für die Branche die Reform des Arbeitszeitgesetzes. Die geltende Begrenzung auf acht bzw. maximal zehn Stunden täglich und 40 bis 48 Wochenstunden wird den betrieblichen Realitäten nicht gerecht. Aufbau, Durchführung und Abbau einer Veranstaltung lassen sich nicht in starre Acht-Stunden-Raster pressen. Das Forum Veranstaltungswirtschaft fordert deshalb eine praxisgerechte Flexibilisierung, etwa die Möglichkeit, tägliche Höchstarbeitszeiten auf bis zu zwölf Stunden und Wochenarbeitszeiten auf bis zu 60 Stunden zu erhöhen – verbunden mit klaren Schutzmechanismen wie Ausgleichszeiten oder Vergütung im gleichen Monat. Solche EU-rechtskonformen Modelle haben sich bereits in Österreich oder der Filmwirtschaft bewährt. Die aktuelle Bundesregierung hatte angekündigt, dieses Thema im Sinne der Veranstaltungswirtschaft schnell anzugehen – das Forum fordert, diesen Weg nun konsequent umzusetzen.
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